Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

diese hat noch einen D. August. Quirin. Rivinus, Prof. Lipsiens. im Kalbs-
Kopff erfunden, und offte demonstriret, welchen er Sinum transversum
nennet; dieser Sinus vereiniget die zwey Sinus laterales oder Seiten-Hö-
len, und formiret mit denenselben ein lateinisch A.

Sinus ossium, die Höle der Beine, welche eines andern Beins
Haupt in sich fasset, wie im Hüfft-Bein etc. zu sehen.

Siriasis, eine Erhitzung des Cerebri und der Meningum bey den
Kindern, von der Sonnen-Hitze; wird das Blatt-fallen, schiessen ge-
nannt.

Sirones, Sirenes, Cirones, Chirones, die Seurn, Reitleisen, sind
gantz kleine subtile Würmlein, also auch benamet, sitzen in der holen Hand
und Fußsohlen, werffen im Sommer an diesen Oertern Blätterlein mit
grossem Jucken auf. Diese müssen mit einer Nadel aus den Hölen ge-
graben, und hernach die Oerter mit Wein, worinnen Absinth. Colocynth.
Allium, Myrrha, Porrum, Nasturt. &c. gekochet, abgewaschen werden, oder
mit Herings-Lake, oder succ. flor. Persicor. Acac. Lapath. nuc. Jugland.
Tanacet. oder

Spirit. matrical. j.

Extract. Absinth.

Angelic.

Gentian. ana ß.

Aloes

Myrrh. ana ßij.

Camphor.

Ol. lign. sanct. ana ßj.

Spirit. ci ßiß.

misce.

Es dienen auch Unguenta aus succo Lapathi, Absinth. Scabios. Tanacet.
und Mercur. viv. oder aus Aloe, Sulphure, ol. Nicotian. und Mercur.
dulc. oder

Axung. porcin. j.

Argent. vivi j.

Aq. fortis ßß.

misce.

Zum innerlichen Gebrauch sind vor allen zu recommandiren die essentia
Myrrh. sat. tinctur. ii sat. O C. C. elixir Proprietat. essent. Cen-
taur. min. und auch purgantia mercurialia.

Sisa-

dieſe hat noch einen D. Auguſt. Quirin. Rivinus, Prof. Lipſienſ. im Kalbs-
Kopff erfunden, und offte demonſtriret, welchen er Sinum transverſum
nennet; dieſer Sinus vereiniget die zwey Sinus laterales oder Seiten-Hoͤ-
len, und formiret mit denenſelben ein lateiniſch A.

Sinus oſſium, die Hoͤle der Beine, welche eines andern Beins
Haupt in ſich faſſet, wie im Huͤfft-Bein ꝛc. zu ſehen.

Siriaſis, eine Erhitzung des Cerebri und der Meningum bey den
Kindern, von der Sonnen-Hitze; wird das Blatt-fallen, ſchieſſen ge-
nannt.

Sirones, Sirenes, Cirones, Chirones, die Seurn, Reitleiſen, ſind
gantz kleine ſubtile Wuͤrmlein, alſo auch benamet, ſitzen in der holen Hand
und Fußſohlen, werffen im Sommer an dieſen Oertern Blaͤtterlein mit
groſſem Jucken auf. Dieſe muͤſſen mit einer Nadel aus den Hoͤlen ge-
graben, und hernach die Oerter mit Wein, worinnen Abſinth. Colocynth.
Allium, Myrrha, Porrum, Naſturt. &c. gekochet, abgewaſchen werden, oder
mit Herings-Lake, oder ſucc. flor. Perſicor. Acac. Lapath. nuc. Jugland.
Tanacet. oder

℞ Spirit. matrical. ℥j.

Extract. Abſinth.

Angelic.

Gentian. ana ℥ß.

Aloes

Myrrh. ana ʒij.

Camphor.

Ol. lign. ſanct. ana ʒj.

Spirit. 🜔🝐ci ʒiß.

miſce.

