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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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werden sich im Recipienten weisse Wolcken sehen lassen, davon sich das eine
Theil nach und nach, wie ein gelbes Häutlein, an die Wände des Recipien-
t
en anlegen, das andere Theil aber in einem Pulver zu Grunde gehen
wird: man hält mit einem starcken Feuer 3. Stunden lang an, bis nem-
lich nichts mehr aus der Retorte übergehet. Laß die Gefässe recht kalt
werden, mache sie hernach auf, gieß Wasser in den Recipienten, und schwen-
cke es wohl drinnen um, damit, was sich seitwärts angeleget, los gehe, schütte
alles zusammen in ein grosses gläsernes Gefäß, und laß sichs setzen, so wird
das sal volatile im Wasser aufgelöset, die Materie des Phosphori und das
Del zu Grunde gehen: gieß das Wasser Neigungs-Weise ab, schlag die
Materie wiederum zusammen, thue sie in ein gläsern Gefäß, gieß etwas
Wasser drunter, und setze es in Sand, mache ein Digestions-Feuer drun-
ter an, und rühre die Materie mit einem höltzernen Spatel sachte um, so
wird der Phosphorus vom Oel los, und fällt zu Boden. Mache kleine
Stäbgen daraus, weil er noch warm ist, steck sie in eine sehr kleine Matras,
seyn sie kalt worden, so nimm sie wieder heraus, und thue sie in eine kleine
Flasche voll Wasser, daß sie darinnen erhalten werden, als welche sonst
ohne Wasser im Rauch aufgiengen. Will man den Phosphorum fliessend
haben, so muß man ein Stück davon zerquetschen, in eine Phiole thun,
und sehr gute Nelcken-Essenz, eines Fingers hoch, drauf giessen. Weiter
läst man das Mengsel 2. Tage lang im Mist digeriren, und immerzu mit
umschwencken, daß die Dissolution der Materie desto besser fortgehe;
nimm endlich die Phiol daraus weg, und hebe sie auf, als deren Jnhalt
ein fliessender Phosphorus ist; es wird aber die Materie nicht gantz auf-
gelöset, sondern bleibet ein Theil unten sitzen. Mehr hiervon ist in des be-
rühmten Albini 1688. zu Franckfurt an der Oder herausgegebenen Dispu-
tation, de Phosphoro liquido & solido
benennet, zu sehen.

Phrenes, siehe Diaphragma.

Phrenesis, Phrenetiasis, Phrenitis, eine Entzündung der Meningum,
dabey sich ein hefftiger Schmertz, grosse Hitze, und endlich Deliria finden.
Hat mit andern Entzündungen einerley Ursachen und Cur: doch aber wird
von Deodato in Panth. Hyg. Lib. III. p. 121. die terra sigillata gelobet.

Phricodes, ein Schauer-Fieber, wo mit Hitze auch Schauer em-
pfunden wird.

Phthiriasis, die Läuse-Kranckheit, siehe Pediculatio.

Phthisicus, ein Schwindsüchtiger, welcher an der Schwind- oder
Lungen-Sucht kranck lieget.

Phthi-

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werden ſich im Recipienten weiſſe Wolcken ſehen laſſen, davon ſich das eine
Theil nach und nach, wie ein gelbes Haͤutlein, an die Waͤnde des Recipien-
t
en anlegen, das andere Theil aber in einem Pulver zu Grunde gehen
wird: man haͤlt mit einem ſtarcken Feuer 3. Stunden lang an, bis nem-
lich nichts mehr aus der Retorte uͤbergehet. Laß die Gefaͤſſe recht kalt
werden, mache ſie hernach auf, gieß Waſſer in den Recipienten, und ſchwen-
cke es wohl drinnen um, damit, was ſich ſeitwaͤrts angeleget, los gehe, ſchuͤtte
alles zuſammen in ein groſſes glaͤſernes Gefaͤß, und laß ſichs ſetzen, ſo wird
das ſal volatile im Waſſer aufgeloͤſet, die Materie des Phoſphori und das
Del zu Grunde gehen: gieß das Waſſer Neigungs-Weiſe ab, ſchlag die
Materie wiederum zuſammen, thue ſie in ein glaͤſern Gefaͤß, gieß etwas
Waſſer drunter, und ſetze es in Sand, mache ein Digeſtions-Feuer drun-
ter an, und ruͤhre die Materie mit einem hoͤltzernen Spatel ſachte um, ſo
wird der Phoſphorus vom Oel los, und faͤllt zu Boden. Mache kleine
Staͤbgen daraus, weil er noch warm iſt, ſteck ſie in eine ſehr kleine Matras,
ſeyn ſie kalt worden, ſo nimm ſie wieder heraus, und thue ſie in eine kleine
Flaſche voll Waſſer, daß ſie darinnen erhalten werden, als welche ſonſt
ohne Waſſer im Rauch aufgiengen. Will man den Phoſphorum flieſſend
haben, ſo muß man ein Stuͤck davon zerquetſchen, in eine Phiole thun,
und ſehr gute Nelcken-Eſſenz, eines Fingers hoch, drauf gieſſen. Weiter
laͤſt man das Mengſel 2. Tage lang im Miſt digeriren, und immerzu mit
umſchwencken, daß die Diſſolution der Materie deſto beſſer fortgehe;
nimm endlich die Phiol daraus weg, und hebe ſie auf, als deren Jnhalt
ein flieſſender Phoſphorus iſt; es wird aber die Materie nicht gantz auf-
geloͤſet, ſondern bleibet ein Theil unten ſitzen. Mehr hiervon iſt in des be-
ruͤhmten Albini 1688. zu Franckfurt an der Oder herausgegebenen Diſpu-
tation, de Phoſphoro liquido & ſolido
benennet, zu ſehen.

