Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898.Vierspännige Luxus-Equipagen. Was den geeignetsten Wagen für vierspännig Fahren mit Das Ganze soll einen überaus lebendigen Eindruck hervor- Damit haben wir das von den vierspännigen Luxusequi- Bevor wir dieses Kapitel zum Abschluss bringen, wollen wir
Vierspännige Luxus-Equipagen. Was den geeignetsten Wagen für vierspännig Fahren mit Das Ganze soll einen überaus lebendigen Eindruck hervor- Damit haben wir das von den vierspännigen Luxusequi- Bevor wir dieses Kapitel zum Abschluss bringen, wollen wir
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0072" n="58"/> <fw place="top" type="header">Vierspännige Luxus-Equipagen.</fw><lb/> <p>Was den geeignetsten Wagen für vierspännig Fahren mit<lb/> Juckern anbelangt, verweisen wir auf das in Fig. 32 abgebildete<lb/> Modell, das sich auch in Ungarn grosser Beliebtheit erfreut.<lb/> Leicht, elegant und praktisch, entspricht dasselbe allen An-<lb/> forderungen, die wir mit Recht an den Wagen einer Jungen-<lb/> Herren-Equipage stellen.</p><lb/> <p>Das Ganze soll einen überaus lebendigen Eindruck hervor-<lb/> rufen. Dies gilt natürlich nicht zum mindesten mit Bezug auf das<lb/> Gespann. Ein im schläfrigen Tempo dahinbummelnder Jucker-<lb/> zug ist jedem Kenner ein Greuel. Die Gäule müssen gehen<lb/> was die Riemen halten. Und dann noch Eines. Je bunter das<lb/> Gespann, desto besser. Im ungarischen Viererzug nehmen sich<lb/> daher Schecken sehr gut aus, doch passen auch „<hi rendition="#g">quatre cou-<lb/> leurs</hi>“ vortrefflich. Die Hauptsache aber ist Leben, Schneid.</p><lb/> <p>Damit haben wir das von den vierspännigen Luxusequi-<lb/> pagen handelnde Kapitel zu Ende gebracht und werden wir<lb/> nun das zweispännige Fuhrwerk dieser Gattung in Augenschein<lb/> nehmen.</p><lb/> <p>Bevor wir dieses Kapitel zum Abschluss bringen, wollen wir<lb/> aber den Leser noch mit den Regeln bekannt machen, die der<lb/><hi rendition="#g">Coaching-Club</hi> für die Beurteilung von Drags und Coaches<lb/> bei Preisbewerbungen aufgestellt hat.</p><lb/> <div n="2"> <table> <row> <cell role="label"> <hi rendition="#b">Der Drag.</hi><lb/> </cell> <cell role="label"> <hi rendition="#b">Die Coach.</hi><lb/> </cell> </row> <row> <cell>Der Drag muss mit einem Langbaum ver-<lb/> sehen und leichter gebaut als die Coach sein,<lb/> zugleich aber im ganzen wie im einzelnen sich<lb/> durch grössere Eleganz und feinere Ausführung<lb/> hervorthun. Am Wagenschlag können Wappen<lb/> oder Monogramme angebracht werden.<lb/></cell> <cell>Die Coach muss stärker gebaut sein wie<lb/> der Drag, besonders was das Untergestell und<lb/> die Achsen anbelangt; letztere dürfen nicht<lb/> weniger als 5 cm im Diameter messen.<lb/></cell> </row> <row> <cell>Mailpatent- oder Collingachsen sind unent-<lb/> behrlich (keine Nachahmung).<lb/></cell> <cell>Mailpatent- oder Collingachsen sind unent-<lb/> behrlich (keine Nachahmung).<lb/></cell> </row> <row> <cell>Der Rücksitz ruht auf geschwungenen eiser-<lb/> nen Stützen, hat keine Rückenlehne und bietet<lb/> Platz für zwei Diener.<lb/></cell> <cell xml:id="rc1a" next="#rc2a"> Der Rücksitz ruht gewöhnlich auf starken<lb/> hölzernen Streben, die von einer hölzernen<lb/> Verschalung verdeckt werden. Dieselben können<lb/> aber auch wie beim Drag aus gebogenem Eisen<lb/> angefertigt sein. In letzterem Falle tritt Leder<lb/> an die Stelle der hölzernen Verschalung. Der<lb/></cell> </row> </table> </div> </div> </body> </text> </TEI> [58/0072]
Vierspännige Luxus-Equipagen.
Was den geeignetsten Wagen für vierspännig Fahren mit
Juckern anbelangt, verweisen wir auf das in Fig. 32 abgebildete
Modell, das sich auch in Ungarn grosser Beliebtheit erfreut.
Leicht, elegant und praktisch, entspricht dasselbe allen An-
forderungen, die wir mit Recht an den Wagen einer Jungen-
Herren-Equipage stellen.
Das Ganze soll einen überaus lebendigen Eindruck hervor-
rufen. Dies gilt natürlich nicht zum mindesten mit Bezug auf das
Gespann. Ein im schläfrigen Tempo dahinbummelnder Jucker-
zug ist jedem Kenner ein Greuel. Die Gäule müssen gehen
was die Riemen halten. Und dann noch Eines. Je bunter das
Gespann, desto besser. Im ungarischen Viererzug nehmen sich
daher Schecken sehr gut aus, doch passen auch „quatre cou-
leurs“ vortrefflich. Die Hauptsache aber ist Leben, Schneid.
Damit haben wir das von den vierspännigen Luxusequi-
pagen handelnde Kapitel zu Ende gebracht und werden wir
nun das zweispännige Fuhrwerk dieser Gattung in Augenschein
nehmen.
Bevor wir dieses Kapitel zum Abschluss bringen, wollen wir
aber den Leser noch mit den Regeln bekannt machen, die der
Coaching-Club für die Beurteilung von Drags und Coaches
bei Preisbewerbungen aufgestellt hat.
Der Drag.
Die Coach.
Der Drag muss mit einem Langbaum ver-
sehen und leichter gebaut als die Coach sein,
zugleich aber im ganzen wie im einzelnen sich
durch grössere Eleganz und feinere Ausführung
hervorthun. Am Wagenschlag können Wappen
oder Monogramme angebracht werden.
Die Coach muss stärker gebaut sein wie
der Drag, besonders was das Untergestell und
die Achsen anbelangt; letztere dürfen nicht
weniger als 5 cm im Diameter messen.
Mailpatent- oder Collingachsen sind unent-
behrlich (keine Nachahmung).
Mailpatent- oder Collingachsen sind unent-
behrlich (keine Nachahmung).
Der Rücksitz ruht auf geschwungenen eiser-
nen Stützen, hat keine Rückenlehne und bietet
Platz für zwei Diener.
Der Rücksitz ruht gewöhnlich auf starken
hölzernen Streben, die von einer hölzernen
Verschalung verdeckt werden. Dieselben können
aber auch wie beim Drag aus gebogenem Eisen
angefertigt sein. In letzterem Falle tritt Leder
an die Stelle der hölzernen Verschalung. Der
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