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Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898.

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Vierspännige Luxus-Equipagen.
vom Vollbluthengste Duke. Jucker dieses Schlages haben eine
Grösse von ca. 164 cm. Dass sie nicht so billig sein können,
wie Leute, die das ungarische Pferd für ein Produkt halbwilder
Steppenzucht halten, wohl anzunehmen pflegen, ist eine natür-
liche Folge ihrer hochedlen Abstammung und ihrer phänomenalen
Leistungsfähigkeit. Ein Jucker guter Klasse ist nicht unter
1000 fl. österr. Währ. (= ca. 1700 Mark) zu haben; für Vierer-
züge, die hervorragende Leistungen aufzuweisen hatten, ist aber
schon wiederholt der hohe Preis von 8000--10000 fl. österr.
Währ. bezahlt worden. Wer für einigermassen billiges Geld in
den Besitz eines schneidigen ungarischen Viererzuges gelangen
will, wird daher die Mühe und das Risiko auf sich nehmen müssen,
sich denselben bei bewährten Züchtern aus rohem Material selbst
zusammen zu stellen, oder durch einen vertrauenswürdigen Sach-
verständigen zusammenstellen zu lassen.*) Doch auch dann mag
er sich glücklich schätzen, wenn er mit 600 fl. österr. Währ.
per Pferd sein Auslangen findet.

Die besten ungarischen Geschirre liefert der k. und k. Hof-
riemer und Sattler Anton Dulcz, Budapest, Egyetem-utcza 2.
Wie bereits erwähnt, werden Jucker nur mit Sielengeschirr ge-
fahren. Soll dieses stilgerecht in ungarischem Geschmack sein,
so dürfen die sog. Chalanken von geflochtenem, mit blanken
Metallscheiben und roten Tuchstücken geschmückten Leder nicht
fehlen. Leichter Beschlag, plattierte Schnallen, eine Krone auf
dem Scheuleder und farbige Stirnbänder sind gestattet. Als
Gebiss werden nur Juckertrensen mit doppelten, breiten und
flachen Ringen verwendet. Man vergesse ja nicht, dass Kan-
daren und Aufsatzzügel beim ungarischen Gespann zu den strenge
verpönten Artikeln zählen. Im übrigen sei bemerkt, dass das
Juckergeschirr grosse Leichtigkeit mit aussergewöhnlicher Halt-
barkeit verbinden muss.


*) Die Adressen solcher Züchter sowie die genaue Beschreibung ihres Materiales sind in
dem reich illustrierten Werke: "Ungarns Pferdezucht in Wort und Bild" von Graf
C. G. Wrangel,
Stuttgart, 1895, Verlag von Schickhardt & Ebner (Konrad Wittwer) enthalten.
Anmerkung des Verfassers.

Vierspännige Luxus-Equipagen.
vom Vollbluthengste Duke. Jucker dieses Schlages haben eine
Grösse von ca. 164 cm. Dass sie nicht so billig sein können,
wie Leute, die das ungarische Pferd für ein Produkt halbwilder
Steppenzucht halten, wohl anzunehmen pflegen, ist eine natür-
liche Folge ihrer hochedlen Abstammung und ihrer phänomenalen
Leistungsfähigkeit. Ein Jucker guter Klasse ist nicht unter
1000 fl. österr. Währ. (= ca. 1700 Mark) zu haben; für Vierer-
züge, die hervorragende Leistungen aufzuweisen hatten, ist aber
schon wiederholt der hohe Preis von 8000—10000 fl. österr.
Währ. bezahlt worden. Wer für einigermassen billiges Geld in
den Besitz eines schneidigen ungarischen Viererzuges gelangen
will, wird daher die Mühe und das Risiko auf sich nehmen müssen,
sich denselben bei bewährten Züchtern aus rohem Material selbst
zusammen zu stellen, oder durch einen vertrauenswürdigen Sach-
verständigen zusammenstellen zu lassen.*) Doch auch dann mag
er sich glücklich schätzen, wenn er mit 600 fl. österr. Währ.
per Pferd sein Auslangen findet.

