Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

Bild:
<< vorherige Seite

PU
als der andere ist. Die grossen und leichten werden für die besten gehal-
ten. Wird innerlich wider die Kröpffe im abnehmenden Licht gebrauchet,
äusserlich aber wird er unter die Zahn-Pulver genommen.

Punctio, siehe Paracentesis.

Punctum, ein Punct oder Tüpflein; in der Anatomie ist

Punctum lachrymale, ein Thränen-Punct, solcher sind zwey, ste-
hen bey dem Winckel am Nande der Augenlieder offen; mit ihnen sind
auch eben so viel Absührungs-Gänge, die sich gegen die Nase erstrecken,
und allda zusammen lauffen, welche die überflüßige Feuchtigkeit ausneh-
men, und durch die Nase ausführen.

Punctum saliens, das springende Pünctlein, solches ist gleichsam
der erste Satz in der Bildung der Frucht in Mutter-Leibe, da man zu aller-
erst eine schlagende Bewegung, als den Anfang des Lebens, observiret.

Punctura, ein Stich, dergleichen man von einer Biene, Wespe,
Scorpion, Floh etc. bekommt.

Punica malus, siehe Malus punica.

Pupilla, der Aug-Apffel, wird derjenige runde Kreis genennet, wel-
cher vorne schwärtzlich, gleichsam in der Mitten des Auges kan gesehen wer-
den, und um welchen der Augen-Bogen wie ein breiter Ring herum gehet.
Die Schwärtze des Aug-Apffels entstehet von der Farbe der Netz-förmigen
Haut, welche bey dem Menschen gleichwie mit Schwärtze überzogen ist.

Purgamenta, siehe Lochia.

Purgans, purgantia, Purgir-Artzneyen, sind solche Mittel, welche
die überflüßigen und peccirenden Säffte aus den Gedärmen durch Sedes
abführen. Sie werden I. in Ansehung ihrer Würckung und Effects in
(1) gelinde, (2) starcke, und (3) gantz starcke getheilet. Gelinde
sind, welche gantz sanfft, das ist, nur etliche mal ohne Incommodite des
Leibes operiren, solche sind

Manna von j. bis jv.
Cassiae pulpa iß. bis ij.
Polypodium iß. bis ij.
Epithymum in infus. ß. bis jj.
Tamarindor. pulpa j.

Starcke sind, welche viel Stühle machen, und die empfindlichen Theile
der Gedärme durch Prickeln angreiffen, solche sind

Rhabar. ver. in substant. ßj. bis iß.
extractum gr. xv. bis j.
Mecho-

PU
als der andere iſt. Die groſſen und leichten werden fuͤr die beſten gehal-
ten. Wird innerlich wider die Kroͤpffe im abnehmenden Licht gebrauchet,
aͤuſſerlich aber wird er unter die Zahn-Pulver genommen.

Punctio, ſiehe Paracenteſis.

Punctum, ein Punct oder Tuͤpflein; in der Anatomie iſt

Punctum lachrymale, ein Thraͤnen-Punct, ſolcher ſind zwey, ſte-
hen bey dem Winckel am Nande der Augenlieder offen; mit ihnen ſind
auch eben ſo viel Abſuͤhrungs-Gaͤnge, die ſich gegen die Naſe erſtrecken,
und allda zuſammen lauffen, welche die uͤberfluͤßige Feuchtigkeit auſneh-
men, und durch die Naſe ausfuͤhren.

Punctum ſaliens, das ſpringende Puͤnctlein, ſolches iſt gleichſam
der erſte Satz in der Bildung der Frucht in Mutter-Leibe, da man zu aller-
erſt eine ſchlagende Bewegung, als den Anfang des Lebens, obſerviret.

Punctura, ein Stich, dergleichen man von einer Biene, Weſpe,
Scorpion, Floh ꝛc. bekommt.

Punica malus, ſiehe Malus punica.

Pupilla, der Aug-Apffel, wird derjenige runde Kreis genennet, wel-
cher vorne ſchwaͤrtzlich, gleichſam in der Mitten des Auges kan geſehen wer-
den, und um welchen der Augen-Bogen wie ein breiter Ring herum gehet.
Die Schwaͤrtze des Aug-Apffels entſtehet von der Farbe der Netz-foͤrmigen
Haut, welche bey dem Menſchen gleichwie mit Schwaͤrtze uͤberzogen iſt.

Purgamenta, ſiehe Lochia.

