W. S. G. E.: Acten-mäßige und Umständliche Relation von denen Vampiren oder Menschen-Saugern, Welche sich in diesem und vorigen Jahren, im Königreich Servien herfürgethan. Leipzig, 1732.§. 1. Was die Unverweßlichkeit derer entselten Cörper anbelanget, so ist allen Sterblichen bekannt, daß solche an denen Vampiren so was außerordentliches sey, als wahrhafftig der Ausspruch ist, daß der Mensch Erde sey und zur Erden werden müsse. Gleichwohl finden sich in unserer Relation viel Exempel, daß verweßliche Cörper lange Zeit sind unverweßlich geblieben. Uber der Ursache sind die Gelehrten, wie es zu gehen pflegt, nicht einerley Meynung. Uns ist aus der Philosophie und Schrifft bekant, haben auch solches bereits in angeregter Relation, mit mehrern angeführet, daß der Mensch aus dreyen Theilen bestehe: Leib, Seel und Geist; Durch die Seele verstehen wir, das unsterbliche Wesen, den Leib sehen wird, und der Geist ist ein Theil des allgemeinen Welt-Geistes, wovon wir oben gesagt haben, daß solcher nicht unter die Elemente zu rechnen sey. Dieser Menschliche Geist nun macht, so lange er in dem Cörper ist, daß er wachsen und zunehmen, schwach und starck werden kan, welches von der unsterblichen Seele nicht gesagt werden kan, als deren Wesen keiner Veränderung unterworffen ist. Inzwischen dependiret das §. 1. Was die Unverweßlichkeit derer entselten Cörper anbelanget, so ist allen Sterblichen bekannt, daß solche an denen Vampiren so was außerordentliches sey, als wahrhafftig der Ausspruch ist, daß der Mensch Erde sey und zur Erden werden müsse. Gleichwohl finden sich in unserer Relation viel Exempel, daß verweßliche Cörper lange Zeit sind unverweßlich geblieben. Uber der Ursache sind die Gelehrten, wie es zu gehen pflegt, nicht einerley Meynung. Uns ist aus der Philosophie und Schrifft bekant, haben auch solches bereits in angeregter Relation, mit mehrern angeführet, daß der Mensch aus dreyen Theilen bestehe: Leib, Seel und Geist; Durch die Seele verstehen wir, das unsterbliche Wesen, den Leib sehen wird, und der Geist ist ein Theil des allgemeinen Welt-Geistes, wovon wir oben gesagt haben, daß solcher nicht unter die Elemente zu rechnen sey. Dieser Menschliche Geist nun macht, so lange er in dem Cörper ist, daß er wachsen und zunehmen, schwach und starck werden kan, welches von der unsterblichen Seele nicht gesagt werden kan, als deren Wesen keiner Veränderung unterworffen ist. Inzwischen dependiret das <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0025" n="25"/> <div n="2"> <head>§. 1.</head> <p>Was die Unverweßlichkeit derer entselten Cörper anbelanget, so ist allen Sterblichen bekannt, daß solche an denen <hi rendition="#aq">Vampiren</hi> so was außerordentliches sey, als wahrhafftig der Ausspruch ist, daß der Mensch Erde sey und zur Erden werden müsse. Gleichwohl finden sich in unserer <hi rendition="#aq">Relation</hi> viel Exempel, daß verweßliche Cörper lange Zeit sind unverweßlich geblieben. Uber der Ursache sind die Gelehrten, wie es zu gehen pflegt, nicht einerley Meynung. Uns ist aus der <hi rendition="#aq">Philosophie</hi> und Schrifft bekant, haben auch solches bereits in angeregter <hi rendition="#aq">Relation</hi>, mit mehrern angeführet, daß der Mensch aus dreyen Theilen bestehe: Leib, Seel und Geist; Durch die Seele verstehen wir, das unsterbliche Wesen, den Leib sehen wird, und der Geist ist ein Theil des allgemeinen Welt-Geistes, wovon wir oben gesagt haben, daß solcher nicht unter die Elemente zu rechnen sey. Dieser Menschliche Geist nun macht, so lange er in dem Cörper ist, daß er wachsen und zunehmen, schwach und starck werden kan, welches von der unsterblichen Seele nicht gesagt werden kan, als deren Wesen keiner Veränderung unterworffen ist. Inzwischen <hi rendition="#aq">dependiret</hi> das </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [25/0025]
§. 1. Was die Unverweßlichkeit derer entselten Cörper anbelanget, so ist allen Sterblichen bekannt, daß solche an denen Vampiren so was außerordentliches sey, als wahrhafftig der Ausspruch ist, daß der Mensch Erde sey und zur Erden werden müsse. Gleichwohl finden sich in unserer Relation viel Exempel, daß verweßliche Cörper lange Zeit sind unverweßlich geblieben. Uber der Ursache sind die Gelehrten, wie es zu gehen pflegt, nicht einerley Meynung. Uns ist aus der Philosophie und Schrifft bekant, haben auch solches bereits in angeregter Relation, mit mehrern angeführet, daß der Mensch aus dreyen Theilen bestehe: Leib, Seel und Geist; Durch die Seele verstehen wir, das unsterbliche Wesen, den Leib sehen wird, und der Geist ist ein Theil des allgemeinen Welt-Geistes, wovon wir oben gesagt haben, daß solcher nicht unter die Elemente zu rechnen sey. Dieser Menschliche Geist nun macht, so lange er in dem Cörper ist, daß er wachsen und zunehmen, schwach und starck werden kan, welches von der unsterblichen Seele nicht gesagt werden kan, als deren Wesen keiner Veränderung unterworffen ist. Inzwischen dependiret das
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