S. Allein, oder auch so s. gesetzet, wird in allen Recepten gefunden, be- deutet signetur, es werde gezeichnet oder tituliret, das ist, was es für eine Artzney sey, und wie sie gebrauchet werden solle, z. E.
Amygdal. dulc. excortic. ßvj.
Sem. 4. frigid. maj. ana ßj.
Papav. alb. ßij.
cum
flor. Nymph. q. s. f. Emuls.
S. (dieses S. wird nun hierunter verstanden.)
Kühlend und Ruh-befördernde Mandel-Milch, dann
und wann einen Löffel voll davon zu
nehmen.
S. a. oder s. a. wird bey einigen Recepten, sonderlich bey dem Elixir proprietatis s. a. gefunden, heist sine acido, das ist, ohne Säuere, nemlich daß es das ohne Säuere bereitete Elixir seyn soll. Ferner heissen auch diese beyden Buchstaben secundum artem, nach der Kunst, das ist, daß es nach der Apothecker oder Chymischen Kunst bereitet werde.
ß. bedeutet so viel, als die Helffte eines Dinges, und wird gleicher Gestalt sehr offte in den Recepten gefunden, z. E. ß. ßß. ß.
Sabina,Seven-Baum, Sieben-Baum, ist zweyerley, gemeiner unsruchtbarer oder das Männlein,Sabina sterilis mas, und Frucht- tragender, oder Weiblein,Sabina baccifera, foemina. Beyde werden in Gärten geheget, und grünen stets. Die Blätter treiben starck den Urin, Menses, und die Geburt, dienen wider die Verstopffung des Urins, Heischerkeit, Engbrüstigkeit; äusserlich sind sie wider die Gebrechen der Mutter gut, verhaltene Menses, Haupt-Grind, um sich fressende Schä- den und Flüsse, Unsinnigkeit. Die Asche davon ist gut wider die Rose; das von der Aschen gebrannte Wasser dienet wider die Flecken des Ge- sichts. Praeparata sind , Extract. und Oleum.
Saccharum, der Zucker, ist ein süsser Safft, welcher aus den Zucker- Röhren (davon ist Calamus Sacchariferus zu sehen) gepresset, auch künstli- cher Weise zur gehörigen Consistenz gesotten und gesaubert worden. Die Expression des Saffts geschiehet auf besonderen hierzu erbaueten Mühlen, welche aus dreyen höltzernen und auswendig mit eisernen Blechen umge- benen Rollen bestehen, davon die mittelste noch so lang als die anderen ist,
wodurch
SA
S.
S. Allein, oder auch ſo ſ. geſetzet, wird in allen Recepten gefunden, be- deutet ſignetur, es werde gezeichnet oder tituliret, das iſt, was es fuͤr eine Artzney ſey, und wie ſie gebrauchet werden ſolle, z. E.
℞ Amygdal. dulc. excortic. ʒvj.
Sem. 4. frigid. maj. ana ʒj.
Papav. alb. ʒij.
cum
🜄 flor. Nymph. q. ſ. f. Emulſ.
S. (dieſes S. wird nun hierunter verſtanden.)
Kuͤhlend und Ruh-befoͤrdernde Mandel-Milch, dann
und wann einen Loͤffel voll davon zu
nehmen.
S. a. oder ſ. a. wird bey einigen Recepten, ſonderlich bey dem Elixir proprietatis ſ. a. gefunden, heiſt ſine acido, das iſt, ohne Saͤuere, nemlich daß es das ohne Saͤuere bereitete Elixir ſeyn ſoll. Ferner heiſſen auch dieſe beyden Buchſtaben ſecundum artem, nach der Kunſt, das iſt, daß es nach der Apothecker oder Chymiſchen Kunſt bereitet werde.
ß. bedeutet ſo viel, als die Helffte eines Dinges, und wird gleicher Geſtalt ſehr offte in den Recepten gefunden, z. E. ℥ß. ʒß. ℈ß.
