sandten, Joh. Nicot, Nicotiana genennet, weil er selben vor ohngefehr 150. Jahren zum erstenmal in Europam gebracht hat. Dieses Kraut wird hin und wieder in Teutschland, auch bey uns in Königsberg, häuffig aus einem kleinen Saamen gezogen, nachgehends bereitet, gesponnen und zum Gebrauch verthan. Es sind viel Sorten des Tabacks, unter wel- chen der Englische den Vorzug haben will, dessen doch wieder viel Sor- ten sind. Er hat eine austrocknende, zertheilende, und Schlaf-bringende Krafft, deren jene von seinem volatilischen Saltz, diese aber von seinem narcotischen Oel herrühret. Er zertheilet den zähen Schleim auf der Brust, und ist denenjenigen, welche feuchter Complexion sind, vor an- dern sehr dienlich: in Betrachtung des Olei oder Sulphuris narcotici ma- chet er truncken. Weil der Tabac heutiges Tages beydes von den Ge- lahrt- und Ungelahrten sehr gebrauchet wird, so wird er von den Medicis, theils einen besondern Nutzen zu haben, theils seinen übeln Geruch zu bemänteln, mit einem Zusatz anderer Ingredientien corrigiret und verbes- sert, z. E. ist des Dänischen Leib-Medici de Franckenau, sein
Tabacum anticatarrhale, oder Fluß-Tabac, von dieser Description zu finden: summitat. Rorismarin. P. jv. flor. Lavendul. P. ij. Cass. ca- ryophyll. ßiß. Benzoes, Styrac. opt. ana jv. ligni Neroli ßj. cortic. Cha- karill. ßiij. Cubeb. Oliban. Succin. ana j. Mastich. gr. xviij. incis. con- [r]us. vermische alles mit Englisch oder Holländischem etc. Tabac q. pl. Abel in seinem Studenten Leib-Medico recommandiret diesen Tabac sehr: Tabac. opt. Virgin. j. fol. Rorismarin. Majoran. Serpill. fol. Ind. flor. Lavendul. Rosar. rubr. Stoechad. Ringel-Blumen, Cyani ana P. ij. Bisem-Holtz, Storac. calam. ana ßj. Anisi, Cardamom. Coriandr. Foeni- cul. ana ij. misce.
Tabaxir, wurde von den Alten der Safft, so von sich selbst aus den Zucker-Röhren gedrungen (ehe man die Art den Zucker heraus zu pressen gewust) und von der Sonnen-Hitze erhärtet worden, genennet.
Taberna, siehe Officina.
Tabellae, Tabulatum, siehe Morsuli.
Tabes, siehe Atrophia.
Tabes dorsalis, die Darr, oder das Abnehmen der Lenden, greifft diejenigen an, welche gar zu viel das Venus-Spiel exerciren, wird wie Atrophia curiret.
Tabum, das dünne wäßrige Eyter in bösen Geschwüren: Blancard im Lexic. nennet es wäßrig Blut.
Taca-
TA
ſandten, Joh. Nicot, Nicotiana genennet, weil er ſelben vor ohngefehr 150. Jahren zum erſtenmal in Europam gebracht hat. Dieſes Kraut wird hin und wieder in Teutſchland, auch bey uns in Koͤnigsberg, haͤuffig aus einem kleinen Saamen gezogen, nachgehends bereitet, geſponnen und zum Gebrauch verthan. Es ſind viel Sorten des Tabacks, unter wel- chen der Engliſche den Vorzug haben will, deſſen doch wieder viel Sor- ten ſind. Er hat eine austrocknende, zertheilende, und Schlaf-bringende Krafft, deren jene von ſeinem volatiliſchen Saltz, dieſe aber von ſeinem narcotiſchen Oel herruͤhret. Er zertheilet den zaͤhen Schleim auf der Bruſt, und iſt denenjenigen, welche feuchter Complexion ſind, vor an- dern ſehr dienlich: in Betrachtung des Olei oder Sulphuris narcotici ma- chet er truncken. Weil der Tabac heutiges Tages beydes von den Ge- lahrt- und Ungelahrten ſehr gebrauchet wird, ſo wird er von den Medicis, theils einen beſondern Nutzen zu haben, theils ſeinen uͤbeln Geruch zu bemaͤnteln, mit einem Zuſatz anderer Ingredientien corrigiret und verbeſ- ſert, z. E. iſt des Daͤniſchen Leib-Medici de Franckenau, ſein
Tabacum anticatarrhale, oder Fluß-Tabac, von dieſer Deſcription zu finden: ℞ ſummitat. Roriſmarin. P. jv. flor. Lavendul. P. ij. Caſſ. ca- ryophyll. ʒiß. Benzoes, Styrac. opt. ana ℈jv. ligni Neroli ʒj. cortic. Cha- karill. ʒiij. Cubeb. Oliban. Succin. ana ℈j. Maſtich. gr. xviij. inciſ. con- [r]uſ. vermiſche alles mit Engliſch oder Hollaͤndiſchem ꝛc. Tabac q. pl. Abel in ſeinem Studenten Leib-Medico recommandiret dieſen Tabac ſehr: ℞ Tabac. opt. Virgin. ℥j. fol. Roriſmarin. Majoran. Serpill. fol. Ind. flor. Lavendul. Roſar. rubr. Stœchad. Ringel-Blumen, Cyani ana P. ij. Biſem-Holtz, Storac. calam. ana ʒj. Aniſi, Cardamom. Coriandr. Fœni- cul. ana ℈ij. miſce.
