Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

Bild:
<< vorherige Seite

SU
Unguent. Saturnin. oder ein Lavament aus Absinth. Myrrh. Rut. Sul-
phur.
oder

flor. Sambuc.
Plantagin. ana ßvj.
Ol. p. d. ßij.
Sacchar. ni jv.
M. S.
Mixtur zum äusserlichen Gebrauch.
Oder: Aq. Calc. viv.
flor. Sambuc.
Rosar. ana j.
Spirit. theriacal. Camph.
matrical. ana ßvj.
Sacchar. ni ßij.
Camphor. ßß.
misce.
Oder: Unguent. saturnin. ß.
Balsam. is.
Olei sambucin. an ßj.
Cinnabar. Antimon. ßß.
f. Unguent.

Sudatorium, siehe Stupha.

Sudor, der Schweiß, ist eine Tropffen-weise Ausdämpffung des
Seri, welche von dem wäßrigen Theil des Bluts durch die Poros der Haut
dringet. Die Organa, welche den Schweiß absondern, sind die Glandulae
miliares,
welche sehr häuffig zwischen der Haut zerstreuet liegen, so gar,
daß sie, nach Hornii Aussage, die innere Seite der Haut machen. Diese
Drüsen haben unter allen am ersten Nicolaus Steno und Olaus Borrichius
angemercket; durch diese Drüsen wird das Wasser-saltzigte Theil des
Bluts, als die eigentliche Materia des Schweisses, abgesondert. Noch
ist kürtzlich anzudeuten, daß der Schweiß von vielen für etwas widerna-
türliches gehalten wird, wer aber diese Worte betrachtet: im Schweiß
deines Angesichts solst du dein Brod essen,
der wird wohl anders
Sinnes werden.

Sudor Anglicus, der Englische Schweiß, ist ein täglich bös-arti-
ges und um sich greiffendes Fieber, mit einem häuffigen Schweiß. Diese,
als eine gantz neue Kranckheit, hat Baco de Verulamio, Histor. Regni

Henrici

SU
Unguent. Saturnin. oder ein Lavament aus Abſinth. Myrrh. Rut. Sul-
phur.
oder

℞ 🜄 flor. Sambuc.
Plantagin. ana ʒvj.
Ol. 🜿p. d. ʒij.
Sacchar. ♄ni ℈jv.
M. S.
Mixtur zum aͤuſſerlichen Gebrauch.
Oder: ℞ Aq. Calc. viv.
flor. Sambuc.
Roſar. ana ℥j.
Spirit. theriacal. Camph.
matrical. ana ʒvj.
Sacchar. ♄ni ʒij.
Camphor. ʒß.
miſce.
Oder: ℞ Unguent. ſaturnin. ℥ß.
Balſam. 🜍is.
Olei ſambucin. ā ʒj.
Cinnabar. Antimon. ʒß.
f. Unguent.

Sudatorium, ſiehe Stupha.

Sudor, der Schweiß, iſt eine Tropffen-weiſe Ausdaͤmpffung des
Seri, welche von dem waͤßrigen Theil des Bluts durch die Poros der Haut
dringet. Die Organa, welche den Schweiß abſondern, ſind die Glandulæ
miliares,
welche ſehr haͤuffig zwiſchen der Haut zerſtreuet liegen, ſo gar,
daß ſie, nach Hornii Ausſage, die innere Seite der Haut machen. Dieſe
Druͤſen haben unter allen am erſten Nicolaus Steno und Olaus Borrichius
angemercket; durch dieſe Druͤſen wird das Waſſer-ſaltzigte Theil des
Bluts, als die eigentliche Materia des Schweiſſes, abgeſondert. Noch
iſt kuͤrtzlich anzudeuten, daß der Schweiß von vielen fuͤr etwas widerna-
tuͤrliches gehalten wird, wer aber dieſe Worte betrachtet: im Schweiß
deines Angeſichts ſolſt du dein Brod eſſen,
der wird wohl anders
Sinnes werden.

Sudor Anglicus, der Engliſche Schweiß, iſt ein taͤglich boͤs-arti-
ges und um ſich greiffendes Fieber, mit einem haͤuffigen Schweiß. Dieſe,
als eine gantz neue Kranckheit, hat Baco de Verulamio, Hiſtor. Regni

