Art wird nicht nur die Wunde offen gehalten, sondern man erlanget auch gantz glücklich seinen Zweck, nemlich das Ausfliessen des überflüßigen Seri, IV. Den Nutzen anlangend, ist solcher mancherley: wenn z. E. (1) das Haupt voll Gewässer angefüllet ist, denn kan durch solche Mittel die peccirende Materia gantz füglich ausgeführet werden; (2) wenn das Se- rum eine Schärffe hat; wenn (3) das übel constituirte Serum gar zu ungestüm zu den Theilen fleust, wie es sich z. E. in den Gebrechen der Augen, Gutta serena, Haupt-Weh etc. begiebet, da kan durch dieses Mit- tel das Serum tresflich abgeführet werden.
Sevum,Talck, dessen wird in der Officin unterschiedliches gesun- den, als
Sevum cervinum, Hirsch-Talck.
hircinum, Bocks-Talck.
macrocosmi, siehe Bitumen.
Sextans, das sechste Theil eines Pfundes, zwey Untzen.
Sexus, insgemein das Geschlecht, oder der Unterscheid zwischen Mann und Weib, also ist
Sexus foemineus oder sequior, das weibliche Geschlecht, und virilis, das männliche Geschlecht.
Sialismus
Sialochus
siehe Ptyalismus.
Sialon,Speichel, siehe Saliva.
Sibilus aurium, das Zischen in den Ohren, siehe Sonitus aurium.
Siccantia,trocknende Mittel, sind solche Artzney-Mittel, welche feuchte Dinge trocken machen, werden sonderlich in nassen und wäßrigen Schäden gebrauchet, solche sind alle terrae sigillatae und Boli, als sigil- lat. Goldbergens. Lignicens. Bol. Alb. und Armen. Thon, Ceruss. Lithar- gyr. Minium, und auch alle Absorbentia.
Sideratio, heist erstlich der Schlag, und dann (2) eine Ertödtung eines Gliedes; von diesem siehe Sphacelus, und von jenem Apoplexia.
Sideritis, Ferruminatrix, Herba judaica,Glied-Kraut, Feld-An- dorn, wächst auf Sonnen-reichen Hügeln, dürren Aeckern und Wäldern, blühet im Majo. Dienet wider den weissen Fluß, Brüche, müde Füsse, und vornemlich wider Zauber-Kranckheiten.
Sideritis, siehe Magnes.
Sief
SE SI
Art wird nicht nur die Wunde offen gehalten, ſondern man erlanget auch gantz gluͤcklich ſeinen Zweck, nemlich das Ausflieſſen des uͤberfluͤßigen Seri, IV. Den Nutzen anlangend, iſt ſolcher mancherley: wenn z. E. (1) das Haupt voll Gewaͤſſer angefuͤllet iſt, denn kan durch ſolche Mittel die peccirende Materia gantz fuͤglich ausgefuͤhret werden; (2) wenn das Se- rum eine Schaͤrffe hat; wenn (3) das uͤbel conſtituirte Serum gar zu ungeſtuͤm zu den Theilen fleuſt, wie es ſich z. E. in den Gebrechen der Augen, Gutta ſerena, Haupt-Weh ꝛc. begiebet, da kan durch dieſes Mit- tel das Serum treſflich abgefuͤhret werden.
Sevum,Talck, deſſen wird in der Officin unterſchiedliches geſun- den, als
Sevum cervinum, Hirſch-Talck.
hircinum, Bocks-Talck.
macrocoſmi, ſiehe Bitumen.
Sextans, das ſechſte Theil eines Pfundes, zwey Untzen.
Sexus, insgemein das Geſchlecht, oder der Unterſcheid zwiſchen Mann und Weib, alſo iſt
Sexus fœmineus oder ſequior, das weibliche Geſchlecht, und virilis, das maͤnnliche Geſchlecht.
Sialiſmus
Sialochus
ſiehe Ptyaliſmus.
Sialon,Speichel, ſiehe Saliva.
Sibilus aurium, das Ziſchen in den Ohren, ſiehe Sonitus aurium.
Siccantia,trocknende Mittel, ſind ſolche Artzney-Mittel, welche feuchte Dinge trocken machen, werden ſonderlich in naſſen und waͤßrigen Schaͤden gebrauchet, ſolche ſind alle terræ ſigillatæ und Boli, als 🜃 ſigil- lat. Goldbergenſ. Lignicenſ. Bol. Alb. und Armen. Thon, Ceruſſ. Lithar- gyr. Minium, und auch alle Abſorbentia.
Sideratio, heiſt erſtlich der Schlag, und dann (2) eine Ertoͤdtung eines Gliedes; von dieſem ſiehe Sphacelus, und von jenem Apoplexia.
Sideritis, Ferruminatrix, Herba judaica,Glied-Kraut, Feld-An- dorn, waͤchſt auf Sonnen-reichen Huͤgeln, duͤrren Aeckern und Waͤldern, bluͤhet im Majo. Dienet wider den weiſſen Fluß, Bruͤche, muͤde Fuͤſſe, und vornemlich wider Zauber-Kranckheiten.
Sideritis, ſiehe Magnes.
Sief
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Art wird nicht nur die Wunde offen gehalten, ſondern man erlanget auch
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IV. Den Nutzen anlangend, iſt ſolcher mancherley: wenn z. E. (1) das
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peccirende Materia gantz fuͤglich ausgefuͤhret werden; (2) wenn das Se-
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tel das Serum treſflich abgefuͤhret werden.
Sevum, Talck, deſſen wird in der Officin unterſchiedliches geſun-
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Sevum cervinum, Hirſch-Talck.
hircinum, Bocks-Talck.
macrocoſmi, ſiehe Bitumen.
Sextans, das ſechſte Theil eines Pfundes, zwey Untzen.
Sexus, insgemein das Geſchlecht, oder der Unterſcheid zwiſchen
Mann und Weib, alſo iſt
Sexus fœmineus oder ſequior, das weibliche Geſchlecht, und
virilis, das maͤnnliche Geſchlecht.
Sialiſmus
Sialochus
ſiehe Ptyaliſmus.
Sialon, Speichel, ſiehe Saliva.
Sibilus aurium, das Ziſchen in den Ohren, ſiehe Sonitus
aurium.
Siccantia, trocknende Mittel, ſind ſolche Artzney-Mittel, welche
feuchte Dinge trocken machen, werden ſonderlich in naſſen und waͤßrigen
Schaͤden gebrauchet, ſolche ſind alle terræ ſigillatæ und Boli, als 🜃 ſigil-
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gyr. Minium, und auch alle Abſorbentia.
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eines Gliedes; von dieſem ſiehe Sphacelus, und von jenem Apoplexia.
Sideritis, Ferruminatrix, Herba judaica, Glied-Kraut, Feld-An-
dorn, waͤchſt auf Sonnen-reichen Huͤgeln, duͤrren Aeckern und Waͤldern,
bluͤhet im Majo. Dienet wider den weiſſen Fluß, Bruͤche, muͤde Fuͤſſe,
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Sideritis, ſiehe Magnes.
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 863. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/875>, abgerufen am 22.11.2024.
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