Phrenes, ſiehe Diaphragma.

Phreneſis, Phrenetiaſis, Phrenitis, eine Entzuͤndung der Meningum,
dabey ſich ein hefftiger Schmertz, groſſe Hitze, und endlich Deliria finden.
Hat mit andern Entzuͤndungen einerley Urſachen und Cur: doch aber wird
von Deodato in Panth. Hyg. Lib. III. p. 121. die terra ſigillata gelobet.

Phricodes, ein Schauer-Fieber, wo mit Hitze auch Schauer em-
pfunden wird.

Phthiriaſis, die Laͤuſe-Kranckheit, ſiehe Pediculatio.

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Lungen-Sucht kranck lieget.

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[720/0732] PH werden ſich im Recipienten weiſſe Wolcken ſehen laſſen, davon ſich das eine Theil nach und nach, wie ein gelbes Haͤutlein, an die Waͤnde des Recipien- ten anlegen, das andere Theil aber in einem Pulver zu Grunde gehen wird: man haͤlt mit einem ſtarcken Feuer 3. Stunden lang an, bis nem- lich nichts mehr aus der Retorte uͤbergehet. Laß die Gefaͤſſe recht kalt werden, mache ſie hernach auf, gieß Waſſer in den Recipienten, und ſchwen- cke es wohl drinnen um, damit, was ſich ſeitwaͤrts angeleget, los gehe, ſchuͤtte alles zuſammen in ein groſſes glaͤſernes Gefaͤß, und laß ſichs ſetzen, ſo wird das ſal volatile im Waſſer aufgeloͤſet, die Materie des Phoſphori und das Del zu Grunde gehen: gieß das Waſſer Neigungs-Weiſe ab, ſchlag die Materie wiederum zuſammen, thue ſie in ein glaͤſern Gefaͤß, gieß etwas Waſſer drunter, und ſetze es in Sand, mache ein Digeſtions-Feuer drun- ter an, und ruͤhre die Materie mit einem hoͤltzernen Spatel ſachte um, ſo wird der Phoſphorus vom Oel los, und faͤllt zu Boden. Mache kleine Staͤbgen daraus, weil er noch warm iſt, ſteck ſie in eine ſehr kleine Matras, ſeyn ſie kalt worden, ſo nimm ſie wieder heraus, und thue ſie in eine kleine Flaſche voll Waſſer, daß ſie darinnen erhalten werden, als welche ſonſt ohne Waſſer im Rauch aufgiengen. Will man den Phoſphorum flieſſend haben, ſo muß man ein Stuͤck davon zerquetſchen, in eine Phiole thun, und ſehr gute Nelcken-Eſſenz, eines Fingers hoch, drauf gieſſen. Weiter laͤſt man das Mengſel 2. Tage lang im Miſt digeriren, und immerzu mit umſchwencken, daß die Diſſolution der Materie deſto beſſer fortgehe; nimm endlich die Phiol daraus weg, und hebe ſie auf, als deren Jnhalt ein flieſſender Phoſphorus iſt; es wird aber die Materie nicht gantz auf- geloͤſet, ſondern bleibet ein Theil unten ſitzen. Mehr hiervon iſt in des be- ruͤhmten Albini 1688. zu Franckfurt an der Oder herausgegebenen Diſpu- tation, de Phoſphoro liquido & ſolido benennet, zu ſehen. Phrenes, ſiehe Diaphragma. Phreneſis, Phrenetiaſis, Phrenitis, eine Entzuͤndung der Meningum, dabey ſich ein hefftiger Schmertz, groſſe Hitze, und endlich Deliria finden. Hat mit andern Entzuͤndungen einerley Urſachen und Cur: doch aber wird von Deodato in Panth. Hyg. Lib. III. p. 121. die terra ſigillata gelobet. Phricodes, ein Schauer-Fieber, wo mit Hitze auch Schauer em- pfunden wird. Phthiriaſis, die Laͤuſe-Kranckheit, ſiehe Pediculatio. Phthiſicus, ein Schwindſuͤchtiger, welcher an der Schwind- oder Lungen-Sucht kranck lieget. Phthi-

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 720. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/732>, abgerufen am 22.11.2024.