Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898.Das Tandem. er bei scharfen Wendungen oder wenn das Gabelpferd ihmplötzlich den Gehorsam kündigen sollte, jeder Sorge um so ge- fährliche Anhängsel, wie es die Hinterräder in solchen Fällen sein können, enthoben ist. Im allgemeinen gilt die Regel, dass ein Cart, das zum [Abbildung]
Fig. 88. des Carts ungefähr 325 Kilo betragen müssen. Eine Haupt-Tandem-Cart. sache bei der Konstruktion derartiger Wagen ist, dass sie stets ins Gleichgewicht gehängt werden können. Nicht einmal ein halbes Kilo darf auf den Gabelbäumen ruhen. Diejenige Ver- schiebung des Gleichgewichtes, die ein, besonders für die In- haber der rückwärtigen Sitze höchst ungemütliches Hintenüber- hängen des Kastens zur Folge hat, ist natürlich ebenfalls ängst- lich zu vermeiden. Richtig hängt der Wagen, wenn die Gabel vollkommen horizontal liegt und das ruhige Spiel der Gabel- träger zu erkennen giebt, dass das Pferd kein Gewicht zu tragen hat. Dies lässt sich bei jeder Belastung ohne Veränderung in der Lage der Sitze oder der Gabelträger durch einen rechts Das Tandem. er bei scharfen Wendungen oder wenn das Gabelpferd ihmplötzlich den Gehorsam kündigen sollte, jeder Sorge um so ge- fährliche Anhängsel, wie es die Hinterräder in solchen Fällen sein können, enthoben ist. Im allgemeinen gilt die Regel, dass ein Cart, das zum [Abbildung]
Fig. 88. des Carts ungefähr 325 Kilo betragen müssen. Eine Haupt-Tandem-Cart. sache bei der Konstruktion derartiger Wagen ist, dass sie stets ins Gleichgewicht gehängt werden können. Nicht einmal ein halbes Kilo darf auf den Gabelbäumen ruhen. Diejenige Ver- schiebung des Gleichgewichtes, die ein, besonders für die In- haber der rückwärtigen Sitze höchst ungemütliches Hintenüber- hängen des Kastens zur Folge hat, ist natürlich ebenfalls ängst- lich zu vermeiden. Richtig hängt der Wagen, wenn die Gabel vollkommen horizontal liegt und das ruhige Spiel der Gabel- träger zu erkennen giebt, dass das Pferd kein Gewicht zu tragen hat. Dies lässt sich bei jeder Belastung ohne Veränderung in der Lage der Sitze oder der Gabelträger durch einen rechts <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0141" n="127"/><fw place="top" type="header">Das Tandem.</fw><lb/> er bei scharfen Wendungen oder wenn das Gabelpferd ihm<lb/> plötzlich den Gehorsam kündigen sollte, jeder Sorge um so ge-<lb/> fährliche Anhängsel, wie es die Hinterräder in solchen Fällen<lb/> sein können, enthoben ist.</p><lb/> <p>Im allgemeinen gilt die Regel, dass ein Cart, das zum<lb/> Tandemfahren benützt werden soll, nicht zu leicht, nicht zu<lb/> schmal und nicht zu niedrig sein darf. Als Normalmass für die<lb/> Radhöhe möchten wir 1447—1524 mm bezeichnen; der Kasten<lb/> wird oben 1000 und unten 960 mm breit sein und das Gewicht<lb/><figure><head>Fig. 88.</head><p> Tandem-Cart.</p></figure><lb/> des Carts ungefähr 325 Kilo betragen müssen. Eine Haupt-<lb/> sache bei der Konstruktion derartiger Wagen ist, dass sie stets<lb/> ins Gleichgewicht gehängt werden können. Nicht einmal ein<lb/> halbes Kilo darf auf den Gabelbäumen ruhen. Diejenige Ver-<lb/> schiebung des Gleichgewichtes, die ein, besonders für die In-<lb/> haber der rückwärtigen Sitze höchst ungemütliches Hintenüber-<lb/> hängen des Kastens zur Folge hat, ist natürlich ebenfalls ängst-<lb/> lich zu vermeiden. Richtig hängt der Wagen, wenn die Gabel<lb/> vollkommen horizontal liegt und das ruhige Spiel der Gabel-<lb/> träger zu erkennen giebt, dass das Pferd kein Gewicht zu tragen<lb/> hat. Dies lässt sich bei jeder Belastung ohne Veränderung in<lb/> der Lage der Sitze oder der Gabelträger durch einen rechts<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [127/0141]
Das Tandem.
er bei scharfen Wendungen oder wenn das Gabelpferd ihm
plötzlich den Gehorsam kündigen sollte, jeder Sorge um so ge-
fährliche Anhängsel, wie es die Hinterräder in solchen Fällen
sein können, enthoben ist.
Im allgemeinen gilt die Regel, dass ein Cart, das zum
Tandemfahren benützt werden soll, nicht zu leicht, nicht zu
schmal und nicht zu niedrig sein darf. Als Normalmass für die
Radhöhe möchten wir 1447—1524 mm bezeichnen; der Kasten
wird oben 1000 und unten 960 mm breit sein und das Gewicht
[Abbildung Fig. 88. Tandem-Cart.]
des Carts ungefähr 325 Kilo betragen müssen. Eine Haupt-
sache bei der Konstruktion derartiger Wagen ist, dass sie stets
ins Gleichgewicht gehängt werden können. Nicht einmal ein
halbes Kilo darf auf den Gabelbäumen ruhen. Diejenige Ver-
schiebung des Gleichgewichtes, die ein, besonders für die In-
haber der rückwärtigen Sitze höchst ungemütliches Hintenüber-
hängen des Kastens zur Folge hat, ist natürlich ebenfalls ängst-
lich zu vermeiden. Richtig hängt der Wagen, wenn die Gabel
vollkommen horizontal liegt und das ruhige Spiel der Gabel-
träger zu erkennen giebt, dass das Pferd kein Gewicht zu tragen
hat. Dies lässt sich bei jeder Belastung ohne Veränderung in
der Lage der Sitze oder der Gabelträger durch einen rechts
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Zitationshilfe: | Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wrangel_luxusfuhrwerk_1898/141>, abgerufen am 16.07.2024. |