Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.Das Dritte Capitel. Andacht-Lied. Von GOttes Weißheit und Allmacht. Nach der Singweise: Ach wie nichtig/ ach wie flüchtig/ etc. 1. ACh wie nichtig/ und untüchtigist der Menschen Denken! Unsre Sinnen sich nit können nach dem Guten lenken. Blind sind wir/ uns vorzusehen; der Verstand nit kan verstehen/ welchen Weg er müsse gehen. 2. Ob wir sehen und verstehen/was uns nützen könde: Unvermögen steht entgegen/ fässelt uns die Hände. Nichts kan unser Machen machen; Fleiß/ und Schweiß/ und Sorg und Wachen trifft gar nicht das Ziel der Sachen. 3. Schöpfer/
Das Dritte Capitel. Andacht-Lied. Von GOttes Weißheit und Allmacht. Nach der Singweiſe: Ach wie nichtig/ ach wie flüchtig/ ꝛc. 1. ACh wie nichtig/ und untuͤchtigiſt der Menſchen Denken! Unſre Sinnen ſich nit koͤnnen nach dem Guten lenken. Blind ſind wir/ uns vorzuſehen; der Verſtand nit kan verſtehen/ welchen Weg er muͤſſe gehen. 2. Ob wir ſehen und verſtehen/was uns nuͤtzen koͤnde: Unvermoͤgen ſteht entgegen/ faͤſſelt uns die Haͤnde. Nichts kan unſer Machen machen; Fleiß/ und Schweiß/ und Sorg und Wachen trifft gar nicht das Ziel der Sachen. 3. Schoͤpfer/
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Nach der Singweiſe:
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1.
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Unſre Sinnen ſich nit koͤnnen
nach dem Guten lenken.
Blind ſind wir/ uns vorzuſehen;
der Verſtand nit kan verſtehen/
welchen Weg er muͤſſe gehen.
2.
Ob wir ſehen und verſtehen/
was uns nuͤtzen koͤnde:
Unvermoͤgen ſteht entgegen/
faͤſſelt uns die Haͤnde.
Nichts kan unſer Machen machen;
Fleiß/ und Schweiß/ und Sorg und
Wachen
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3. Schoͤpfer/
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Zitationshilfe: | Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/120>, abgerufen am 03.03.2025. |