Nahrung-Saffts, einige Theile des Leibes vertrocknen, andere hergegen wieder über die massen zunehmen. Es ist beynah in Engeland eine Land- Kranckheit, indem vor andern die kleinen Kinder vom halben Jahr bis in das andere Jahr und auch drüber, davon angegriffen werden. Die vor- nehmsten Signa sind, daß sie einen grossen mit Knoten besetzten Kopff, ge- schwollenen Unter-Leib, enge Brust, gekrümmete Knochen etc. haben, sie kön- nen kaum auf den Füssen stehen, und wenn die Kranckheit überhand nimmt, ist das Rückgrad zu schwach, das grosse Haupt zu ertragen; hie- bey findet sich auch eine schwere Respiration und Hectica. Wegen der Ur- sachen hat man sich nicht weit umzusehen, indem solche mit der Tabe über- einkommen. Die Cur kan nicht anders, als von denenjenigen Medicis, bey welchen diese Kranckheit gantz gemein ist, entlehnet werden, zu diesem Ende recommandiret der berühmte Englische Practicus, D. Sydenham, die- ses Purgir-Träncklein, darzu
Tamarind. ß.
Fol. Senn. ßij.
Rhabarb. ßß.
Coq. in comm. q. s.
In colat. iij. dissolve
Mannae,
Syrup. Rosar. solut. ana j.
f. Potio.
Hievon kan das Kind 1. oder zwey Löffel voll nehmen, nach Beschaf- fenheit der Jahre, und zwar um den andern Tag; nach diesem brauchet er folgendes eröffnendes Unguent, und läst damit den gantzen Leib con- tinuirlich schmieren:
Olei Lilior. alb.
Tamarisc. ana iij.
Succ. Apii
radic. Bryon. ana j.
Laß es sieden, bis die Säffte eingekochet sind,
dann thue dazu
Unguent. de Alth.
Butyri non salit. ana j.
Gumm. ci in +solut. ß.
Cerae flav. q. s.
f. Liniment.
Dolaeus
J i i i i
RH
Nahrung-Saffts, einige Theile des Leibes vertrocknen, andere hergegen wieder uͤber die maſſen zunehmen. Es iſt beynah in Engeland eine Land- Kranckheit, indem vor andern die kleinen Kinder vom halben Jahr bis in das andere Jahr und auch druͤber, davon angegriffen werden. Die vor- nehmſten Signa ſind, daß ſie einen groſſen mit Knoten beſetzten Kopff, ge- ſchwollenen Unter-Leib, enge Bruſt, gekruͤmmete Knochen ꝛc. haben, ſie koͤn- nen kaum auf den Fuͤſſen ſtehen, und wenn die Kranckheit uͤberhand nimmt, iſt das Ruͤckgrad zu ſchwach, das groſſe Haupt zu ertragen; hie- bey findet ſich auch eine ſchwere Reſpiration und Hectica. Wegen der Ur- ſachen hat man ſich nicht weit umzuſehen, indem ſolche mit der Tabe uͤber- einkommen. Die Cur kan nicht anders, als von denenjenigen Medicis, bey welchen dieſe Kranckheit gantz gemein iſt, entlehnet werden, zu dieſem Ende recommandiret der beruͤhmte Engliſche Practicus, D. Sydenham, die- ſes Purgir-Traͤncklein, darzu
℞ Tamarind. ℥ß.
Fol. Senn. ʒij.
Rhabarb. ʒß.
Coq. in 🜄 comm. q. ſ.
In colat. ℥iij. diſſolve
Mannæ,
Syrup. Roſar. ſolut. ana ℥j.
f. Potio.
Hievon kan das Kind 1. oder zwey Loͤffel voll nehmen, nach Beſchaf- fenheit der Jahre, und zwar um den andern Tag; nach dieſem brauchet er folgendes eroͤffnendes Unguent, und laͤſt damit den gantzen Leib con- tinuirlich ſchmieren:
℞ Olei Lilior. alb.
Tamariſc. ana ℥iij.
Succ. Apii
radic. Bryon. ana ℥j.
Laß es ſieden, bis die Saͤffte eingekochet ſind,
dann thue dazu
Unguent. de Alth.
Butyri non ſalit. ana ℥j.
Gumm. ⁎ ci in +ſolut. ℥ß.
Ceræ flav. q. ſ.
f. Liniment.
Dolæus
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Nahrung-Saffts, einige Theile des Leibes vertrocknen, andere hergegen
wieder uͤber die maſſen zunehmen. Es iſt beynah in Engeland eine Land-
Kranckheit, indem vor andern die kleinen Kinder vom halben Jahr bis in
das andere Jahr und auch druͤber, davon angegriffen werden. Die vor-
nehmſten Signa ſind, daß ſie einen groſſen mit Knoten beſetzten Kopff, ge-
ſchwollenen Unter-Leib, enge Bruſt, gekruͤmmete Knochen ꝛc. haben, ſie koͤn-
nen kaum auf den Fuͤſſen ſtehen, und wenn die Kranckheit uͤberhand
nimmt, iſt das Ruͤckgrad zu ſchwach, das groſſe Haupt zu ertragen; hie-
bey findet ſich auch eine ſchwere Reſpiration und Hectica. Wegen der Ur-
ſachen hat man ſich nicht weit umzuſehen, indem ſolche mit der Tabe uͤber-
einkommen. Die Cur kan nicht anders, als von denenjenigen Medicis,
bey welchen dieſe Kranckheit gantz gemein iſt, entlehnet werden, zu dieſem
Ende recommandiret der beruͤhmte Engliſche Practicus, D. Sydenham, die-
ſes Purgir-Traͤncklein, darzu
℞ Tamarind. ℥ß.
Fol. Senn. ʒij.
Rhabarb. ʒß.
Coq. in 🜄 comm. q. ſ.
In colat. ℥iij. diſſolve
Mannæ,
Syrup. Roſar. ſolut. ana ℥j.
f. Potio.
Hievon kan das Kind 1. oder zwey Loͤffel voll nehmen, nach Beſchaf-
fenheit der Jahre, und zwar um den andern Tag; nach dieſem brauchet
er folgendes eroͤffnendes Unguent, und laͤſt damit den gantzen Leib con-
tinuirlich ſchmieren:
℞ Olei Lilior. alb.
Tamariſc. ana ℥iij.
Succ. Apii
radic. Bryon. ana ℥j.
Laß es ſieden, bis die Saͤffte eingekochet ſind,
dann thue dazu
Unguent. de Alth.
Butyri non ſalit. ana ℥j.
Gumm. ⁎ ci in +ſolut. ℥ß.
Ceræ flav. q. ſ.
f. Liniment.
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 801. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/813>, abgerufen am 22.11.2024.
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