rothe Stein-Oel insgemein vermischet, das oleum Petrae album, das weisse Stein-Oel aber eine Art von der Naphtha ist. Das gemeine Stein-Oel ist aller Storger Panacea. Man giebt es wegen seiner pene- tranten Hitze nicht gern innerlich ein, ob schon einige x. bis xv. Tropffen wider verstopffte Menses, und in Baumwolle wider das Zahn-Weh für ein gewiß Mittel halten; äusserlich aber ist es wider alle Nieren- und Glieder-Kranckheiten, als Zittern, Lähmigkeit, Schlag-Flüsse etc. sehr gut, item wider erfrohrne Glieder, es treibet auch den Urin und Stein, absonderlich wenn es mit Scorpion-Oel gemischet wird.
Petroselinum hortense, siehe Apium.
Macedonicum, siehe Apium Macedonicum.
Petrosum os, siehe Ossa lapidosa.
Petum, siehe Tabacum.
Peucedanum, Foeniculum porcinum,Haarstrang, Saufenchel, Hennengall; wächst auf den schattichten Bergen, blühet im Julio; die Wurtzel treibt den Urin, zerbricht den Stein, dienet der Brust, Miltz, Wunden, und machet Fleisch wachsen, dienet äusserlich wi- der alte Schäden und Geschwüre, Brüche, Aufsteigen der Mutter und Zahn-Weh.
Pezetta rubra,Schminck-Läpplein, rothe Pezetten, bestehet aus dem besten Crespon, oder saubersten Holländischen Leinwand, wel- che mit den Cochinellen wohl gefärbet seyn müssen. Die besten kommen von Constantinopel, sind hoch an der Farbe, und wenn sie gut, färben sie schön roth. Das Weibs-Volck braucht sie sehr zu schmincken, man färbet sonsten auch allerhand Confituren und Aqua- vit damit.
Phaenigmus, Phoenigmos, Sympasma, ist ein Medicament, welches eine Röthe auf der Haut erwecket.
Phagedaena, bedeutet vielmals ein iedes weit um sich fressendes Ge- schwür, welches auch sonsten Ulcus Chironium oder Telephium genennet wird. Unterweilen aber heist es ein gar tieff eingefressenes Geschwür, welches hernach immer weiter und weiter um sich greifft.
Phalaga, wird bey dem Basilio Valentino ein Mittel wider alle in- nerliche Fehler genannt.
Phalangosis, wird derjenige Zufall genannt, da an dem unterst- oder obersten Augen-Lied eine zwiefache Reihe Haare gewachsen.
Phalanx,
PE PH
rothe Stein-Oel insgemein vermiſchet, das oleum Petræ album, das weiſſe Stein-Oel aber eine Art von der Naphtha iſt. Das gemeine Stein-Oel iſt aller Storger Panacea. Man giebt es wegen ſeiner pene- tranten Hitze nicht gern innerlich ein, ob ſchon einige x. bis xv. Tropffen wider verſtopffte Menſes, und in Baumwolle wider das Zahn-Weh fuͤr ein gewiß Mittel halten; aͤuſſerlich aber iſt es wider alle Nieren- und Glieder-Kranckheiten, als Zittern, Laͤhmigkeit, Schlag-Fluͤſſe ꝛc. ſehr gut, item wider erfrohrne Glieder, es treibet auch den Urin und Stein, abſonderlich wenn es mit Scorpion-Oel gemiſchet wird.
Petroſelinum hortenſe, ſiehe Apium.
Macedonicum, ſiehe Apium Macedonicum.
Petroſum os, ſiehe Oſſa lapidoſa.
Petum, ſiehe Tabacum.
Peucedanum, Fœniculum porcinum,Haarſtrang, Saufenchel, Hennengall; waͤchſt auf den ſchattichten Bergen, bluͤhet im Julio; die Wurtzel treibt den Urin, zerbricht den Stein, dienet der Bruſt, Miltz, Wunden, und machet Fleiſch wachſen, dienet aͤuſſerlich wi- der alte Schaͤden und Geſchwuͤre, Bruͤche, Aufſteigen der Mutter und Zahn-Weh.
