Piper longum,langer Pfeffer, wird also genennet, weil er aus langen, aschfarbenen und aus vielen Körnlein gesetzten Stänglein beste- het, und sowol am Geschmack als Geruch dem runden gleich kommet; wird meistens aus Ost-Jndien gebracht, wiewol er auch in West-Jndien gefunden wird. Man findet dessen dreyerley Sorten, als (1) den ge- meinen Orientalischen, welcher in Bengala häuffig erzogen wird, und recht frisch, dicht und hart seyn soll, (2) die andere Art bestehet aus sehr lan- gen Stänglein, und wird von den Einwohnern Mecaxuchitl genannt, ist seltsam und rar zu sehen, (3) kommt darzu der schwartze und lange AEthiopische Pfeffer,
Piper nigrum AEthiopicum genannt, welcher in Abyßinien und Aethiopien an einem kriechenden Stengel, doch ohne Blätter und Blumen, wächset, und aus langen Schoten und Hülsen bestehet, ist aber gantz rar und unbekannt. Er wird sehr selten und fast nur zum Theriac gebrauchet.
Piper nigrum, der schwartze Pfeffer, dieser ist unter so vielerley Arten der gemeinste und gebräuchlichste, bestehet aus runden, schwartz und runtzelichten Körnern, einer Erbse groß, hat einen sehr scharffen, brennen- den und gleichsam feurichten Geschmack und guten aromatischen Geruch; wird von der Compagnie aus Ost-Jndien gebracht, und in grossen Ballen hin und wieder verschicket. Das Gewächse, woran der Pfeffer wächset, findet sich häuffig in Java majori, und ist eine Art von der Winde oder Convolvulo. Von diesem schwartzen Pfeffer hat man dreyerley Sorten, als grob, mittel und klein Gut. Noch besser aber wird er von Pomet nach Unterscheid der Länder sortiret, daß der erste und schönste der Ma- labarische, der andere von Jamby, und der dritte von Bilipatham herrühre. Er muß fein grob an Korn, schwer in der Hand, braunlicht, glatt und nicht runtzelicht seyn, auch viel weisse Körner in sich halten, welche sich, wie die andern alle, nicht leicht zerreiben lassen, sondern gantz bleiben. Man brau- chet ihn nicht nur zu allen kalten und zähen Speisen, sondern auch in der Artzney, den schwachen Magen zu stärcken, guten Appetit zu machen, und die Winde zu zertheilen. Gemeine Leute brauchen ihn wider die Fieber, 7. bis 10. Körnlein gröblich zerstossen, eingegeben: besser ist das oleum Piperis in die Hertz-Grube oder Rückgrad gerieben. Jn den Apothecken sind auch die Species, diatrion pipereon genannt, zu den Haupt- und Ma- gen-Morschellen, Pulver-Trisenet zu finden.
Piperitis, Raphanus sylvestris,Pfeffer-Kraut, Senff-Kraut, wird meistens in Gärten erzogen, Die Blätter, Wurtzel und der Saame
dienen
PI
Piper longum,langer Pfeffer, wird alſo genennet, weil er aus langen, aſchfarbenen und aus vielen Koͤrnlein geſetzten Staͤnglein beſte- het, und ſowol am Geſchmack als Geruch dem runden gleich kommet; wird meiſtens aus Oſt-Jndien gebracht, wiewol er auch in Weſt-Jndien gefunden wird. Man findet deſſen dreyerley Sorten, als (1) den ge- meinen Orientaliſchen, welcher in Bengala haͤuffig erzogen wird, und recht friſch, dicht und hart ſeyn ſoll, (2) die andere Art beſtehet aus ſehr lan- gen Staͤnglein, und wird von den Einwohnern Mecaxuchitl genannt, iſt ſeltſam und rar zu ſehen, (3) kommt darzu der ſchwartze und lange Æthiopiſche Pfeffer,
Piper nigrum Æthiopicum genannt, welcher in Abyßinien und Aethiopien an einem kriechenden Stengel, doch ohne Blaͤtter und Blumen, waͤchſet, und aus langen Schoten und Huͤlſen beſtehet, iſt aber gantz rar und unbekannt. Er wird ſehr ſelten und faſt nur zum Theriac gebrauchet.