Purgans, purgantia, Purgir-Artzneyen, ſind ſolche Mittel, welche
die uͤberfluͤßigen und peccirenden Saͤffte aus den Gedaͤrmen durch Sedes
abfuͤhren. Sie werden I. in Anſehung ihrer Wuͤrckung und Effects in
(1) gelinde, (2) ſtarcke, und (3) gantz ſtarcke getheilet. Gelinde
ſind, welche gantz ſanfft, das iſt, nur etliche mal ohne Incommodité des
Leibes operiren, ſolche ſind

Manna von ℥j. bis jv.
Caſſiæ pulpa ℥iß. bis ij.
Polypodium ℥iß. bis ij.
Epithymum in infuſ. ℥ß. bis jj.
Tamarindor. pulpa ℥j.

Starcke ſind, welche viel Stuͤhle machen, und die empfindlichen Theile
der Gedaͤrme durch Prickeln angreiffen, ſolche ſind

Rhabar. ver. in ſubſtant. ʒj. bis iß.
extractum gr. xv. bis ℈j.
Mecho-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0790" n="778"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">PU</hi></hi></hi></fw><lb/>
als der andere i&#x017F;t. Die gro&#x017F;&#x017F;en und leichten werden fu&#x0364;r die be&#x017F;ten gehal-<lb/>
ten. Wird innerlich wider die Kro&#x0364;pffe im abnehmenden Licht gebrauchet,<lb/>
a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;erlich aber wird er unter die Zahn-Pulver genommen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Punctio,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Paracente&#x017F;is.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Punctum,</hi> ein Punct oder Tu&#x0364;pflein; in der <hi rendition="#aq">Anatomie</hi> i&#x017F;t</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Punctum lachrymale,</hi> ein <hi rendition="#fr">Thra&#x0364;nen-Punct,</hi> &#x017F;olcher &#x017F;ind <hi rendition="#fr">zwey,</hi> &#x017F;te-<lb/>
hen bey dem Winckel am Nande der Augenlieder offen; mit ihnen &#x017F;ind<lb/>
auch eben &#x017F;o viel Ab&#x017F;u&#x0364;hrungs-Ga&#x0364;nge, die &#x017F;ich gegen die Na&#x017F;e er&#x017F;trecken,<lb/>
und allda zu&#x017F;ammen lauffen, welche die u&#x0364;berflu&#x0364;ßige Feuchtigkeit au&#x017F;neh-<lb/>
men, und durch die Na&#x017F;e ausfu&#x0364;hren.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Punctum &#x017F;aliens,</hi> das <hi rendition="#fr">&#x017F;pringende Pu&#x0364;nctlein,</hi> &#x017F;olches i&#x017F;t gleich&#x017F;am<lb/>
der er&#x017F;te Satz in der Bildung der Frucht in Mutter-Leibe, da man zu aller-<lb/>
er&#x017F;t eine &#x017F;chlagende Bewegung, als den Anfang des Lebens, <hi rendition="#aq">ob&#x017F;ervi</hi>ret.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Punctura,</hi> ein <hi rendition="#fr">Stich,</hi> dergleichen man von einer Biene, We&#x017F;pe,<lb/>
Scorpion, Floh &#xA75B;c. bekommt.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Punica malus,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Malus punica.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Pupilla,</hi> der <hi rendition="#fr">Aug-Apffel,</hi> wird derjenige runde Kreis genennet, wel-<lb/>
cher vorne &#x017F;chwa&#x0364;rtzlich, gleich&#x017F;am in der Mitten des Auges kan ge&#x017F;ehen wer-<lb/>
den, und um welchen der Augen-Bogen wie ein breiter Ring herum gehet.<lb/>
Die Schwa&#x0364;rtze des Aug-Apffels ent&#x017F;tehet von der Farbe der Netz-fo&#x0364;rmigen<lb/>
Haut, welche bey dem Men&#x017F;chen gleichwie mit Schwa&#x0364;rtze u&#x0364;berzogen i&#x017F;t.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Purgamenta,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Lochia.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Purgans, purgantia,</hi><hi rendition="#fr">Purgir-Artzneyen,</hi> &#x017F;ind &#x017F;olche Mittel, welche<lb/>
die u&#x0364;berflu&#x0364;ßigen und <hi rendition="#aq">pecci</hi>renden Sa&#x0364;ffte aus den Geda&#x0364;rmen durch <hi rendition="#aq">Sedes</hi><lb/>
abfu&#x0364;hren. Sie werden <hi rendition="#aq">I.</hi> in An&#x017F;ehung ihrer Wu&#x0364;rckung und <hi rendition="#aq">Effect</hi>s in<lb/>