Es dienen auch Unguenta aus ſucco Lapathi, Abſinth. Scabioſ. Tanacet.
und Mercur. viv. oder aus Aloe, Sulphure, ol. Nicotian. und Mercur.
dulc. oder

℞ Axung. porcin. ℥j.

Argent. vivi ℈j.

Aq. fortis ʒß.

miſce.

Zum innerlichen Gebrauch ſind vor allen zu recommandiren die eſſentia
Myrrh. 🜿ſat. tinctur. ♁ii 🜿ſat. Ω C. C. elixir Proprietat. eſſent. Cen-
taur. min. und auch purgantia mercurialia.

Siſa-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0880" n="868"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">SI</hi></hi></hi></fw><lb/>
die&#x017F;e hat noch einen <hi rendition="#aq">D. Augu&#x017F;t. Quirin. Rivinus, Prof. Lip&#x017F;ien&#x017F;.</hi> im Kalbs-<lb/>
Kopff erfunden, und offte <hi rendition="#aq">demon&#x017F;tri</hi>ret, welchen er <hi rendition="#aq">Sinum transver&#x017F;um</hi><lb/>
nennet; die&#x017F;er <hi rendition="#aq">Sinus</hi> vereiniget die zwey <hi rendition="#aq">Sinus laterales</hi> oder Seiten-Ho&#x0364;-<lb/>
len, und <hi rendition="#aq">formi</hi>ret mit denen&#x017F;elben ein lateini&#x017F;ch <hi rendition="#aq">A.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Sinus o&#x017F;&#x017F;ium,</hi> die <hi rendition="#fr">Ho&#x0364;le der Beine,</hi> welche eines andern Beins<lb/>
Haupt in &#x017F;ich fa&#x017F;&#x017F;et, wie im Hu&#x0364;fft-Bein &#xA75B;c. zu &#x017F;ehen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Siria&#x017F;is,</hi> eine Erhitzung des <hi rendition="#aq">Cerebri</hi> und der <hi rendition="#aq">Meningum</hi> bey den<lb/>
Kindern, von der Sonnen-Hitze; wird das <hi rendition="#fr">Blatt-fallen, &#x017F;chie&#x017F;&#x017F;en</hi> ge-<lb/>
nannt.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Sirones, Sirenes, Cirones, Chirones,</hi> die <hi rendition="#fr">Seurn, Reitlei&#x017F;en,</hi> &#x017F;ind<lb/>
gantz kleine <hi rendition="#aq">&#x017F;ubtil</hi>e Wu&#x0364;rmlein, al&#x017F;o auch benamet, &#x017F;itzen in der holen Hand<lb/>
und Fuß&#x017F;ohlen, werffen im Sommer an die&#x017F;en Oertern Bla&#x0364;tterlein mit<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;em Jucken auf. Die&#x017F;e mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en mit einer Nadel aus den Ho&#x0364;len ge-<lb/>
graben, und hernach die Oerter mit Wein, worinnen <hi rendition="#aq">Ab&#x017F;inth. Colocynth.<lb/>
Allium, Myrrha, Porrum, Na&#x017F;turt. &amp;c.</hi> gekochet, abgewa&#x017F;chen werden, oder<lb/>
mit Herings-Lake, oder <hi rendition="#aq">&#x017F;ucc. flor. Per&#x017F;icor. Acac. Lapath. nuc. Jugland.<lb/>
Tanacet.</hi> oder</p><lb/>
          <list>
            <item> <hi rendition="#aq">&#x211E; Spirit. matrical. &#x2125;j.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Extract. Ab&#x017F;inth.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Angelic.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Gentian. ana &#x2125;<hi rendition="#i">ß.</hi></hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Aloes</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Myrrh. ana &#x0292;ij.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Camphor.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Ol. lign. &#x017F;anct. ana &#x0292;j.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Spirit. &#x1F714;&#x1F750;ci &#x0292;i<hi rendition="#i">ß.</hi></hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">mi&#x017F;ce.</hi> </item>