Pezetta rubra,Schminck-Laͤpplein, rothe Pezetten, beſtehet aus dem beſten Creſpon, oder ſauberſten Hollaͤndiſchen Leinwand, wel- che mit den Cochinellen wohl gefaͤrbet ſeyn muͤſſen. Die beſten kommen von Conſtantinopel, ſind hoch an der Farbe, und wenn ſie gut, faͤrben ſie ſchoͤn roth. Das Weibs-Volck braucht ſie ſehr zu ſchmincken, man faͤrbet ſonſten auch allerhand Confituren und Aqua- vit damit.
Phænigmus, Phœnigmos, Sympaſma, iſt ein Medicament, welches eine Roͤthe auf der Haut erwecket.
Phagedæna, bedeutet vielmals ein iedes weit um ſich freſſendes Ge- ſchwuͤr, welches auch ſonſten Ulcus Chironium oder Telephium genennet wird. Unterweilen aber heiſt es ein gar tieff eingefreſſenes Geſchwuͤr, welches hernach immer weiter und weiter um ſich greifft.
Phalaga, wird bey dem Baſilio Valentino ein Mittel wider alle in- nerliche Fehler genannt.
Phalangoſis, wird derjenige Zufall genannt, da an dem unterſt- oder oberſten Augen-Lied eine zwiefache Reihe Haare gewachſen.
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weiſſe Stein-Oel aber eine Art von der Naphtha iſt. Das gemeine
Stein-Oel iſt aller Storger Panacea. Man giebt es wegen ſeiner pene-
tranten Hitze nicht gern innerlich ein, ob ſchon einige x. bis xv. Tropffen
wider verſtopffte Menſes, und in Baumwolle wider das Zahn-Weh
fuͤr ein gewiß Mittel halten; aͤuſſerlich aber iſt es wider alle Nieren-
und Glieder-Kranckheiten, als Zittern, Laͤhmigkeit, Schlag-Fluͤſſe ꝛc.
ſehr gut, item wider erfrohrne Glieder, es treibet auch den Urin und
Stein, abſonderlich wenn es mit Scorpion-Oel gemiſchet wird.
Petroſelinum hortenſe, ſiehe Apium.
Macedonicum, ſiehe Apium Macedonicum.
Petroſum os, ſiehe Oſſa lapidoſa.
Petum, ſiehe Tabacum.
Peucedanum, Fœniculum porcinum, Haarſtrang, Saufenchel,
Hennengall; waͤchſt auf den ſchattichten Bergen, bluͤhet im Julio; die
Wurtzel treibt den Urin, zerbricht den Stein, dienet der Bruſt,
Miltz, Wunden, und machet Fleiſch wachſen, dienet aͤuſſerlich wi-
der alte Schaͤden und Geſchwuͤre, Bruͤche, Aufſteigen der Mutter und
Zahn-Weh.
Pezetta rubra, Schminck-Laͤpplein, rothe Pezetten, beſtehet
aus dem beſten Creſpon, oder ſauberſten Hollaͤndiſchen Leinwand, wel-
che mit den Cochinellen wohl gefaͤrbet ſeyn muͤſſen. Die beſten
kommen von Conſtantinopel, ſind hoch an der Farbe, und wenn ſie
gut, faͤrben ſie ſchoͤn roth. Das Weibs-Volck braucht ſie ſehr zu
ſchmincken, man faͤrbet ſonſten auch allerhand Confituren und Aqua-
vit damit.
Phænigmus, Phœnigmos, Sympaſma, iſt ein Medicament, welches
eine Roͤthe auf der Haut erwecket.
Phagedæna, bedeutet vielmals ein iedes weit um ſich freſſendes Ge-
ſchwuͤr, welches auch ſonſten Ulcus Chironium oder Telephium genennet
wird. Unterweilen aber heiſt es ein gar tieff eingefreſſenes Geſchwuͤr,
welches hernach immer weiter und weiter um ſich greifft.
Phalaga, wird bey dem Baſilio Valentino ein Mittel wider alle in-
nerliche Fehler genannt.
Phalangoſis, wird derjenige Zufall genannt, da an dem unterſt- oder
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 711. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/723>, abgerufen am 25.11.2024.
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