kommt Satyriasis nahe bey, welches auch ein Steiff-Stehen des männlichen Gliedes ist, aber mit gröster. Begierde zum Beyschlaf. Die Ursach ist ein Krampff-artiger Angriff der Musculorum dieses Gliedes, welcher dieses Glied aufrichtet, rühret her entweder von der Schärffe des Saamens im Tripper, oder der Speisen und Medicamenten, welche zur Liebes-Reitzung gebrauchet worden. Die Cur erfordert theils die Schärffe dämpffende Mittel, theils auch welche den Einfluß der Geister hemmen, solche sind Refrigerantia und Narcotica, als Nymphaea, Portulac. Lactuc. succus Semperviv. Citri, Eßig, Camphor. sacchar. ni, spirit. Vini camphorat. mit Plantagin. spermat. Ranar. Nitrum, sem. Coriandr. 4. frigid. ma- jor. Opium und succus Solani.
Amygdal. amar. j.
Sem. 4. frig. maj. ana ßij.
cum
Plantag. &
Solani ana q. s.
f. Emuls. adde
Sacchar. ni jv.
D. S.
Kühlende Milch.
Die Schärffe zu verbessern, dienen Corallia, C. C. ust. sigill. Strigoniens. Crystall. montan. oss. Sepiae, test. Ovor. calcinat. &c. und welche in specie wider Gonorrhoeam recommandiret werden; so sind auch scharffe zuträg- lich, als Mentha, Ruta, semen Cannabis und Viticis. Zum äusserlichen Ge- brauch ist ein Unguent aus ol. Rosar. Lilior. albor. Sacchar. ni, Unguent. infrigid. Galen. &c. gut, das Glied ins kalte Wasser gestecket, item oleum Chamomill. Succin. Rutae, ein Vesicatorium aufs Perinaeum gesetzet.
Priapismus muliebris, siehe Tentigo.
Priapus, siehe Penis.
Priapus cervi,Hirsch-Ruthe, Hirsch-Ziemen, ist das wohlgerei- nigte, mit Wein abgewaschene und im Ofen getrocknete männliche Glied vom Hirschen, wird wider Reissen im Leibe, Colic, Seiten-Stechen, rothe Ruhr, Bauch-Fluß, gifftiger Thiere Biß, Pest etc. gelobet, treibet Harn und Stein, reitzet zum Liebes-Werck, soll auch wider die Unfruchtbarkeit der Weiber bewährt seyn.
Priapus ceti,Wallfisch-Ruthe, ist das Geburts-Glied vom Wall- fisch, es muß wohl gereiniget und an der Sonnen oder andern Wärme
getrock-
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kommt Satyriaſis nahe bey, welches auch ein Steiff-Stehen des maͤnnlichen Gliedes iſt, aber mit groͤſter. Begierde zum Beyſchlaf. Die Urſach iſt ein Krampff-artiger Angriff der Muſculorum dieſes Gliedes, welcher dieſes Glied aufrichtet, ruͤhret her entweder von der Schaͤrffe des Saamens im Tripper, oder der Speiſen und Medicamenten, welche zur Liebes-Reitzung gebrauchet worden. Die Cur erfordert theils die Schaͤrffe daͤmpffende Mittel, theils auch welche den Einfluß der Geiſter hemmen, ſolche ſind Refrigerantia und Narcotica, als Nymphæa, Portulac. Lactuc. ſuccus Semperviv. Citri, Eßig, Camphor. ſacchar. ♄ni, ſpirit. Vini camphorat. mit 🜄 Plantagin. ſpermat. Ranar. Nitrum, ſem. Coriandr. 4. frigid. ma- jor. Opium und ſuccus Solani.
℞ Amygdal. amar. ℥j.
Sem. 4. frig. maj. ana ʒij.
cum
🜄 Plantag. &
Solani ana q. ſ.
f. Emulſ. adde
Sacchar. ♄ni ℈jv.
D. S.
Kuͤhlende Milch.