Die besten ungarischen Geschirre liefert der k. und k. Hof-
riemer und Sattler Anton Dulcz, Budapest, Egyetem-utcza 2.
Wie bereits erwähnt, werden Jucker nur mit Sielengeschirr ge-
fahren. Soll dieses stilgerecht in ungarischem Geschmack sein,
so dürfen die sog. Chalanken von geflochtenem, mit blanken
Metallscheiben und roten Tuchstücken geschmückten Leder nicht
fehlen. Leichter Beschlag, plattierte Schnallen, eine Krone auf
dem Scheuleder und farbige Stirnbänder sind gestattet. Als
Gebiss werden nur Juckertrensen mit doppelten, breiten und
flachen Ringen verwendet. Man vergesse ja nicht, dass Kan-
daren und Aufsatzzügel beim ungarischen Gespann zu den strenge
verpönten Artikeln zählen. Im übrigen sei bemerkt, dass das
Juckergeschirr grosse Leichtigkeit mit aussergewöhnlicher Halt-
barkeit verbinden muss.


*) Die Adressen solcher Züchter sowie die genaue Beschreibung ihres Materiales sind in
dem reich illustrierten Werke: „Ungarns Pferdezucht in Wort und Bild“ von Graf
C. G. Wrangel,
Stuttgart, 1895, Verlag von Schickhardt & Ebner (Konrad Wittwer) enthalten.
Anmerkung des Verfassers.
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[57/0071] Vierspännige Luxus-Equipagen. vom Vollbluthengste Duke. Jucker dieses Schlages haben eine Grösse von ca. 164 cm. Dass sie nicht so billig sein können, wie Leute, die das ungarische Pferd für ein Produkt halbwilder Steppenzucht halten, wohl anzunehmen pflegen, ist eine natür- liche Folge ihrer hochedlen Abstammung und ihrer phänomenalen Leistungsfähigkeit. Ein Jucker guter Klasse ist nicht unter 1000 fl. österr. Währ. (= ca. 1700 Mark) zu haben; für Vierer- züge, die hervorragende Leistungen aufzuweisen hatten, ist aber schon wiederholt der hohe Preis von 8000—10000 fl. österr. Währ. bezahlt worden. Wer für einigermassen billiges Geld in den Besitz eines schneidigen ungarischen Viererzuges gelangen will, wird daher die Mühe und das Risiko auf sich nehmen müssen, sich denselben bei bewährten Züchtern aus rohem Material selbst zusammen zu stellen, oder durch einen vertrauenswürdigen Sach- verständigen zusammenstellen zu lassen. *) Doch auch dann mag er sich glücklich schätzen, wenn er mit 600 fl. österr. Währ. per Pferd sein Auslangen findet. Die besten ungarischen Geschirre liefert der k. und k. Hof- riemer und Sattler Anton Dulcz, Budapest, Egyetem-utcza 2. Wie bereits erwähnt, werden Jucker nur mit Sielengeschirr ge- fahren. Soll dieses stilgerecht in ungarischem Geschmack sein, so dürfen die sog. Chalanken von geflochtenem, mit blanken Metallscheiben und roten Tuchstücken geschmückten Leder nicht fehlen. Leichter Beschlag, plattierte Schnallen, eine Krone auf dem Scheuleder und farbige Stirnbänder sind gestattet. Als Gebiss werden nur Juckertrensen mit doppelten, breiten und flachen Ringen verwendet. Man vergesse ja nicht, dass Kan- daren und Aufsatzzügel beim ungarischen Gespann zu den strenge verpönten Artikeln zählen. Im übrigen sei bemerkt, dass das Juckergeschirr grosse Leichtigkeit mit aussergewöhnlicher Halt- barkeit verbinden muss. *) Die Adressen solcher Züchter sowie die genaue Beschreibung ihres Materiales sind in dem reich illustrierten Werke: „Ungarns Pferdezucht in Wort und Bild“ von Graf C. G. Wrangel, Stuttgart, 1895, Verlag von Schickhardt & Ebner (Konrad Wittwer) enthalten. Anmerkung des Verfassers.

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Zitationshilfe: Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wrangel_luxusfuhrwerk_1898/71>, abgerufen am 22.11.2024.