          </list><lb/>
          <p>Es dienen auch <hi rendition="#aq">Unguenta</hi> aus <hi rendition="#aq">&#x017F;ucco Lapathi, Ab&#x017F;inth. Scabio&#x017F;. Tanacet.</hi><lb/>
und <hi rendition="#aq">Mercur. viv.</hi> oder aus <hi rendition="#aq">Aloe, Sulphure, ol. Nicotian.</hi> und <hi rendition="#aq">Mercur.<lb/>
dulc.</hi> oder</p><lb/>
          <list>
            <item> <hi rendition="#aq">&#x211E; Axung. porcin. &#x2125;j.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Argent. vivi &#x2108;j.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Aq. fortis &#x0292;<hi rendition="#i">ß.</hi></hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">mi&#x017F;ce.</hi> </item>
          </list><lb/>
          <p>Zum innerlichen Gebrauch &#x017F;ind vor allen zu <hi rendition="#aq">recommandi</hi>ren die <hi rendition="#aq">e&#x017F;&#x017F;entia<lb/>
Myrrh. &#x1F73F;&#x017F;at. tinctur. &#x2641;ii &#x1F73F;&#x017F;at. &#x03A9; C. C. elixir Proprietat. e&#x017F;&#x017F;ent. Cen-<lb/>
taur. min.</hi> und auch <hi rendition="#aq">purgantia mercurialia.</hi></p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Si&#x017F;a-</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[868/0880] SI dieſe hat noch einen D. Auguſt. Quirin. Rivinus, Prof. Lipſienſ. im Kalbs- Kopff erfunden, und offte demonſtriret, welchen er Sinum transverſum nennet; dieſer Sinus vereiniget die zwey Sinus laterales oder Seiten-Hoͤ- len, und formiret mit denenſelben ein lateiniſch A. Sinus oſſium, die Hoͤle der Beine, welche eines andern Beins Haupt in ſich faſſet, wie im Huͤfft-Bein ꝛc. zu ſehen. Siriaſis, eine Erhitzung des Cerebri und der Meningum bey den Kindern, von der Sonnen-Hitze; wird das Blatt-fallen, ſchieſſen ge- nannt. Sirones, Sirenes, Cirones, Chirones, die Seurn, Reitleiſen, ſind gantz kleine ſubtile Wuͤrmlein, alſo auch benamet, ſitzen in der holen Hand und Fußſohlen, werffen im Sommer an dieſen Oertern Blaͤtterlein mit groſſem Jucken auf. Dieſe muͤſſen mit einer Nadel aus den Hoͤlen ge- graben, und hernach die Oerter mit Wein, worinnen Abſinth. Colocynth. Allium, Myrrha, Porrum, Naſturt. &c. gekochet, abgewaſchen werden, oder mit Herings-Lake, oder ſucc. flor. Perſicor. Acac. Lapath. nuc. Jugland. Tanacet. oder ℞ Spirit. matrical. ℥j. Extract. Abſinth. Angelic. Gentian. ana ℥ß. Aloes Myrrh. ana ʒij. Camphor. Ol. lign. ſanct. ana ʒj. Spirit. 🜔🝐ci ʒiß. miſce. Es dienen auch Unguenta aus ſucco Lapathi, Abſinth. Scabioſ. Tanacet. und Mercur. viv. oder aus Aloe, Sulphure, ol. Nicotian. und Mercur. dulc. oder ℞ Axung. porcin. ℥j. Argent. vivi ℈j. Aq. fortis ʒß. miſce. Zum innerlichen Gebrauch ſind vor allen zu recommandiren die eſſentia Myrrh. 🜿ſat. tinctur. ♁ii 🜿ſat. Ω C. C. elixir Proprietat. eſſent. Cen- taur. min. und auch purgantia mercurialia. Siſa-

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/880
Zitationshilfe:	Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 868. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/880>, abgerufen am 25.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.