und moosichten Orten angetroffen. Des gemeinen junge Sprösllinge, dienen zum Salat, erweichen den Leib, machen zuweilen Brechen. Die Blätter führen per sedes ab, treiben Schweiß, befördern die Menses, lindern Schmertzen, mehren die Milch in den Brüsten, sind wider den Rothlauff, Pocken, Fleck-Fieber etc. gut: äusserlich wider Brand, Rose, Colic und Zahn-Weh. Die Hollunder-Schwämme, Spongiae Sam- buci oder Auriculae judae, werden wider die Hals-Geschwüre, Gebrechen der Augen, Wassersucht, gerühmet. Der Holder, so auf einer Weiden wächst, wird äusserlich wider die Epilepsie angehängt. Praeparata sind (1) aus den Blumen, Aqua, Spiritus, Vinum, Acetum, Ol. infus. und de- stillat. (2) Aus den Beeren, Rob, Tinctura, Extract. Spiritus, Oleum und Tragaea granor. Actes.
Sampsuchus, siehe Majorana.
Sandaracha Arabum, siehe Gummi Juniperi, und auch Oxycedrus.
Sandaracha mineralis, siehe Arsenicum rubrum.
Sandyx, ist ein rothes Pulver, und nichts anders als ein calcinir- tes Bleyweiß, kommt an der Farbe und Gebrauch mit dem Minio sehr überein.
Sanguificatio, Haematosis, die Blutmachung, ist eine natürliche Function, da aus dem Milch-Safft das Blut bereitet wird; solche aber geschiehet also: nachdem aus Speiß und Tranck der Chylus in dem Ma- gen ausgearbeitet worden, gehet er durch die Milch-Gefässe zu den Drü- sen des Mesenterii, und wenn er von der darzu kommenden Lympha dilui- ret, gehet er durch die Milch-Gefässe der andern Art, (hiervon siehe Vasa lactea) die zwar weniger, aber weiter sind, zu dem allgemeinen Behalter, Receptaculum commune genannt. Von da wird er zugleich mit dem zu- fliessenden Sero durch Hülffe des Zwerg-Fells im Ausathmen durch den Du- ctum thoracicum fortgetrieben, da er sich denn endlich in die lincke Unter- Achsel-Ader (Vena subclavia sinistra) ausleeret. Wenn denn nun der Chy- lus mit dem Blut auf solche Art vermischet ist, verlieret er seine Farbe, und verändert die weisse in eine rothe, nachdem er nemlich im Circuliren, da die unreinen Theilgen abgesondert, von den Lebens-Geistern ferner digeriret worden: wie es sonsten gar nichts sonderliches ist, daß die Weisse des un- zeitigen oder nicht wohl ausgekochten Schwefels, vermöge der Natur oder Chymischen Kunst, durch langwieriges Digeriren in eine schöne rothe Couleur verändert werde. Fragt man nun, welches denn die Officin oder
Werck-
SA
und mooſichten Orten angetroffen. Des gemeinen junge Sproͤsllinge, dienen zum Salat, erweichen den Leib, machen zuweilen Brechen. Die Blaͤtter fuͤhren per ſedes ab, treiben Schweiß, befoͤrdern die Menſes, lindern Schmertzen, mehren die Milch in den Bruͤſten, ſind wider den Rothlauff, Pocken, Fleck-Fieber ꝛc. gut: aͤuſſerlich wider Brand, Roſe, Colic und Zahn-Weh. Die Hollunder-Schwaͤmme, Spongiæ Sam- buci oder Auriculæ judæ, werden wider die Hals-Geſchwuͤre, Gebrechen der Augen, Waſſerſucht, geruͤhmet. Der Holder, ſo auf einer Weiden waͤchſt, wird aͤuſſerlich wider die Epilepſie angehaͤngt. Præparata ſind (1) aus den Blumen, Aqua, Spiritus, Vinum, Acetum, Ol. infuſ. und de- ſtillat. (2) Aus den Beeren, Rob, Tinctura, Extract. Spiritus, Oleum und Tragæa granor. Actes.
Sampſuchus, ſiehe Majorana.
Sandaracha Arabum, ſiehe Gummi Juniperi, und auch Oxycedrus.
Sandaracha mineralis, ſiehe Arſenicum rubrum.
Sandyx, iſt ein rothes Pulver, und nichts anders als ein calcinir- tes Bleyweiß, kommt an der Farbe und Gebrauch mit dem Minio ſehr uͤberein.