Tabaxir, wurde von den Alten der Safft, ſo von ſich ſelbſt aus den Zucker-Roͤhren gedrungen (ehe man die Art den Zucker heraus zu preſſen gewuſt) und von der Sonnen-Hitze erhaͤrtet worden, genennet.
Taberna, ſiehe Officina.
Tabellæ, Tabulatum, ſiehe Morſuli.
Tabes, ſiehe Atrophia.
Tabes dorſalis, die Darr, oder das Abnehmen der Lenden, greifft diejenigen an, welche gar zu viel das Venus-Spiel exerciren, wird wie Atrophia curiret.
Tabum, das duͤnne waͤßrige Eyter in boͤſen Geſchwuͤren: Blancard im Lexic. nennet es waͤßrig Blut.
Taca-
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ſandten, Joh. Nicot, Nicotiana genennet, weil er ſelben vor ohngefehr
150. Jahren zum erſtenmal in Europam gebracht hat. Dieſes Kraut
wird hin und wieder in Teutſchland, auch bey uns in Koͤnigsberg, haͤuffig
aus einem kleinen Saamen gezogen, nachgehends bereitet, geſponnen und
zum Gebrauch verthan. Es ſind viel Sorten des Tabacks, unter wel-
chen der Engliſche den Vorzug haben will, deſſen doch wieder viel Sor-
ten ſind. Er hat eine austrocknende, zertheilende, und Schlaf-bringende
Krafft, deren jene von ſeinem volatiliſchen Saltz, dieſe aber von ſeinem
narcotiſchen Oel herruͤhret. Er zertheilet den zaͤhen Schleim auf der
Bruſt, und iſt denenjenigen, welche feuchter Complexion ſind, vor an-
dern ſehr dienlich: in Betrachtung des Olei oder Sulphuris narcotici ma-
chet er truncken. Weil der Tabac heutiges Tages beydes von den Ge-
lahrt- und Ungelahrten ſehr gebrauchet wird, ſo wird er von den Medicis,
theils einen beſondern Nutzen zu haben, theils ſeinen uͤbeln Geruch zu
bemaͤnteln, mit einem Zuſatz anderer Ingredientien corrigiret und verbeſ-
ſert, z. E. iſt des Daͤniſchen Leib-Medici de Franckenau, ſein
Tabacum anticatarrhale, oder Fluß-Tabac, von dieſer Deſcription
zu finden: ℞ ſummitat. Roriſmarin. P. jv. flor. Lavendul. P. ij. Caſſ. ca-
ryophyll. ʒiß. Benzoes, Styrac. opt. ana ℈jv. ligni Neroli ʒj. cortic. Cha-
karill. ʒiij. Cubeb. Oliban. Succin. ana ℈j. Maſtich. gr. xviij. inciſ. con-
ruſ. vermiſche alles mit Engliſch oder Hollaͤndiſchem ꝛc. Tabac q. pl.
Abel in ſeinem Studenten Leib-Medico recommandiret dieſen Tabac
ſehr: ℞ Tabac. opt. Virgin. ℥j. fol. Roriſmarin. Majoran. Serpill. fol. Ind.
flor. Lavendul. Roſar. rubr. Stœchad. Ringel-Blumen, Cyani ana P. ij.
Biſem-Holtz, Storac. calam. ana ʒj. Aniſi, Cardamom. Coriandr. Fœni-
cul. ana ℈ij. miſce.
Tabaxir, wurde von den Alten der Safft, ſo von ſich ſelbſt aus den
Zucker-Roͤhren gedrungen (ehe man die Art den Zucker heraus zu preſſen
gewuſt) und von der Sonnen-Hitze erhaͤrtet worden, genennet.
Taberna, ſiehe Officina.
Tabellæ, Tabulatum, ſiehe Morſuli.
Tabes, ſiehe Atrophia.
Tabes dorſalis, die Darr, oder das Abnehmen der Lenden,
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wie Atrophia curiret.
Tabum, das duͤnne waͤßrige Eyter in boͤſen Geſchwuͤren: Blancard
im Lexic. nennet es waͤßrig Blut.
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 922. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/934>, abgerufen am 22.11.2024.
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