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Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898.

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Das Tandem.
bestimmten Ringe befestigt wird. Der Zweck dieser Kette ist,
zu verhindern, dass die Ortscheite dem Spitzenpferde beim Still-
stehen an die Sprunggelenke schlagen. Mitten auf dem ersten
Ortscheit befindet sich ein grosser Haken, an welchem das
zweite Ortscheit aufgehängt wird. Die Entfernung zwischen den
beiden Ortscheiten beträgt 12 cm. An das zweite Ortscheit
werden die Stränge des Spitzenpferdes befestigt.

Mit dieser vortrefflichen Anspannmethode erhalten die
Stränge des Spitzen- und des Gabelpferdes dieselbe Länge und
können erstere nie auf dem Boden schleifen, lauter Umstände, die
das Wenden auf schwierigen Plätzen im hohen Grade erleichtern.
Legt man nun noch hinzu, dass das am Ortscheit ziehende
Spitzenpferd seine Arbeit unter bedeutend günstigeren Verhält-
nissen verrichtet -- wir erwähnen mit Bezug hierauf nur, dass
die Gefahr wundgedrückter Schultern dadurch vollkommen be-
seitigt erscheint -- so wird man die warme Empfehlung, die wir
der in Rede stehenden Anspannungsvorrichtung haben ange-
deihen lassen, wohl berechtigt finden.

Bei dieser Gelegenheit sei auch hervorgehoben, dass die
Pferde in einem Tandemzuge möglichst nahe beieinander ge-
halten werden müssen. Nicht nur der Effekt des ganzen Bildes,
sondern auch die Kontrolle über das Spitzenpferd werden hier-
durch wesentlich gefördert. Selbstverständlich darf dieses Streben
nach kompakter Anspannung nicht so weit gehen, dass das Gabel-
pferd genötigt wird, seinem führenden Stallgenossen auf die
Haken zu treten. Wir wollen daher nicht unterlassen, an die
alte Regel zu erinnern, die beim Tandemfahren eine Entfernung
von drei Fuss zwischen der Nasenspitze des ersteren und der
Kruppe des letzteren vorschreibt, bemerken aber gleichzeitig,
dass der Körperbau und die Aktion bei Pferden viel zu grosse
Unterschiede aufweisen, als dass dieser Regel die Bedeutung
eines für alle Fälle geltenden Gesetzes zuerkannt werden könnte.

Die Leitseile des Tandemgeschirres sollen stets aus braunem,
weichem Leder angefertigt und ziemlich breit geschnitten sein.

Das Tandem.
bestimmten Ringe befestigt wird. Der Zweck dieser Kette ist,
zu verhindern, dass die Ortscheite dem Spitzenpferde beim Still-
stehen an die Sprunggelenke schlagen. Mitten auf dem ersten
Ortscheit befindet sich ein grosser Haken, an welchem das
zweite Ortscheit aufgehängt wird. Die Entfernung zwischen den
beiden Ortscheiten beträgt 12 cm. An das zweite Ortscheit
werden die Stränge des Spitzenpferdes befestigt.

Mit dieser vortrefflichen Anspannmethode erhalten die
Stränge des Spitzen- und des Gabelpferdes dieselbe Länge und
können erstere nie auf dem Boden schleifen, lauter Umstände, die
das Wenden auf schwierigen Plätzen im hohen Grade erleichtern.
Legt man nun noch hinzu, dass das am Ortscheit ziehende
Spitzenpferd seine Arbeit unter bedeutend günstigeren Verhält-
nissen verrichtet — wir erwähnen mit Bezug hierauf nur, dass
die Gefahr wundgedrückter Schultern dadurch vollkommen be-
seitigt erscheint — so wird man die warme Empfehlung, die wir
der in Rede stehenden Anspannungsvorrichtung haben ange-
deihen lassen, wohl berechtigt finden.

Bei dieser Gelegenheit sei auch hervorgehoben, dass die
Pferde in einem Tandemzuge möglichst nahe beieinander ge-
halten werden müssen. Nicht nur der Effekt des ganzen Bildes,
sondern auch die Kontrolle über das Spitzenpferd werden hier-
durch wesentlich gefördert. Selbstverständlich darf dieses Streben
nach kompakter Anspannung nicht so weit gehen, dass das Gabel-
pferd genötigt wird, seinem führenden Stallgenossen auf die
Haken zu treten. Wir wollen daher nicht unterlassen, an die
alte Regel zu erinnern, die beim Tandemfahren eine Entfernung
von drei Fuss zwischen der Nasenspitze des ersteren und der
Kruppe des letzteren vorschreibt, bemerken aber gleichzeitig,
dass der Körperbau und die Aktion bei Pferden viel zu grosse
Unterschiede aufweisen, als dass dieser Regel die Bedeutung
eines für alle Fälle geltenden Gesetzes zuerkannt werden könnte.

Die Leitseile des Tandemgeschirres sollen stets aus braunem,
weichem Leder angefertigt und ziemlich breit geschnitten sein.

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[125/0139] Das Tandem. bestimmten Ringe befestigt wird. Der Zweck dieser Kette ist, zu verhindern, dass die Ortscheite dem Spitzenpferde beim Still- stehen an die Sprunggelenke schlagen. Mitten auf dem ersten Ortscheit befindet sich ein grosser Haken, an welchem das zweite Ortscheit aufgehängt wird. Die Entfernung zwischen den beiden Ortscheiten beträgt 12 cm. An das zweite Ortscheit werden die Stränge des Spitzenpferdes befestigt. Mit dieser vortrefflichen Anspannmethode erhalten die Stränge des Spitzen- und des Gabelpferdes dieselbe Länge und können erstere nie auf dem Boden schleifen, lauter Umstände, die das Wenden auf schwierigen Plätzen im hohen Grade erleichtern. Legt man nun noch hinzu, dass das am Ortscheit ziehende Spitzenpferd seine Arbeit unter bedeutend günstigeren Verhält- nissen verrichtet — wir erwähnen mit Bezug hierauf nur, dass die Gefahr wundgedrückter Schultern dadurch vollkommen be- seitigt erscheint — so wird man die warme Empfehlung, die wir der in Rede stehenden Anspannungsvorrichtung haben ange- deihen lassen, wohl berechtigt finden. Bei dieser Gelegenheit sei auch hervorgehoben, dass die Pferde in einem Tandemzuge möglichst nahe beieinander ge- halten werden müssen. Nicht nur der Effekt des ganzen Bildes, sondern auch die Kontrolle über das Spitzenpferd werden hier- durch wesentlich gefördert. Selbstverständlich darf dieses Streben nach kompakter Anspannung nicht so weit gehen, dass das Gabel- pferd genötigt wird, seinem führenden Stallgenossen auf die Haken zu treten. Wir wollen daher nicht unterlassen, an die alte Regel zu erinnern, die beim Tandemfahren eine Entfernung von drei Fuss zwischen der Nasenspitze des ersteren und der Kruppe des letzteren vorschreibt, bemerken aber gleichzeitig, dass der Körperbau und die Aktion bei Pferden viel zu grosse Unterschiede aufweisen, als dass dieser Regel die Bedeutung eines für alle Fälle geltenden Gesetzes zuerkannt werden könnte. Die Leitseile des Tandemgeschirres sollen stets aus braunem, weichem Leder angefertigt und ziemlich breit geschnitten sein.

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Zitationshilfe: Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wrangel_luxusfuhrwerk_1898/139>, abgerufen am 24.11.2024.