Henrici
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0920" n="908"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">SU</hi></hi></hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">Unguent. Saturnin.</hi> oder ein <hi rendition="#aq">Lavament</hi> aus <hi rendition="#aq">Ab&#x017F;inth. Myrrh. Rut. Sul-<lb/>
phur.</hi> oder</p><lb/>
          <list>
            <item> <hi rendition="#aq">&#x211E; &#x1F704; flor. Sambuc.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Plantagin. ana &#x0292;vj.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Ol. &#x1F73F;p. d. &#x0292;ij.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Sacchar. &#x2644;ni &#x2108;jv.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">M. S.</hi> </item><lb/>
            <item>Mixtur zum a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;erlichen Gebrauch.</item><lb/>
            <item>Oder: <hi rendition="#aq">&#x211E; Aq. Calc. viv.</hi></item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">flor. Sambuc.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Ro&#x017F;ar. ana &#x2125;j.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Spirit. theriacal. Camph.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">matrical. ana &#x0292;vj.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Sacchar. &#x2644;ni &#x0292;ij.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Camphor. &#x0292;<hi rendition="#i">ß.</hi></hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">mi&#x017F;ce.</hi> </item><lb/>
            <item>Oder: <hi rendition="#aq">&#x211E; Unguent. &#x017F;aturnin. &#x2125;<hi rendition="#i">ß.</hi></hi></item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Bal&#x017F;am. &#x1F70D;is.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Olei &#x017F;ambucin. a&#x0304; &#x0292;j.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Cinnabar. Antimon. &#x0292;<hi rendition="#i">ß.</hi></hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">f. Unguent.</hi> </item>
          </list><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Sudatorium,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Stupha.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Sudor,</hi> der <hi rendition="#fr">Schweiß,</hi> i&#x017F;t eine Tropffen-wei&#x017F;e Ausda&#x0364;mpffung des<lb/><hi rendition="#aq">Seri,</hi> welche von dem wa&#x0364;ßrigen Theil des Bluts durch die <hi rendition="#aq">Poros</hi> der Haut<lb/>
dringet. Die <hi rendition="#aq">Organa,</hi> welche den Schweiß ab&#x017F;ondern, &#x017F;ind die <hi rendition="#aq">Glandulæ<lb/>
miliares,</hi> welche &#x017F;ehr ha&#x0364;uffig zwi&#x017F;chen der Haut zer&#x017F;treuet liegen, &#x017F;o gar,<lb/>
daß &#x017F;ie, nach <hi rendition="#aq">Hornii</hi> Aus&#x017F;age, die innere Seite der Haut machen. Die&#x017F;e<lb/>
Dru&#x0364;&#x017F;en haben unter allen am er&#x017F;ten <hi rendition="#aq">Nicolaus Steno</hi> und <hi rendition="#aq">Olaus Borrichius</hi><lb/>
angemercket; durch die&#x017F;e Dru&#x0364;&#x017F;en wird das Wa&#x017F;&#x017F;er-&#x017F;altzigte Theil des<lb/>
Bluts, als die eigentliche <hi rendition="#aq">Materia</hi> des Schwei&#x017F;&#x017F;es, abge&#x017F;ondert. Noch<lb/>
i&#x017F;t ku&#x0364;rtzlich anzudeuten, daß der Schweiß von vielen fu&#x0364;r etwas widerna-<lb/>
tu&#x0364;rliches gehalten wird, wer aber die&#x017F;e Worte betrachtet: im <hi rendition="#fr">Schweiß<lb/>
deines Ange&#x017F;ichts &#x017F;ol&#x017F;t du dein Brod e&#x017F;&#x017F;en,</hi> der wird wohl anders<lb/>
Sinnes werden.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Sudor Anglicus,</hi> der <hi rendition="#fr">Engli&#x017F;che Schweiß,</hi> i&#x017F;t ein ta&#x0364;glich bo&#x0364;s-arti-<lb/>
ges und um &#x017F;ich greiffendes Fieber, mit einem ha&#x0364;uffigen Schweiß. Die&#x017F;e,<lb/>
als eine gantz neue Kranckheit, hat <hi rendition="#aq">Baco de Verulamio, Hi&#x017F;tor. Regni</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">Henrici</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[908/0920] SU Unguent. Saturnin. oder ein Lavament aus Abſinth. Myrrh. Rut. Sul- phur. oder ℞ 🜄 flor. Sambuc. Plantagin. ana ʒvj. Ol. 🜿p. d. ʒij. Sacchar. ♄ni ℈jv. M. S. Mixtur zum aͤuſſerlichen Gebrauch. Oder: ℞ Aq. Calc. viv. flor. Sambuc. Roſar. ana ℥j. Spirit. theriacal. Camph. matrical. ana ʒvj. Sacchar. ♄ni ʒij. Camphor. ʒß. miſce. Oder: ℞ Unguent. ſaturnin. ℥ß. Balſam. 🜍is. Olei ſambucin. ā ʒj. Cinnabar. Antimon. ʒß. f. Unguent. Sudatorium, ſiehe Stupha. Sudor, der Schweiß, iſt eine Tropffen-weiſe Ausdaͤmpffung des Seri, welche von dem waͤßrigen Theil des Bluts durch die Poros der Haut dringet. Die Organa, welche den Schweiß abſondern, ſind die Glandulæ miliares, welche ſehr haͤuffig zwiſchen der Haut zerſtreuet liegen, ſo gar, daß ſie, nach Hornii Ausſage, die innere Seite der Haut machen. Dieſe Druͤſen haben unter allen am erſten Nicolaus Steno und Olaus Borrichius angemercket; durch dieſe Druͤſen wird das Waſſer-ſaltzigte Theil des Bluts, als die eigentliche Materia des Schweiſſes, abgeſondert. Noch iſt kuͤrtzlich anzudeuten, daß der Schweiß von vielen fuͤr etwas widerna- tuͤrliches gehalten wird, wer aber dieſe Worte betrachtet: im Schweiß deines Angeſichts ſolſt du dein Brod eſſen, der wird wohl anders Sinnes werden. Sudor Anglicus, der Engliſche Schweiß, iſt ein taͤglich boͤs-arti- ges und um ſich greiffendes Fieber, mit einem haͤuffigen Schweiß. Dieſe, als eine gantz neue Kranckheit, hat Baco de Verulamio, Hiſtor. Regni Henrici

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/920
Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 908. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/920>, abgerufen am 25.11.2024.