Sabina,Seven-Baum, Sieben-Baum, iſt zweyerley, gemeiner unſruchtbarer oder das Maͤnnlein,Sabina ſterilis mas, und Frucht- tragender, oder Weiblein,Sabina baccifera, fœmina. Beyde werden in Gaͤrten geheget, und gruͤnen ſtets. Die Blaͤtter treiben ſtarck den Urin, Menſes, und die Geburt, dienen wider die Verſtopffung des Urins, Heiſcherkeit, Engbruͤſtigkeit; aͤuſſerlich ſind ſie wider die Gebrechen der Mutter gut, verhaltene Menſes, Haupt-Grind, um ſich freſſende Schaͤ- den und Fluͤſſe, Unſinnigkeit. Die Aſche davon iſt gut wider die Roſe; das von der Aſchen gebrannte Waſſer dienet wider die Flecken des Ge- ſichts. Præparata ſind ℈, Extract. und Oleum.
Saccharum, der Zucker, iſt ein ſuͤſſer Safft, welcher aus den Zucker- Roͤhren (davon iſt Calamus Sacchariferus zu ſehen) gepreſſet, auch kuͤnſtli- cher Weiſe zur gehoͤrigen Conſiſtenz geſotten und geſaubert worden. Die Expreſſion des Saffts geſchiehet auf beſonderen hierzu erbaueten Muͤhlen, welche aus dreyen hoͤltzernen und auswendig mit eiſernen Blechen umge- benen Rollen beſtehen, davon die mittelſte noch ſo lang als die anderen iſt,
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eine Artzney ſey, und wie ſie gebrauchet werden ſolle, z. E.
℞ Amygdal. dulc. excortic. ʒvj.
Sem. 4. frigid. maj. ana ʒj.
Papav. alb. ʒij.
cum
🜄 flor. Nymph. q. ſ. f. Emulſ.
S. (dieſes S. wird nun hierunter verſtanden.)
Kuͤhlend und Ruh-befoͤrdernde Mandel-Milch, dann
und wann einen Loͤffel voll davon zu
nehmen.
S. a. oder ſ. a. wird bey einigen Recepten, ſonderlich bey dem Elixir
proprietatis ſ. a. gefunden, heiſt ſine acido, das iſt, ohne Saͤuere, nemlich
daß es das ohne Saͤuere bereitete Elixir ſeyn ſoll. Ferner heiſſen auch
dieſe beyden Buchſtaben ſecundum artem, nach der Kunſt, das iſt, daß
es nach der Apothecker oder Chymiſchen Kunſt bereitet werde.
ß. bedeutet ſo viel, als die Helffte eines Dinges, und wird gleicher
Geſtalt ſehr offte in den Recepten gefunden, z. E. ℥ß. ʒß. ℈ß.
Sabina, Seven-Baum, Sieben-Baum, iſt zweyerley, gemeiner
unſruchtbarer oder das Maͤnnlein, Sabina ſterilis mas, und Frucht-
tragender, oder Weiblein, Sabina baccifera, fœmina. Beyde werden
in Gaͤrten geheget, und gruͤnen ſtets. Die Blaͤtter treiben ſtarck den
Urin, Menſes, und die Geburt, dienen wider die Verſtopffung des Urins,
Heiſcherkeit, Engbruͤſtigkeit; aͤuſſerlich ſind ſie wider die Gebrechen der
Mutter gut, verhaltene Menſes, Haupt-Grind, um ſich freſſende Schaͤ-
den und Fluͤſſe, Unſinnigkeit. Die Aſche davon iſt gut wider die Roſe;
das von der Aſchen gebrannte Waſſer dienet wider die Flecken des Ge-
ſichts. Præparata ſind ℈, Extract. und Oleum.
Saccharum, der Zucker, iſt ein ſuͤſſer Safft, welcher aus den Zucker-
Roͤhren (davon iſt Calamus Sacchariferus zu ſehen) gepreſſet, auch kuͤnſtli-
cher Weiſe zur gehoͤrigen Conſiſtenz geſotten und geſaubert worden. Die
Expreſſion des Saffts geſchiehet auf beſonderen hierzu erbaueten Muͤhlen,
welche aus dreyen hoͤltzernen und auswendig mit eiſernen Blechen umge-
benen Rollen beſtehen, davon die mittelſte noch ſo lang als die anderen iſt,
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 815. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/827>, abgerufen am 21.11.2024.
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