Piper nigrum, der ſchwartze Pfeffer, dieſer iſt unter ſo vielerley Arten der gemeinſte und gebraͤuchlichſte, beſtehet aus runden, ſchwartz und runtzelichten Koͤrnern, einer Erbſe groß, hat einen ſehr ſcharffen, brennen- den und gleichſam feurichten Geſchmack und guten aromatiſchen Geruch; wird von der Compagnie aus Oſt-Jndien gebracht, und in groſſen Ballen hin und wieder verſchicket. Das Gewaͤchſe, woran der Pfeffer waͤchſet, findet ſich haͤuffig in Java majori, und iſt eine Art von der Winde oder Convolvulo. Von dieſem ſchwartzen Pfeffer hat man dreyerley Sorten, als grob, mittel und klein Gut. Noch beſſer aber wird er von Pomet nach Unterſcheid der Laͤnder ſortiret, daß der erſte und ſchoͤnſte der Ma- labariſche, der andere von Jamby, und der dritte von Bilipatham herruͤhre. Er muß fein grob an Korn, ſchwer in der Hand, braunlicht, glatt und nicht runtzelicht ſeyn, auch viel weiſſe Koͤrner in ſich halten, welche ſich, wie die andern alle, nicht leicht zerreiben laſſen, ſondern gantz bleiben. Man brau- chet ihn nicht nur zu allen kalten und zaͤhen Speiſen, ſondern auch in der Artzney, den ſchwachen Magen zu ſtaͤrcken, guten Appetit zu machen, und die Winde zu zertheilen. Gemeine Leute brauchen ihn wider die Fieber, 7. bis 10. Koͤrnlein groͤblich zerſtoſſen, eingegeben: beſſer iſt das oleum Piperis in die Hertz-Grube oder Ruͤckgrad gerieben. Jn den Apothecken ſind auch die Species, diatrion pipereon genannt, zu den Haupt- und Ma- gen-Morſchellen, Pulver-Triſenet zu finden.
Piperitis, Raphanus ſylveſtris,Pfeffer-Kraut, Senff-Kraut, wird meiſtens in Gaͤrten erzogen, Die Blaͤtter, Wurtzel und der Saame
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Piper longum, langer Pfeffer, wird alſo genennet, weil er aus
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het, und ſowol am Geſchmack als Geruch dem runden gleich kommet;
wird meiſtens aus Oſt-Jndien gebracht, wiewol er auch in Weſt-Jndien
gefunden wird. Man findet deſſen dreyerley Sorten, als (1) den ge-
meinen Orientaliſchen, welcher in Bengala haͤuffig erzogen wird, und recht
friſch, dicht und hart ſeyn ſoll, (2) die andere Art beſtehet aus ſehr lan-
gen Staͤnglein, und wird von den Einwohnern Mecaxuchitl genannt,
iſt ſeltſam und rar zu ſehen, (3) kommt darzu der ſchwartze und lange
Æthiopiſche Pfeffer,
Piper nigrum Æthiopicum genannt, welcher in Abyßinien und
Aethiopien an einem kriechenden Stengel, doch ohne Blaͤtter und Blumen,
waͤchſet, und aus langen Schoten und Huͤlſen beſtehet, iſt aber gantz rar
und unbekannt. Er wird ſehr ſelten und faſt nur zum Theriac gebrauchet.
Piper nigrum, der ſchwartze Pfeffer, dieſer iſt unter ſo vielerley
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runtzelichten Koͤrnern, einer Erbſe groß, hat einen ſehr ſcharffen, brennen-
den und gleichſam feurichten Geſchmack und guten aromatiſchen Geruch;
wird von der Compagnie aus Oſt-Jndien gebracht, und in groſſen Ballen
hin und wieder verſchicket. Das Gewaͤchſe, woran der Pfeffer waͤchſet,
findet ſich haͤuffig in Java majori, und iſt eine Art von der Winde oder
Convolvulo. Von dieſem ſchwartzen Pfeffer hat man dreyerley Sorten,
als grob, mittel und klein Gut. Noch beſſer aber wird er von Pomet
nach Unterſcheid der Laͤnder ſortiret, daß der erſte und ſchoͤnſte der Ma-
labariſche, der andere von Jamby, und der dritte von Bilipatham herruͤhre.
Er muß fein grob an Korn, ſchwer in der Hand, braunlicht, glatt und nicht
runtzelicht ſeyn, auch viel weiſſe Koͤrner in ſich halten, welche ſich, wie die
andern alle, nicht leicht zerreiben laſſen, ſondern gantz bleiben. Man brau-
chet ihn nicht nur zu allen kalten und zaͤhen Speiſen, ſondern auch in der
Artzney, den ſchwachen Magen zu ſtaͤrcken, guten Appetit zu machen, und
die Winde zu zertheilen. Gemeine Leute brauchen ihn wider die Fieber,
7. bis 10. Koͤrnlein groͤblich zerſtoſſen, eingegeben: beſſer iſt das oleum
Piperis in die Hertz-Grube oder Ruͤckgrad gerieben. Jn den Apothecken
ſind auch die Species, diatrion pipereon genannt, zu den Haupt- und Ma-
gen-Morſchellen, Pulver-Triſenet zu finden.
Piperitis, Raphanus ſylveſtris, Pfeffer-Kraut, Senff-Kraut,
wird meiſtens in Gaͤrten erzogen, Die Blaͤtter, Wurtzel und der Saame
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 735. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/747>, abgerufen am 25.11.2024.
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