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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Vierte Capitel.
wunderbarer Weise überwinden lies-
se/ damit nicht etwan der schwach-
gläubigen Hertzen verkehret/ den bö-
sen Geistern solchen Sieg zuschrie-
ben/ die der Feind ehrte und anbetete.

Also/ auf gegenwärtiges zu applicirn: Jst
es allein der Barmhertzigkeit Gottes zuzu-
schreiben/ und durchaus dem bösen Geist
nicht/ oder der verteufelten Kunst deß Väst-
machens/ daß einer/ zum Exempel/ weder da
noch dort/ doch in der grösten Gefahr be-
schädigt oder umkommen ist.

Wann jrgend wo ein Spur eines blin-
den Glücks zu finden wäre/ wäre es am er-
sten in dem Looß zu finden/ dadurch viel
und grosse Ding geschlichtet und gerichtet
werden. Dann der Tausendste gedenkt:
Es seyn die Looß nur blosse menschliche
Vertrags-Mittel/ die dazu dienen/ daß/
zum Exempel/ die Erben gütiger von ein-
ander kommen; oder die/ die um eine Be-
lohnung mit einander streiten/ um einen
Dienst anhalten/ so sie etwan einander
gleich sind/ und man keinen dem andern
gern vorziehen wolte oder könte; da man

es

Das Vierte Capitel.
wunderbarer Weiſe uͤberwinden lieſ-
ſe/ damit nicht etwan der ſchwach-
glaͤubigen Hertzen verkehret/ den boͤ-
ſen Geiſtern ſolchen Sieg zuſchrie-
ben/ die der Feind ehrte und anbetete.

Alſo/ auf gegenwaͤrtiges zu applicirn: Jſt
es allein der Barmhertzigkeit Gottes zuzu-
ſchreiben/ und durchaus dem boͤſen Geiſt
nicht/ oder der verteufelten Kunſt deß Vaͤſt-
machens/ daß einer/ zum Exempel/ weder da
noch dort/ doch in der groͤſten Gefahr be-
ſchaͤdigt oder umkommen iſt.

Wann jrgend wo ein Spur eines blin-
den Gluͤcks zu finden waͤre/ waͤre es am er-
ſten in dem Looß zu finden/ dadurch viel
und groſſe Ding geſchlichtet und gerichtet
werden. Dann der Tauſendſte gedenkt:
Es ſeyn die Looß nur bloſſe menſchliche
Vertrags-Mittel/ die dazu dienen/ daß/
zum Exempel/ die Erben guͤtiger von ein-
ander kommen; oder die/ die um eine Be-
lohnung mit einander ſtreiten/ um einen
Dienſt anhalten/ ſo ſie etwan einander
gleich ſind/ und man keinen dem andern
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[88/0152] Das Vierte Capitel. wunderbarer Weiſe uͤberwinden lieſ- ſe/ damit nicht etwan der ſchwach- glaͤubigen Hertzen verkehret/ den boͤ- ſen Geiſtern ſolchen Sieg zuſchrie- ben/ die der Feind ehrte und anbetete. Alſo/ auf gegenwaͤrtiges zu applicirn: Jſt es allein der Barmhertzigkeit Gottes zuzu- ſchreiben/ und durchaus dem boͤſen Geiſt nicht/ oder der verteufelten Kunſt deß Vaͤſt- machens/ daß einer/ zum Exempel/ weder da noch dort/ doch in der groͤſten Gefahr be- ſchaͤdigt oder umkommen iſt. Wann jrgend wo ein Spur eines blin- den Gluͤcks zu finden waͤre/ waͤre es am er- ſten in dem Looß zu finden/ dadurch viel und groſſe Ding geſchlichtet und gerichtet werden. Dann der Tauſendſte gedenkt: Es ſeyn die Looß nur bloſſe menſchliche Vertrags-Mittel/ die dazu dienen/ daß/ zum Exempel/ die Erben guͤtiger von ein- ander kommen; oder die/ die um eine Be- lohnung mit einander ſtreiten/ um einen Dienſt anhalten/ ſo ſie etwan einander gleich ſind/ und man keinen dem andern gern vorziehen wolte oder koͤnte; da man es

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/152>, abgerufen am 27.11.2024.