Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898.Vierspännige Luxus-Equipagen. fahrten und Landpartien, bei welchen nicht immer auf geräumigeWagenschuppen am Bestimmungsorte gezählt werden kann, sicher kein gering anzuschlagender Vorzug. Und ausserdem, wie über- aus bequem gestaltet sich nicht in einem derartigen Wagen das [Abbildung]
Fig. 31. gerade bei solchen Fahrten so häufig vorkommende
Aus- und Einsteigen! Wir glauben daher dem "Char- a-Bancs Guiet" eine grosse Zukunft prophezeien zu können. Nahe verwandt mit dem Char-a-Bancs, jedoch Für sämtliche bisher unter der Rubrik "Vierspännige Luxus- Vierspännige Luxus-Equipagen. fahrten und Landpartien, bei welchen nicht immer auf geräumigeWagenschuppen am Bestimmungsorte gezählt werden kann, sicher kein gering anzuschlagender Vorzug. Und ausserdem, wie über- aus bequem gestaltet sich nicht in einem derartigen Wagen das [Abbildung]
Fig. 31. gerade bei solchen Fahrten so häufig vorkommende
Aus- und Einsteigen! Wir glauben daher dem „Char- à-Bancs Guiet“ eine grosse Zukunft prophezeien zu können. Nahe verwandt mit dem Char-à-Bancs, jedoch Für sämtliche bisher unter der Rubrik „Vierspännige Luxus- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0066" n="52"/><fw place="top" type="header">Vierspännige Luxus-Equipagen.</fw><lb/> fahrten und Landpartien, bei welchen nicht immer auf geräumige<lb/> Wagenschuppen am Bestimmungsorte gezählt werden kann, sicher<lb/> kein gering anzuschlagender Vorzug. Und ausserdem, wie über-<lb/> aus bequem gestaltet sich nicht in einem derartigen Wagen das<lb/><figure><head>Fig. 31.</head><p><lb/> Ungarische<lb/> Jucker-<lb/> peitsche.</p></figure><lb/> gerade bei solchen Fahrten so häufig vorkommende<lb/> Aus- und Einsteigen! Wir glauben daher dem „Char-<lb/> à-Bancs Guiet“ eine grosse Zukunft prophezeien zu<lb/> können.</p><lb/> <p>Nahe verwandt mit dem Char-à-Bancs, jedoch<lb/> für Luxuszwecke nicht ganz so geeignet wie dieser,<lb/> ist der <hi rendition="#g">Break</hi> (Fig. 30). Dass der typische Break<lb/> keinen gesonderten Platz für die mitfahrende Diener-<lb/> schaft hat, wird bei Gesellschaftsfahrten stets als ein<lb/> grosser Übelstand empfunden werden. Denn fährt der<lb/> Herr selbst, so kann er nur einen Diener neben sich<lb/> am Bock mitnehmen (unter Umständen — z. B. wenn<lb/> der Viererzug unterwegs ausgespannt und abgerieben<lb/> werden soll — eine höchst bedenkliche Sache) und lässt<lb/> er den Kutscher fahren, so geht ihm ein Platz für Gäste<lb/> oder Familienmitglieder verloren. Abzuhelfen ist dem<lb/> nur, wenn man den Kasten des Breaks für vis-à-vis<lb/> Sitze einrichtet und rückwärts einen erhöhten Diener-<lb/> sitz anbringt. Dann hat man aber auch keinen Break<lb/> mehr sondern einen Char-à-Bancs. Alles in allem ge-<lb/> nommen, wird man daher den typischen Break nur<lb/> mit Vorbehalt als ein Luxusfuhrwerk gelten lassen<lb/> können. Seine eigentliche Bestimmung ist in grösseren<lb/> Etablissements beim Einfahren und Bewegen der Pferde, sowie<lb/> bei der Beförderung des Gepäcks Verwendung zu finden.</p><lb/> <p>Für sämtliche bisher unter der Rubrik „Vierspännige Luxus-<lb/> equipagen“ erwähnten Wagenarten gelten mit Bezug auf Bespan-<lb/> nung, Geschirr und Livree diejenigen Vorschriften, die wir bei<lb/> der Schilderung der Coach eingehender besprochen haben. Ein<lb/> ganz anderes Bild jedoch entrollt sich vor unseren Augen, wenn<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [52/0066]
Vierspännige Luxus-Equipagen.
fahrten und Landpartien, bei welchen nicht immer auf geräumige
Wagenschuppen am Bestimmungsorte gezählt werden kann, sicher
kein gering anzuschlagender Vorzug. Und ausserdem, wie über-
aus bequem gestaltet sich nicht in einem derartigen Wagen das
[Abbildung Fig. 31.
Ungarische
Jucker-
peitsche.]
gerade bei solchen Fahrten so häufig vorkommende
Aus- und Einsteigen! Wir glauben daher dem „Char-
à-Bancs Guiet“ eine grosse Zukunft prophezeien zu
können.
Nahe verwandt mit dem Char-à-Bancs, jedoch
für Luxuszwecke nicht ganz so geeignet wie dieser,
ist der Break (Fig. 30). Dass der typische Break
keinen gesonderten Platz für die mitfahrende Diener-
schaft hat, wird bei Gesellschaftsfahrten stets als ein
grosser Übelstand empfunden werden. Denn fährt der
Herr selbst, so kann er nur einen Diener neben sich
am Bock mitnehmen (unter Umständen — z. B. wenn
der Viererzug unterwegs ausgespannt und abgerieben
werden soll — eine höchst bedenkliche Sache) und lässt
er den Kutscher fahren, so geht ihm ein Platz für Gäste
oder Familienmitglieder verloren. Abzuhelfen ist dem
nur, wenn man den Kasten des Breaks für vis-à-vis
Sitze einrichtet und rückwärts einen erhöhten Diener-
sitz anbringt. Dann hat man aber auch keinen Break
mehr sondern einen Char-à-Bancs. Alles in allem ge-
nommen, wird man daher den typischen Break nur
mit Vorbehalt als ein Luxusfuhrwerk gelten lassen
können. Seine eigentliche Bestimmung ist in grösseren
Etablissements beim Einfahren und Bewegen der Pferde, sowie
bei der Beförderung des Gepäcks Verwendung zu finden.
Für sämtliche bisher unter der Rubrik „Vierspännige Luxus-
equipagen“ erwähnten Wagenarten gelten mit Bezug auf Bespan-
nung, Geschirr und Livree diejenigen Vorschriften, die wir bei
der Schilderung der Coach eingehender besprochen haben. Ein
ganz anderes Bild jedoch entrollt sich vor unseren Augen, wenn
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Zitationshilfe: | Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wrangel_luxusfuhrwerk_1898/66>, abgerufen am 16.02.2025. |