Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898.

Bild:
<< vorherige Seite

Historisches.
eingeführt, die auf S-Federn hingen. Indessen zeichneten sich
sowohl diese, wie alle anderen aus jener Zeit herstammenden
Wagen, durch die höchst unbequeme Konstruktion aus, dass
der Kasten himmelhoch über dem Untergestell hing und man
deshalb nur mit Beihilfe einer kleinen Leiter in das Innere des
[Abbildung] Fig 5.

Wagen König Ludwig XVI.

Wagens gelangen konnte. Der Kutscher sass so hoch, dass er
in die erste Etage der Häuser hineinsehen konnte. Wäre er
herabgefallen, hätte er den Hals gebrochen. Eine Folge dieser
Wagenkonstruktion war, dass man sich genötigt sah, die Ein-
[Abbildung] Fig. 6.

C-Feder.

[Abbildung] Fig. 7.

Druckfeder.

fahrten der Paläste bedeutend zu erweitern und zu erhöhen.
Nun konnten auch die 1786 erfundenen und von der Mode mit
Begeisterung aufgenommenen "Cabriolets", die eine Höhe von
20 Fuss hatten, aus den Höfen heraus und wieder in dieselben
zurückgefahren werden.

Mit der zu Anfang unseres Jahrhunderts erfolgten Einführung
der C-Federn (Fig. 6) macht sich jedoch eine Abnahme der schwin-

Historisches.
eingeführt, die auf S-Federn hingen. Indessen zeichneten sich
sowohl diese, wie alle anderen aus jener Zeit herstammenden
Wagen, durch die höchst unbequeme Konstruktion aus, dass
der Kasten himmelhoch über dem Untergestell hing und man
deshalb nur mit Beihilfe einer kleinen Leiter in das Innere des
[Abbildung] Fig 5.

Wagen König Ludwig XVI.

Wagens gelangen konnte. Der Kutscher sass so hoch, dass er
in die erste Etage der Häuser hineinsehen konnte. Wäre er
herabgefallen, hätte er den Hals gebrochen. Eine Folge dieser
Wagenkonstruktion war, dass man sich genötigt sah, die Ein-
[Abbildung] Fig. 6.

C-Feder.

[Abbildung] Fig. 7.

Druckfeder.

fahrten der Paläste bedeutend zu erweitern und zu erhöhen.
Nun konnten auch die 1786 erfundenen und von der Mode mit
Begeisterung aufgenommenen „Cabriolets“, die eine Höhe von
20 Fuss hatten, aus den Höfen heraus und wieder in dieselben
zurückgefahren werden.

Mit der zu Anfang unseres Jahrhunderts erfolgten Einführung
der C-Federn (Fig. 6) macht sich jedoch eine Abnahme der schwin-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0020" n="6"/><fw place="top" type="header">Historisches.</fw><lb/>
eingeführt, die auf S-Federn hingen. Indessen zeichneten sich<lb/>
sowohl diese, wie alle anderen aus jener Zeit herstammenden<lb/>
Wagen, durch die höchst unbequeme Konstruktion aus, dass<lb/>
der Kasten himmelhoch über dem Untergestell hing und man<lb/>
deshalb nur mit Beihilfe einer kleinen Leiter in das Innere des<lb/><figure><head>Fig 5.</head><p> Wagen König Ludwig XVI.</p></figure><lb/>
Wagens gelangen konnte. Der Kutscher sass so hoch, dass er<lb/>
in die erste Etage der Häuser hineinsehen konnte. Wäre er<lb/>
herabgefallen, hätte er den Hals gebrochen. Eine Folge dieser<lb/>
Wagenkonstruktion war, dass man sich genötigt sah, die Ein-<lb/><figure><head>Fig. 6.</head><p> C-Feder.</p></figure><lb/><figure><head>Fig. 7.</head><p> Druckfeder.</p></figure><lb/>
fahrten der Paläste bedeutend zu erweitern und zu erhöhen.<lb/>
Nun konnten auch die 1786 erfundenen und von der Mode mit<lb/>
Begeisterung aufgenommenen &#x201E;<hi rendition="#g">Cabriolets</hi>&#x201C;, die eine Höhe von<lb/>
20 Fuss hatten, aus den Höfen heraus und wieder in dieselben<lb/>
zurückgefahren werden.</p><lb/>
        <p>Mit der zu Anfang unseres Jahrhunderts erfolgten Einführung<lb/>
der C-Federn (Fig. 6) macht sich jedoch eine Abnahme der schwin-<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[6/0020] Historisches. eingeführt, die auf S-Federn hingen. Indessen zeichneten sich sowohl diese, wie alle anderen aus jener Zeit herstammenden Wagen, durch die höchst unbequeme Konstruktion aus, dass der Kasten himmelhoch über dem Untergestell hing und man deshalb nur mit Beihilfe einer kleinen Leiter in das Innere des [Abbildung Fig 5. Wagen König Ludwig XVI.] Wagens gelangen konnte. Der Kutscher sass so hoch, dass er in die erste Etage der Häuser hineinsehen konnte. Wäre er herabgefallen, hätte er den Hals gebrochen. Eine Folge dieser Wagenkonstruktion war, dass man sich genötigt sah, die Ein- [Abbildung Fig. 6. C-Feder.] [Abbildung Fig. 7. Druckfeder.] fahrten der Paläste bedeutend zu erweitern und zu erhöhen. Nun konnten auch die 1786 erfundenen und von der Mode mit Begeisterung aufgenommenen „Cabriolets“, die eine Höhe von 20 Fuss hatten, aus den Höfen heraus und wieder in dieselben zurückgefahren werden. Mit der zu Anfang unseres Jahrhunderts erfolgten Einführung der C-Federn (Fig. 6) macht sich jedoch eine Abnahme der schwin-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wrangel_luxusfuhrwerk_1898
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wrangel_luxusfuhrwerk_1898/20
Zitationshilfe: Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wrangel_luxusfuhrwerk_1898/20>, abgerufen am 24.11.2024.