Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.Das Dritte Capitel. als ein Herr Macht hat zu tuhn/ zu schal-ten zu walten wie er will. Uber diß ist wol zu merken/ daß wir sa- Welchem nach auch jenes bässer wird zu lauten
Das Dritte Capitel. als ein Herꝛ Macht hat zu tuhn/ zu ſchal-ten zu walten wie er will. Uber diß iſt wol zu merken/ daß wir ſa- Welchem nach auch jenes baͤſſer wird zu lauten
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Das Dritte Capitel.
als ein Herꝛ Macht hat zu tuhn/ zu ſchal-
ten zu walten wie er will.
Uber diß iſt wol zu merken/ daß wir ſa-
gten: Es geſchehe nicht ohne Gottes
Willen/ Geheiß/ oder auch ohne Got-
tes permiſſion und Zulaſſung. Dañ
ohn iſt es nicht/ manchmal gibt Gott ab-
ſonderlich und vorſetzlicher Weiſe/ einem
Menſchen jrꝛdiſche zeitliche Guͤter/ den er
von Ewigkeit wol geſehen und gewußt/ daß
er ein luͤderlicher leichtfertiger Menſch
werden werde; manchmal aber laͤßt ers nur
zu/ daß der oder der luͤderliche leichtfertige
Menſch/ der Hurer/ Ehbrecher/ Moͤrder/
ungeſchickte grobe Troll mit Suͤnden ei-
nen Reichtum ſamlet/ mit Unrecht die Ge-
walt erlangt/ mit Frevel die Macht zu ſich
reiſſet/ tyranniſiret nach ſeinem Luſt/ daß
eben Gott nicht allezeit ein Gefallen daran
hat: aber doch geſchiht auch das nicht al-
lerdings ohngefehr/ eben darum/ weil es
Gott vorher von Ewigkeit geſehen/ und zu-
zulaſſen von Ewigkeit auch beſchloſſen hat.
Welchem nach auch jenes baͤſſer wird zu
verſtehen ſeyn/ was dem Anſehen nach hart
lauten
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Zitationshilfe: | Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/107>, abgerufen am 15.08.2024. |