Die Schaͤrffe zu verbeſſern, dienen Corallia, C. C. uſt. 🜃 ſigill. Strigonienſ. Cryſtall. montan. oſſ. Sepiæ, teſt. Ovor. calcinat. &c. und welche in ſpecie wider Gonorrhœam recommandiret werden; ſo ſind auch ſcharffe zutraͤg- lich, als Mentha, Ruta, ſemen Cannabis und Viticis. Zum aͤuſſerlichen Ge- brauch iſt ein Unguent aus ol. Roſar. Lilior. albor. Sacchar. ♄ni, Unguent. infrigid. Galen. &c. gut, das Glied ins kalte Waſſer geſtecket, item oleum Chamomill. Succin. Rutæ, ein Veſicatorium aufs Perinæum geſetzet.
Priapiſmus muliebris, ſiehe Tentigo.
Priapus, ſiehe Penis.
Priapus cervi,Hirſch-Ruthe, Hirſch-Ziemen, iſt das wohlgerei- nigte, mit Wein abgewaſchene und im Ofen getrocknete maͤnnliche Glied vom Hirſchen, wird wider Reiſſen im Leibe, Colic, Seiten-Stechen, rothe Ruhr, Bauch-Fluß, gifftiger Thiere Biß, Peſt ꝛc. gelobet, treibet Harn und Stein, reitzet zum Liebes-Werck, ſoll auch wider die Unfruchtbarkeit der Weiber bewaͤhrt ſeyn.
Priapus ceti,Wallfiſch-Ruthe, iſt das Geburts-Glied vom Wall- fiſch, es muß wohl gereiniget und an der Sonnen oder andern Waͤrme
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kommt Satyriaſis nahe bey, welches auch ein Steiff-Stehen des maͤnnlichen
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ein Krampff-artiger Angriff der Muſculorum dieſes Gliedes, welcher dieſes
Glied aufrichtet, ruͤhret her entweder von der Schaͤrffe des Saamens im
Tripper, oder der Speiſen und Medicamenten, welche zur Liebes-Reitzung
gebrauchet worden. Die Cur erfordert theils die Schaͤrffe daͤmpffende
Mittel, theils auch welche den Einfluß der Geiſter hemmen, ſolche ſind
Refrigerantia und Narcotica, als Nymphæa, Portulac. Lactuc. ſuccus
Semperviv. Citri, Eßig, Camphor. ſacchar. ♄ni, ſpirit. Vini camphorat.
mit 🜄 Plantagin. ſpermat. Ranar. Nitrum, ſem. Coriandr. 4. frigid. ma-
jor. Opium und ſuccus Solani.
℞ Amygdal. amar. ℥j.
Sem. 4. frig. maj. ana ʒij.
cum
🜄 Plantag. &
Solani ana q. ſ.
f. Emulſ. adde
Sacchar. ♄ni ℈jv.
D. S.
Kuͤhlende Milch.
Die Schaͤrffe zu verbeſſern, dienen Corallia, C. C. uſt. 🜃 ſigill. Strigonienſ.
Cryſtall. montan. oſſ. Sepiæ, teſt. Ovor. calcinat. &c. und welche in ſpecie
wider Gonorrhœam recommandiret werden; ſo ſind auch ſcharffe zutraͤg-
lich, als Mentha, Ruta, ſemen Cannabis und Viticis. Zum aͤuſſerlichen Ge-
brauch iſt ein Unguent aus ol. Roſar. Lilior. albor. Sacchar. ♄ni, Unguent.
infrigid. Galen. &c. gut, das Glied ins kalte Waſſer geſtecket, item oleum
Chamomill. Succin. Rutæ, ein Veſicatorium aufs Perinæum geſetzet.
Priapiſmus muliebris, ſiehe Tentigo.
Priapus, ſiehe Penis.
Priapus cervi, Hirſch-Ruthe, Hirſch-Ziemen, iſt das wohlgerei-
nigte, mit Wein abgewaſchene und im Ofen getrocknete maͤnnliche Glied
vom Hirſchen, wird wider Reiſſen im Leibe, Colic, Seiten-Stechen, rothe
Ruhr, Bauch-Fluß, gifftiger Thiere Biß, Peſt ꝛc. gelobet, treibet Harn
und Stein, reitzet zum Liebes-Werck, ſoll auch wider die Unfruchtbarkeit
der Weiber bewaͤhrt ſeyn.
Priapus ceti, Wallfiſch-Ruthe, iſt das Geburts-Glied vom Wall-
fiſch, es muß wohl gereiniget und an der Sonnen oder andern Waͤrme
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 757. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/769>, abgerufen am 22.11.2024.
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