W. S. G. E.: Curieuse und sehr wunderbare Relation, von denen sich neuer Dingen in Servien erzeigenden Blut-Saugern oder Vampyrs. 1732.gemahnten uns mit dieser ihrer ungewohnlichen, Wir wollen aber zur Sache selbs schrei- gemahnten uns mit dieser ihrer ungewohnlichen, Wir wollen aber zur Sache selbs schrei- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0017" n="17"/> gemahnten uns mit dieser ihrer ungewohnlichen,<lb/> und darum desto loͤblichern <hi rendition="#aq">contenance</hi> an jenes<lb/> artige <hi rendition="#aq">Emblema</hi>, da einer <hi rendition="#aq">Loths</hi> Weib als eine<lb/> Saltz-Saͤule gemahlet, und daruͤber geschrie-<lb/> ben hat: <hi rendition="#aq">Mulier tacens</hi>! Welch ein Wunder<lb/> uͤber Wunder! hie siht man auch einmal ein<lb/> Weib, das schweigen kan! Ich wuͤnschete mir<lb/> hundert mahl auf eine Zeitlang unter diesem<lb/> gluͤckseligen Orden zu seyn; Weiß aber nicht,<lb/> warum man mich nicht schweigen lassen wolte.<lb/> Wie sehr mich <hi rendition="#aq">excusi</hi>rte, wie offt auch mein<lb/> altes Studenten-Spruͤchlein <hi rendition="#aq">allegi</hi>rte: <hi rendition="#aq">Si<lb/> tacuisses, Philosophus mansisses:</hi> so noͤthigte<lb/> man mir doch hie und da ein Denckmahl mei-<lb/> ner Unwissenheit ab, und zuletzt fanden Per-<lb/> sonen, die sich uͤber mich etwas heraus zu neh-<lb/> men wußten, Mittel, zu machen, daß ich der<lb/> Marter abzukommen, zusammen schrieb, was<lb/> ich hin und her zerstreuet <hi rendition="#aq">discuri</hi>ret hatte. Und<lb/> ich warfs ins Feur, und siehe, es ist ein <hi rendition="#fr">Kalb</hi><lb/> daraus worden! z. B. Mos. XXXII, 24. Aber<lb/> kein guͤldenes, welches zu seiner <hi rendition="#aq">Resolution</hi><lb/> so einen kuͤnstlichen <hi rendition="#aq">Chimicum</hi>, als <hi rendition="#aq">Moses</hi><lb/> war, bedarf; sondern ein gut grob fleischernes,<lb/><hi rendition="#aq">quod pingue quiddam sapit</hi>. Wenn es aber<lb/> doch die Leute nicht anders haben wollen, so<lb/> moͤgen sie es haben.</p> <p>Wir wollen aber zur Sache selbs schrei-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [17/0017]
gemahnten uns mit dieser ihrer ungewohnlichen,
und darum desto loͤblichern contenance an jenes
artige Emblema, da einer Loths Weib als eine
Saltz-Saͤule gemahlet, und daruͤber geschrie-
ben hat: Mulier tacens! Welch ein Wunder
uͤber Wunder! hie siht man auch einmal ein
Weib, das schweigen kan! Ich wuͤnschete mir
hundert mahl auf eine Zeitlang unter diesem
gluͤckseligen Orden zu seyn; Weiß aber nicht,
warum man mich nicht schweigen lassen wolte.
Wie sehr mich excusirte, wie offt auch mein
altes Studenten-Spruͤchlein allegirte: Si
tacuisses, Philosophus mansisses: so noͤthigte
man mir doch hie und da ein Denckmahl mei-
ner Unwissenheit ab, und zuletzt fanden Per-
sonen, die sich uͤber mich etwas heraus zu neh-
men wußten, Mittel, zu machen, daß ich der
Marter abzukommen, zusammen schrieb, was
ich hin und her zerstreuet discuriret hatte. Und
ich warfs ins Feur, und siehe, es ist ein Kalb
daraus worden! z. B. Mos. XXXII, 24. Aber
kein guͤldenes, welches zu seiner Resolution
so einen kuͤnstlichen Chimicum, als Moses
war, bedarf; sondern ein gut grob fleischernes,
quod pingue quiddam sapit. Wenn es aber
doch die Leute nicht anders haben wollen, so
moͤgen sie es haben.
Wir wollen aber zur Sache selbs schrei-
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