Damit die Wurtzel ihren Effect thue, ist zu mercken, daß sie sey vom Männ- lein, und im Julio, wenn der Mond wieder abnimmt, gegraben worden. Praeparata sind Aqua, Syrupus, Extractum, Conserva, Tinctura, Sal, Fecula und Oleum.
Poleponze, wird von den Holländern und Engeländern ein Ge- mengsel genannt, welches aus Citronen-Safft, Zucker, Muscaten und Brantwein bestehet, damit werden diejenigen, so auf dem Meer mit der See-Kranckheit geplaget sind, gestärcket, und ferner proe- serviret.
Poletot, siehe Plumbago.
Pollen, heist das subtileste Weitzen-Mehl, daher kommt in eini- gen Recepten vor: in pollinem redigere, das ist, zum gantz subtilen und unbegreifflichen Pulver machen.
Pollex, der Daume an den Händen, oder die grosse Zeh an den Füs- sen, siehe Anticheir.
Pollinctura, die Einölung oder Balsamirung der todten Cör- per. Wie dieses umständlich verrichtet werde, lehret Blancard in einem besondern Tractat, welcher deßwegen nachzusehen.
Pollutio nocturna, siehe Gonorrhoea.
Polium montanum,Berg-Poley; dieses Kräutlein wächst häuffig in der Provintz Languedoc, in Franckreich, auf hohen Bergen, ohngefehr eines Schuhes hoch, blühet im Sommer; es muß das frische und blühende Kraut eingesammlet werden, welches einen bittern und widrigen Geschmack hat. Wird insgemein zum Theriac genommen, treibt auch den Urin und die Menses, öffnet die Verstopffungen der Leber, Mutter und Miltz, dienet wider die Gelbe- und Wassersucht; die Alten haben es wider die schwere Noth gar sehr recommandiret.
Polychronius, eine langwierige Kranckheit, welche etliche Monat, zuweilen auch wol etliche Jahre währet.
Polygonatum, siehe Sigillum Salomonis.
Polygonum, Centumnodia, Sanguinea,Wege-Gras, Queck- Gras, Blut-Garbe, wächst gern neben den Wegen und Strassen, blü- het beynah den gantzen Sommer durch. Das gantze Kraut ist ein gut Wund-Kraut, hemmet alle Blut-Flüsse innerlich und äusserlich, dienet auch wider Saamen- und weissen Fluß. Praeparatum ist das Aqua de- stillat.
Polygophora, heissen sehr geistreiche Träncke oder Weine.
Poly-
PO
Damit die Wurtzel ihren Effect thue, iſt zu mercken, daß ſie ſey vom Maͤnn- lein, und im Julio, wenn der Mond wieder abnimmt, gegraben worden. Præparata ſind Aqua, Syrupus, Extractum, Conſerva, Tinctura, Sal, Fecula und Oleum.
Poleponze, wird von den Hollaͤndern und Engelaͤndern ein Ge- mengſel genannt, welches aus Citronen-Safft, Zucker, Muſcaten und Brantwein beſtehet, damit werden diejenigen, ſo auf dem Meer mit der See-Kranckheit geplaget ſind, geſtaͤrcket, und ferner prœ- ſerviret.
Poletot, ſiehe Plumbago.
Pollen, heiſt das ſubtileſte Weitzen-Mehl, daher kommt in eini- gen Recepten vor: in pollinem redigere, das iſt, zum gantz ſubtilen und unbegreifflichen Pulver machen.
Pollex, der Daume an den Haͤnden, oder die groſſe Zeh an den Fuͤſ- ſen, ſiehe Anticheir.
Pollinctura, die Einoͤlung oder Balſamirung der todten Coͤr- per. Wie dieſes umſtaͤndlich verrichtet werde, lehret Blancard in einem beſondern Tractat, welcher deßwegen nachzuſehen.
Pollutio nocturna, ſiehe Gonorrhœa.
