W. S. G. E.: Curieuse und sehr wunderbare Relation, von denen sich neuer Dingen in Servien erzeigenden Blut-Saugern oder Vampyrs. 1732.2. War ein Weib, Nahmens Miliza, bey- 3. Befande sich ein 8. tägiges Kind, wel- 4. Wurde ein Heyducken Sohn, Nah- 2. War ein Weib, Nahmens Miliza, bey- 3. Befande sich ein 8. taͤgiges Kind, wel- 4. Wurde ein Heyducken Sohn, Nah- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0011" n="11"/> <p>2. War ein Weib, Nahmens <hi rendition="#aq">Miliza</hi>, bey-<lb/> laͤuffig 60. Jahr alt, welche nach 3. monath-<lb/> licher Kranckheit gestorben, und vor etlich und<lb/> 90. Tagen begraben worden. In der Brust<lb/> befande sich vieles <hi rendition="#aq">liquid</hi>es Gebluͤt; die an-<lb/> dere <hi rendition="#aq">viscera</hi> waren gleich der vorgemeldeten in<lb/> einem guten Stand. Es haben sich bey der<lb/><hi rendition="#aq">Seci</hi>rung die umstehende samtliche Heyducken<lb/> uͤber ihren fetten und vollkommenen Leib sehr<lb/> verwundert, einhellig aussagende, daß sie das<lb/> Weib von ihrer Jugend auf wol gekennet, und<lb/> Zeit ihres Lebens gantz mager und ausgedorrt<lb/> gewesen, mit nachdruͤcklicher Vermeldung, daß<lb/> sie erst in dem Grab zu eben dieser Verwun-<lb/> derungs-wuͤrdigen Fettigkeit gelanget seye, auch<lb/> der Leute Aussag nach, solle sie jetziger Zeit den<lb/> Anfang der <hi rendition="#aq">Vampyren</hi> gemacht haben; Zu-<lb/> mahlen sie das Fleisch von den Schafen, so von<lb/> den vorhergehenden <hi rendition="#aq">Vampyren</hi> umgebracht<lb/> worden, gegeßen hat.</p> <p>3. Befande sich ein 8. taͤgiges Kind, wel-<lb/> ches 90. Tag im Grab gelegen, gleichermaßen<lb/> im <hi rendition="#aq">Vampyren</hi> Stand.</p> <p>4. Wurde ein Heyducken Sohn, Nah-<lb/> mens <hi rendition="#aq">Milloe</hi>, 16. Jahr alt, außgegraben, so<lb/> 9. Wochen im Grabe gelegen, und nach 3.<lb/> taͤgiger Kranckheit gestorben, und gleich den<lb/> andern <hi rendition="#aq">Vampyren</hi> gefunden.</p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [11/0011]
2. War ein Weib, Nahmens Miliza, bey-
laͤuffig 60. Jahr alt, welche nach 3. monath-
licher Kranckheit gestorben, und vor etlich und
90. Tagen begraben worden. In der Brust
befande sich vieles liquides Gebluͤt; die an-
dere viscera waren gleich der vorgemeldeten in
einem guten Stand. Es haben sich bey der
Secirung die umstehende samtliche Heyducken
uͤber ihren fetten und vollkommenen Leib sehr
verwundert, einhellig aussagende, daß sie das
Weib von ihrer Jugend auf wol gekennet, und
Zeit ihres Lebens gantz mager und ausgedorrt
gewesen, mit nachdruͤcklicher Vermeldung, daß
sie erst in dem Grab zu eben dieser Verwun-
derungs-wuͤrdigen Fettigkeit gelanget seye, auch
der Leute Aussag nach, solle sie jetziger Zeit den
Anfang der Vampyren gemacht haben; Zu-
mahlen sie das Fleisch von den Schafen, so von
den vorhergehenden Vampyren umgebracht
worden, gegeßen hat.
3. Befande sich ein 8. taͤgiges Kind, wel-
ches 90. Tag im Grab gelegen, gleichermaßen
im Vampyren Stand.
4. Wurde ein Heyducken Sohn, Nah-
mens Milloe, 16. Jahr alt, außgegraben, so
9. Wochen im Grabe gelegen, und nach 3.
taͤgiger Kranckheit gestorben, und gleich den
andern Vampyren gefunden.
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