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Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898.

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Praktische Winke.
Kleie. Das Kollern weisslederner Breeches erfolgt am zweck-
mässigsten nach folgendem Rezept:

Putze die Breeches zuerst mit einer in reines weiches
Wasser getauchten Bürste, ohne sie durchnass werden zu lassen.
Bestreiche sie sodann mit nachstehender Mischung:

Kreide ....... 238 Gramm
Alaun ....... 119 "
Hausenblase ..... 15 "
Pulverisierter Bimsstein .. 30 "
Weisse Seife ..... 59 "
Pfeifenthon ...... 3 Tafeln
Stärke ....... 1 Esslöffel
Tafelöl ....... 6 "

Diesen Ingredienzen wird siedendes Wasser zugesetzt, bis
das Ganze die Konsistenz dicken Rahms angenommen hat. So-
bald dies der Fall, ist die Mischung geeignet, dünn mit einer
Bürste aufgetragen zu werden. Hierauf lässt man die Breeches
langsam und gründlich trocknen und klopft sie sodann mit einem
Rohrstock tüchtig aus, bevor man sie in ihrer richtigen Länge
auf die Hölzer spannt. Zum Schluss werden sie auch gebügelt,
doch dürfen die hiezu verwendeten Eisen nicht zu heiss sein.

Sollte sich bei dieser Reinigung ergeben, dass nicht alle
Flecken herausgegangen, so wird die Anwendung von etwas
Zitronensaft, der nachher mit Wasser wieder weggewaschen
werden muss, voraussichtlich zum Ziele führen.

Anstatt der ledernen Hosen werden jedoch in England viel-
fach solche aus weissem Stoff, sog. Stockinet, benützt. Dieser
ist nämlich nicht nur weit leichter zu reinigen, sondern bereitet
auch dem Schneider bei der Anfertigung der Hosen bedeutend
weniger Schwierigkeiten wie das Leder.

Die weissen Stulpen der Livreestiefel putzt man in
folgender Weise: 30 Gramm weisser Vitriol werden in einer
Flasche Regenwasser aufgelöst. Nachdem dieser Lösung noch
15 Gramm Oxalsäure zugesetzt worden, wird sie mit einem

Praktische Winke.
Kleie. Das Kollern weisslederner Breeches erfolgt am zweck-
mässigsten nach folgendem Rezept:

Putze die Breeches zuerst mit einer in reines weiches
Wasser getauchten Bürste, ohne sie durchnass werden zu lassen.
Bestreiche sie sodann mit nachstehender Mischung:

Kreide ....... 238 Gramm
Alaun ....... 119 „
Hausenblase ..... 15 „
Pulverisierter Bimsstein .. 30 „
Weisse Seife ..... 59 „
Pfeifenthon ...... 3 Tafeln
Stärke ....... 1 Esslöffel
Tafelöl ....... 6 „

Diesen Ingredienzen wird siedendes Wasser zugesetzt, bis
das Ganze die Konsistenz dicken Rahms angenommen hat. So-
bald dies der Fall, ist die Mischung geeignet, dünn mit einer
Bürste aufgetragen zu werden. Hierauf lässt man die Breeches
langsam und gründlich trocknen und klopft sie sodann mit einem
Rohrstock tüchtig aus, bevor man sie in ihrer richtigen Länge
auf die Hölzer spannt. Zum Schluss werden sie auch gebügelt,
doch dürfen die hiezu verwendeten Eisen nicht zu heiss sein.

Sollte sich bei dieser Reinigung ergeben, dass nicht alle
Flecken herausgegangen, so wird die Anwendung von etwas
Zitronensaft, der nachher mit Wasser wieder weggewaschen
werden muss, voraussichtlich zum Ziele führen.

Anstatt der ledernen Hosen werden jedoch in England viel-
fach solche aus weissem Stoff, sog. Stockinet, benützt. Dieser
ist nämlich nicht nur weit leichter zu reinigen, sondern bereitet
auch dem Schneider bei der Anfertigung der Hosen bedeutend
weniger Schwierigkeiten wie das Leder.

Die weissen Stulpen der Livreestiefel putzt man in
folgender Weise: 30 Gramm weisser Vitriol werden in einer
Flasche Regenwasser aufgelöst. Nachdem dieser Lösung noch
15 Gramm Oxalsäure zugesetzt worden, wird sie mit einem

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[187/0201] Praktische Winke. Kleie. Das Kollern weisslederner Breeches erfolgt am zweck- mässigsten nach folgendem Rezept: Putze die Breeches zuerst mit einer in reines weiches Wasser getauchten Bürste, ohne sie durchnass werden zu lassen. Bestreiche sie sodann mit nachstehender Mischung: Kreide ....... 238 Gramm Alaun ....... 119 „ Hausenblase ..... 15 „ Pulverisierter Bimsstein .. 30 „ Weisse Seife ..... 59 „ Pfeifenthon ...... 3 Tafeln Stärke ....... 1 Esslöffel Tafelöl ....... 6 „ Diesen Ingredienzen wird siedendes Wasser zugesetzt, bis das Ganze die Konsistenz dicken Rahms angenommen hat. So- bald dies der Fall, ist die Mischung geeignet, dünn mit einer Bürste aufgetragen zu werden. Hierauf lässt man die Breeches langsam und gründlich trocknen und klopft sie sodann mit einem Rohrstock tüchtig aus, bevor man sie in ihrer richtigen Länge auf die Hölzer spannt. Zum Schluss werden sie auch gebügelt, doch dürfen die hiezu verwendeten Eisen nicht zu heiss sein. Sollte sich bei dieser Reinigung ergeben, dass nicht alle Flecken herausgegangen, so wird die Anwendung von etwas Zitronensaft, der nachher mit Wasser wieder weggewaschen werden muss, voraussichtlich zum Ziele führen. Anstatt der ledernen Hosen werden jedoch in England viel- fach solche aus weissem Stoff, sog. Stockinet, benützt. Dieser ist nämlich nicht nur weit leichter zu reinigen, sondern bereitet auch dem Schneider bei der Anfertigung der Hosen bedeutend weniger Schwierigkeiten wie das Leder. Die weissen Stulpen der Livreestiefel putzt man in folgender Weise: 30 Gramm weisser Vitriol werden in einer Flasche Regenwasser aufgelöst. Nachdem dieser Lösung noch 15 Gramm Oxalsäure zugesetzt worden, wird sie mit einem

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Zitationshilfe: Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wrangel_luxusfuhrwerk_1898/201>, abgerufen am 24.11.2024.