Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.Das Vierte Capiel. nico es heisse: in humana dubietate divi-nam indicare voluntatem, (*) das ist: Gottes Wolgefallen anzeigen/ wo die Menschen sich nicht aus einem Zweifel helfen mögen. Noch zweyer sonderbarer Fälle wollen Gedan- (*) can. Sors XXV I. q. 11.
Das Vierte Capiel. nico es heiſſe: in humana dubietate divi-nam indicare voluntatem, (*) das iſt: Gottes Wolgefallen anzeigen/ wo die Menſchen ſich nicht aus einem Zweifel helfen moͤgen. Noch zweyer ſonderbarer Faͤlle wollen Gedan- (*) can. Sors XXV I. q. 11.
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Das Vierte Capiel.
nico es heiſſe: in humana dubietate divi-
nam indicare voluntatem, (*) das iſt:
Gottes Wolgefallen anzeigen/ wo
die Menſchen ſich nicht aus einem
Zweifel helfen moͤgen.
Noch zweyer ſonderbarer Faͤlle wollen
wir gedenken. Es geſchiht/ daß/ wann
mancher Menſch bißweilen allein reiſet/
und etwan auf der oder der Straſſen blei-
ben will/ und gleichwol meynt am ſich erſten
zu ſeyn/ dannoch oft wider ſeinen Willen/
gleichſam verblendet/ von der Straſſe weg/
und in einen Abweg geraͤht: oft zwar mit
Willen umreitet/ weil er bey ſich merkt/
daß ihn gleichſam/ wie man ſpricht/ einer
mit Haaren da oder dorthin ziehet; Da er
im End erfahren muß/ wann er auf der or-
dinari Straſſe geblieben waͤre/ er vielleicht
um Haab und Gut/ um Leib und Leben
kommen waͤre. Es ſolten wol viel ſeyn/ die
das Ding auch fuͤr einen blinden Zufall
hielten/ deſſen keine Urſach man wuͤſte/ oder
zugeben waͤre/ auſſer der Unachtſamkeit/
dardurch er der rechten Straſſen/ in andern
Gedan-
(*) can. Sors XXV I. q. 11.
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Zitationshilfe: | Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/154>, abgerufen am 17.02.2025. |