Sanguificatio, Hæmatoſis, die Blutmachung, iſt eine natuͤrliche Function, da aus dem Milch-Safft das Blut bereitet wird; ſolche aber geſchiehet alſo: nachdem aus Speiß und Tranck der Chylus in dem Ma- gen ausgearbeitet worden, gehet er durch die Milch-Gefaͤſſe zu den Druͤ- ſen des Meſenterii, und wenn er von der darzu kommenden Lympha dilui- ret, gehet er durch die Milch-Gefaͤſſe der andern Art, (hiervon ſiehe Vaſa lactea) die zwar weniger, aber weiter ſind, zu dem allgemeinen Behalter, Receptaculum commune genannt. Von da wird er zugleich mit dem zu- flieſſenden Sero durch Huͤlffe des Zwerg-Fells im Ausathmen durch den Du- ctum thoracicum fortgetrieben, da er ſich denn endlich in die lincke Unter- Achſel-Ader (Vena ſubclavia ſiniſtra) ausleeret. Wenn denn nun der Chy- lus mit dem Blut auf ſolche Art vermiſchet iſt, verlieret er ſeine Farbe, und veraͤndert die weiſſe in eine rothe, nachdem er nemlich im Circuliren, da die unreinen Theilgen abgeſondert, von den Lebens-Geiſtern ferner digeriret worden: wie es ſonſten gar nichts ſonderliches iſt, daß die Weiſſe des un- zeitigen oder nicht wohl ausgekochten Schwefels, vermoͤge der Natur oder Chymiſchen Kunſt, durch langwieriges Digeriren in eine ſchoͤne rothe Couleur veraͤndert werde. Fragt man nun, welches denn die Officin oder
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und mooſichten Orten angetroffen. Des gemeinen junge Sproͤsllinge,
dienen zum Salat, erweichen den Leib, machen zuweilen Brechen. Die
Blaͤtter fuͤhren per ſedes ab, treiben Schweiß, befoͤrdern die Menſes,
lindern Schmertzen, mehren die Milch in den Bruͤſten, ſind wider den
Rothlauff, Pocken, Fleck-Fieber ꝛc. gut: aͤuſſerlich wider Brand, Roſe,
Colic und Zahn-Weh. Die Hollunder-Schwaͤmme, Spongiæ Sam-
buci oder Auriculæ judæ, werden wider die Hals-Geſchwuͤre, Gebrechen
der Augen, Waſſerſucht, geruͤhmet. Der Holder, ſo auf einer Weiden
waͤchſt, wird aͤuſſerlich wider die Epilepſie angehaͤngt. Præparata ſind
(1) aus den Blumen, Aqua, Spiritus, Vinum, Acetum, Ol. infuſ. und de-
ſtillat. (2) Aus den Beeren, Rob, Tinctura, Extract. Spiritus, Oleum und
Tragæa granor. Actes.
Sampſuchus, ſiehe Majorana.
Sandaracha Arabum, ſiehe Gummi Juniperi, und auch Oxycedrus.
Sandaracha mineralis, ſiehe Arſenicum rubrum.
Sandyx, iſt ein rothes Pulver, und nichts anders als ein calcinir-
tes Bleyweiß, kommt an der Farbe und Gebrauch mit dem Minio ſehr
uͤberein.
Sanguificatio, Hæmatoſis, die Blutmachung, iſt eine natuͤrliche
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geſchiehet alſo: nachdem aus Speiß und Tranck der Chylus in dem Ma-
gen ausgearbeitet worden, gehet er durch die Milch-Gefaͤſſe zu den Druͤ-
ſen des Meſenterii, und wenn er von der darzu kommenden Lympha dilui-
ret, gehet er durch die Milch-Gefaͤſſe der andern Art, (hiervon ſiehe Vaſa
lactea) die zwar weniger, aber weiter ſind, zu dem allgemeinen Behalter,
Receptaculum commune genannt. Von da wird er zugleich mit dem zu-
flieſſenden Sero durch Huͤlffe des Zwerg-Fells im Ausathmen durch den Du-
ctum thoracicum fortgetrieben, da er ſich denn endlich in die lincke Unter-
Achſel-Ader (Vena ſubclavia ſiniſtra) ausleeret. Wenn denn nun der Chy-
lus mit dem Blut auf ſolche Art vermiſchet iſt, verlieret er ſeine Farbe, und
veraͤndert die weiſſe in eine rothe, nachdem er nemlich im Circuliren, da die
unreinen Theilgen abgeſondert, von den Lebens-Geiſtern ferner digeriret
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zeitigen oder nicht wohl ausgekochten Schwefels, vermoͤge der Natur
oder Chymiſchen Kunſt, durch langwieriges Digeriren in eine ſchoͤne rothe
Couleur veraͤndert werde. Fragt man nun, welches denn die Officin oder
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 830. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/842>, abgerufen am 25.11.2024.
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