(1) <hi rendition="#fr">gelinde,</hi> (2) <hi rendition="#fr">&#x017F;tarcke,</hi> und (3) <hi rendition="#fr">gantz &#x017F;tarcke</hi> getheilet. <hi rendition="#fr">Gelinde</hi><lb/>
&#x017F;ind, welche gantz &#x017F;anfft, das i&#x017F;t, nur etliche mal ohne <hi rendition="#aq">Incommodité</hi> des<lb/>
Leibes <hi rendition="#aq">operi</hi>ren, &#x017F;olche &#x017F;ind</p><lb/>
          <list>
            <item><hi rendition="#aq">Manna</hi> von <hi rendition="#aq">&#x2125;j.</hi> bis <hi rendition="#aq">jv.</hi></item><lb/>
            <item><hi rendition="#aq">Ca&#x017F;&#x017F;iæ pulpa &#x2125;i<hi rendition="#i">ß.</hi></hi> bis <hi rendition="#aq">ij.</hi></item><lb/>
            <item><hi rendition="#aq">Polypodium &#x2125;i<hi rendition="#i">ß.</hi></hi> bis <hi rendition="#aq">ij.</hi></item><lb/>
            <item><hi rendition="#aq">Epithymum in infu&#x017F;. &#x2125;<hi rendition="#i">ß.</hi></hi> bis j<hi rendition="#aq">j.</hi></item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Tamarindor. pulpa &#x2125;j.</hi> </item>
          </list><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Starcke</hi> &#x017F;ind, welche viel Stu&#x0364;hle machen, und die empfindlichen Theile<lb/>
der Geda&#x0364;rme durch Prickeln angreiffen, &#x017F;olche &#x017F;ind</p><lb/>
          <list>
            <item><hi rendition="#aq">Rhabar. ver. in &#x017F;ub&#x017F;tant. &#x0292;j.</hi> bis <hi rendition="#aq">iß.</hi></item><lb/>
            <item><hi rendition="#aq">extractum gr. xv.</hi> bis <hi rendition="#aq">&#x2108;j.</hi></item>
          </list><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Mecho-</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[778/0790] PU als der andere iſt. Die groſſen und leichten werden fuͤr die beſten gehal- ten. Wird innerlich wider die Kroͤpffe im abnehmenden Licht gebrauchet, aͤuſſerlich aber wird er unter die Zahn-Pulver genommen. Punctio, ſiehe Paracenteſis. Punctum, ein Punct oder Tuͤpflein; in der Anatomie iſt Punctum lachrymale, ein Thraͤnen-Punct, ſolcher ſind zwey, ſte- hen bey dem Winckel am Nande der Augenlieder offen; mit ihnen ſind auch eben ſo viel Abſuͤhrungs-Gaͤnge, die ſich gegen die Naſe erſtrecken, und allda zuſammen lauffen, welche die uͤberfluͤßige Feuchtigkeit auſneh- men, und durch die Naſe ausfuͤhren. Punctum ſaliens, das ſpringende Puͤnctlein, ſolches iſt gleichſam der erſte Satz in der Bildung der Frucht in Mutter-Leibe, da man zu aller- erſt eine ſchlagende Bewegung, als den Anfang des Lebens, obſerviret. Punctura, ein Stich, dergleichen man von einer Biene, Weſpe, Scorpion, Floh ꝛc. bekommt. Punica malus, ſiehe Malus punica. Pupilla, der Aug-Apffel, wird derjenige runde Kreis genennet, wel- cher vorne ſchwaͤrtzlich, gleichſam in der Mitten des Auges kan geſehen wer- den, und um welchen der Augen-Bogen wie ein breiter Ring herum gehet. Die Schwaͤrtze des Aug-Apffels entſtehet von der Farbe der Netz-foͤrmigen Haut, welche bey dem Menſchen gleichwie mit Schwaͤrtze uͤberzogen iſt. Purgamenta, ſiehe Lochia. Purgans, purgantia, Purgir-Artzneyen, ſind ſolche Mittel, welche die uͤberfluͤßigen und peccirenden Saͤffte aus den Gedaͤrmen durch Sedes abfuͤhren. Sie werden I. in Anſehung ihrer Wuͤrckung und Effects in (1) gelinde, (2) ſtarcke, und (3) gantz ſtarcke getheilet. Gelinde ſind, welche gantz ſanfft, das iſt, nur etliche mal ohne Incommodité des Leibes operiren, ſolche ſind Manna von ℥j. bis jv. Caſſiæ pulpa ℥iß. bis ij. Polypodium ℥iß. bis ij. Epithymum in infuſ. ℥ß. bis jj. Tamarindor. pulpa ℥j. Starcke ſind, welche viel Stuͤhle machen, und die empfindlichen Theile der Gedaͤrme durch Prickeln angreiffen, ſolche ſind Rhabar. ver. in ſubſtant. ʒj. bis iß. extractum gr. xv. bis ℈j. Mecho-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/790
Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 778. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/790>, abgerufen am 25.11.2024.