Polium montanum,Berg-Poley; dieſes Kraͤutlein waͤchſt haͤuffig in der Provintz Languedoc, in Franckreich, auf hohen Bergen, ohngefehr eines Schuhes hoch, bluͤhet im Sommer; es muß das friſche und bluͤhende Kraut eingeſammlet werden, welches einen bittern und widrigen Geſchmack hat. Wird insgemein zum Theriac genommen, treibt auch den Urin und die Menſes, oͤffnet die Verſtopffungen der Leber, Mutter und Miltz, dienet wider die Gelbe- und Waſſerſucht; die Alten haben es wider die ſchwere Noth gar ſehr recommandiret.
Polychronius, eine langwierige Kranckheit, welche etliche Monat, zuweilen auch wol etliche Jahre waͤhret.
Polygonatum, ſiehe Sigillum Salomonis.
Polygonum, Centumnodia, Sanguinea,Wege-Gras, Queck- Gras, Blut-Garbe, waͤchſt gern neben den Wegen und Straſſen, bluͤ- het beynah den gantzen Sommer durch. Das gantze Kraut iſt ein gut Wund-Kraut, hemmet alle Blut-Fluͤſſe innerlich und aͤuſſerlich, dienet auch wider Saamen- und weiſſen Fluß. Præparatum iſt das Aqua de- ſtillat.
Polygophora, heiſſen ſehr geiſtreiche Traͤncke oder Weine.
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Damit die Wurtzel ihren Effect thue, iſt zu mercken, daß ſie ſey vom Maͤnn-
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Præparata ſind Aqua, Syrupus, Extractum, Conſerva, Tinctura, Sal, Fecula
und Oleum.
Poleponze, wird von den Hollaͤndern und Engelaͤndern ein Ge-
mengſel genannt, welches aus Citronen-Safft, Zucker, Muſcaten
und Brantwein beſtehet, damit werden diejenigen, ſo auf dem
Meer mit der See-Kranckheit geplaget ſind, geſtaͤrcket, und ferner prœ-
ſerviret.
Poletot, ſiehe Plumbago.
Pollen, heiſt das ſubtileſte Weitzen-Mehl, daher kommt in eini-
gen Recepten vor: in pollinem redigere, das iſt, zum gantz ſubtilen und
unbegreifflichen Pulver machen.
Pollex, der Daume an den Haͤnden, oder die groſſe Zeh an den Fuͤſ-
ſen, ſiehe Anticheir.
Pollinctura, die Einoͤlung oder Balſamirung der todten Coͤr-
per. Wie dieſes umſtaͤndlich verrichtet werde, lehret Blancard in einem
beſondern Tractat, welcher deßwegen nachzuſehen.
Pollutio nocturna, ſiehe Gonorrhœa.
Polium montanum, Berg-Poley; dieſes Kraͤutlein waͤchſt haͤuffig
in der Provintz Languedoc, in Franckreich, auf hohen Bergen, ohngefehr
eines Schuhes hoch, bluͤhet im Sommer; es muß das friſche und bluͤhende
Kraut eingeſammlet werden, welches einen bittern und widrigen Geſchmack
hat. Wird insgemein zum Theriac genommen, treibt auch den Urin und
die Menſes, oͤffnet die Verſtopffungen der Leber, Mutter und Miltz, dienet
wider die Gelbe- und Waſſerſucht; die Alten haben es wider die ſchwere
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Polychronius, eine langwierige Kranckheit, welche etliche Monat,
zuweilen auch wol etliche Jahre waͤhret.
Polygonatum, ſiehe Sigillum Salomonis.
Polygonum, Centumnodia, Sanguinea, Wege-Gras, Queck-
Gras, Blut-Garbe, waͤchſt gern neben den Wegen und Straſſen, bluͤ-
het beynah den gantzen Sommer durch. Das gantze Kraut iſt ein gut
Wund-Kraut, hemmet alle Blut-Fluͤſſe innerlich und aͤuſſerlich, dienet
auch wider Saamen- und weiſſen Fluß. Præparatum iſt das Aqua de-
ſtillat.
Polygophora, heiſſen ſehr geiſtreiche Traͤncke oder Weine.
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 746. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/758>, abgerufen am 25.11.2024.
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