W. S. G. E.: Curieuse und sehr wunderbare Relation, von denen sich neuer Dingen in Servien erzeigenden Blut-Saugern oder Vampyrs. 1732.selben Lehren haben will, verfält man in die selben Lehren haben will, verfaͤlt man in die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0063" n="63"/> selben Lehren haben will, verfaͤlt man in die<lb/> groͤste <hi rendition="#aq">Bigotterie</hi>, und macht lieber bald die<lb/> Natur, bald die <hi rendition="#aq">Phantasie</hi> zu einem <hi rendition="#aq">Idolo</hi>, als<lb/> daß man auf den wahren GOtt aufsehen mag!<lb/> Ist es aber nicht mit Erstaunen zu betrachten<lb/> (sind Worte eines Christlichen <hi rendition="#aq">Medici</hi>) daß<lb/> bey der Sonnen-hellen Klarheit und Felsen-<lb/> festen Warheit des geoffenbahrten goͤttl. Worts<lb/> so viele Christen, <hi rendition="#aq">Theologi, Politici</hi> und <hi rendition="#aq">Medi-<lb/> ci</hi>, durch die <hi rendition="#aq">Beckeri</hi>sche und andere Schwarm-<lb/> Grillen also verblendet worden, daß sie durch<lb/> einen <hi rendition="#aq">adæmonisti</hi>schen <hi rendition="#aq">Naturalismum</hi> entwe-<lb/> der die Geister und Teufel gaͤntzlich leugnen,<lb/> oder doch Satans Klauen also verbergen, und<lb/> abgeschnitten fuͤrstellen, daß sie wenig, oder<lb/> gar keine Macht wider den klaren Inhalt goͤtt-<lb/> lichen Worts mehr bey den Menschen uͤbrig be-<lb/> halten! ꝛc. Diese <hi rendition="#aq">epidemi</hi>sche Seelen-Seuche<lb/> wird durch kein Einbildungs-Mittel gehoben.<lb/> Natur reicht nicht zu. Gnade muß den gan-<lb/> tzen Grund des innerlichen Menschens umkeh-<lb/> ren und ausheilen, <hi rendition="#aq">vid. D. A. Rechenb. Disp.<lb/> Pract. de efficacia gratiæ quoad imaginatio-<lb/> nis in mentem corpusque imperium.</hi> Das<lb/> schoͤne Wort <hi rendition="#aq">Socratis</hi> in der Natur wird noch<lb/> schoͤner, wenn es auf die Gnade und uͤberna-<lb/> tuͤrliche Wirckung des Heil. Geistes in der See-<lb/> len gezogen wird, da er sagte: <hi rendition="#aq">Oculus sine to-<lb/></hi></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [63/0063]
selben Lehren haben will, verfaͤlt man in die
groͤste Bigotterie, und macht lieber bald die
Natur, bald die Phantasie zu einem Idolo, als
daß man auf den wahren GOtt aufsehen mag!
Ist es aber nicht mit Erstaunen zu betrachten
(sind Worte eines Christlichen Medici) daß
bey der Sonnen-hellen Klarheit und Felsen-
festen Warheit des geoffenbahrten goͤttl. Worts
so viele Christen, Theologi, Politici und Medi-
ci, durch die Beckerische und andere Schwarm-
Grillen also verblendet worden, daß sie durch
einen adæmonistischen Naturalismum entwe-
der die Geister und Teufel gaͤntzlich leugnen,
oder doch Satans Klauen also verbergen, und
abgeschnitten fuͤrstellen, daß sie wenig, oder
gar keine Macht wider den klaren Inhalt goͤtt-
lichen Worts mehr bey den Menschen uͤbrig be-
halten! ꝛc. Diese epidemische Seelen-Seuche
wird durch kein Einbildungs-Mittel gehoben.
Natur reicht nicht zu. Gnade muß den gan-
tzen Grund des innerlichen Menschens umkeh-
ren und ausheilen, vid. D. A. Rechenb. Disp.
Pract. de efficacia gratiæ quoad imaginatio-
nis in mentem corpusque imperium. Das
schoͤne Wort Socratis in der Natur wird noch
schoͤner, wenn es auf die Gnade und uͤberna-
tuͤrliche Wirckung des Heil. Geistes in der See-
len gezogen wird, da er sagte: Oculus sine to-
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