Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

Bild:
<< vorherige Seite
OS

Os pubis, siehe Os coxae.

puppis, das vordere Schiff- oder Stirn-Bein, siehe Os coronale.

sacrum, das heilige Bein, folget gleich nach den Wirbel-Bei-
nen, lieget unter den Scham-Theilen, bestehet aus 5. oder 6. selten aus
7. Beinen, die einiger massen den Wirbel-Beinen gleich kommen.

Os scaphoides, siehe Os cymbiforme.

scapulae, siehe Os homoplata.

Os sepiae, weisses Fischbein, ist eine weisse leichte Krust oder Schale,
oben und unten erhöhet und bäuchicht, auf einer Seiten etwas hart
und glatt, auf der andern rauh, doch sehr mürb wie Bimstein; hat ei-
nen etwas scharffen Geschmack, findet sich am Ufer des Meers, wie in
Holland, allwo es See-Schaum genennet wird; doch bringen die Tyro-
ler die schönsten aus Welschland auf dem Rücken, und verkauffen sie
tausend-weise. Der Fisch, wovon es herrühret, heisset Sepia, Black-
Fisch,
oder Black-Küttel, und wird, wegen seiner abscheulichen Gestalt,
auch eine Meer-Spinne genannt, welcher doch auch in der Speise ge-
noffen wird. Dieser Fisch träget auf seinem Rücken das sogenannte
Fischbein, von welchem die grösten Stücken für die besten gehalten
werden; Versüsset alle scharffe Säuere, und hält etwas an, wird als
ein sonderlich Mittel wider Gonorrhoeam, und den weissen Fluß der
Weiber gebrauchet.

Ossa sesamoidea, die Gleich-Beine, sind kleine Beine, welche
zwischen den Knoten der Beine, sowol der Hände als Füsse liegen, werden
von der Gestalt und Grösse des Saamens vom Sesam-Kraut genennet.

Os sincipitis, siehe Os bregmatis.

sphenoides, siehe Os basiliare.

spinae, das Rück-Grad, Acanthis, auch Rhachis genannt, hän-
get an dem Haupte an, und wird von dannen fast aus 30. Beinen
zusammen gesetzet.

Os spongiosum, siehe Os eribrosum.

Ossa squamosa nasi, die schupfichten Nasen-Beine.

Os stapes, das Steig-Reiff-Bein, ist eins von den Gehör-Bei-
nen im Ohr.

Os sternum, das Brust-Bein, oder Hertz-Knorpel, ist ein schwam-
michtes und gleichsam halb-knorplichtes Bein, lieget im vordern Theil
der Brust, und nimmt, vermittelst der knorplichten Anhänge, die Rip-
pen auf.

Os tali,
OS

Os pubis, ſiehe Os coxæ.

puppis, das vordere Schiff- oder Stirn-Bein, ſiehe Os coronale.

ſacrum, das heilige Bein, folget gleich nach den Wirbel-Bei-
nen, lieget unter den Scham-Theilen, beſtehet aus 5. oder 6. ſelten aus
7. Beinen, die einiger maſſen den Wirbel-Beinen gleich kommen.

Os ſcaphoides, ſiehe Os cymbiforme.

ſcapulæ, ſiehe Os homoplata.

Os ſepiæ, weiſſes Fiſchbein, iſt eine weiſſe leichte Kruſt oder Schale,
oben und unten erhoͤhet und baͤuchicht, auf einer Seiten etwas hart
und glatt, auf der andern rauh, doch ſehr muͤrb wie Bimſtein; hat ei-
nen etwas ſcharffen Geſchmack, findet ſich am Ufer des Meers, wie in
Holland, allwo es See-Schaum genennet wird; doch bringen die Tyro-
ler die ſchoͤnſten aus Welſchland auf dem Ruͤcken, und verkauffen ſie
tauſend-weiſe. Der Fiſch, wovon es herruͤhret, heiſſet Sepia, Black-
Fiſch,
oder Black-Kuͤttel, und wird, wegen ſeiner abſcheulichen Geſtalt,
auch eine Meer-Spinne genannt, welcher doch auch in der Speiſe ge-
noffen wird. Dieſer Fiſch traͤget auf ſeinem Ruͤcken das ſogenannte
Fiſchbein, von welchem die groͤſten Stuͤcken fuͤr die beſten gehalten
werden; Verſuͤſſet alle ſcharffe Saͤuere, und haͤlt etwas an, wird als
ein ſonderlich Mittel wider Gonorrhœam, und den weiſſen Fluß der
Weiber gebrauchet.

Oſſa ſeſamoidea, die Gleich-Beine, ſind kleine Beine, welche
zwiſchen den Knoten der Beine, ſowol der Haͤnde als Fuͤſſe liegen, werden
von der Geſtalt und Groͤſſe des Saamens vom Seſam-Kraut genennet.

Os ſincipitis, ſiehe Os bregmatis.

ſphenoides, ſiehe Os baſiliare.

ſpinæ, das Ruͤck-Grad, Acanthis, auch Rhachis genannt, haͤn-
get an dem Haupte an, und wird von dannen faſt aus 30. Beinen
zuſammen geſetzet.

Os ſpongioſum, ſiehe Os eribroſum.

Oſſa ſquamoſa naſi, die ſchupfichten Naſen-Beine.

Os ſtapes, das Steig-Reiff-Bein, iſt eins von den Gehoͤr-Bei-
nen im Ohr.

Os ſternum, das Bruſt-Bein, oder Hertz-Knorpel, iſt ein ſchwam-
michtes und gleichſam halb-knorplichtes Bein, lieget im vordern Theil
der Bruſt, und nimmt, vermittelſt der knorplichten Anhaͤnge, die Rip-
pen auf.

Os tali,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0680" n="668"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">OS</hi> </hi> </hi> </fw><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Os pubis,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Os coxæ.</hi></p><lb/>
          <p> <hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">puppis,</hi> das vordere Schiff- oder Stirn-Bein, &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Os coronale.</hi></hi> </p><lb/>
          <p><hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">&#x017F;acrum,</hi> das <hi rendition="#fr">heilige Bein,</hi> folget gleich nach den Wirbel-Bei-</hi><lb/>
nen, lieget unter den Scham-Theilen, be&#x017F;tehet aus 5. oder 6. &#x017F;elten aus<lb/>
7. Beinen, die einiger ma&#x017F;&#x017F;en den Wirbel-Beinen gleich kommen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Os &#x017F;caphoides,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Os cymbiforme.</hi></p><lb/>
          <p> <hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">&#x017F;capulæ,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Os homoplata.</hi></hi> </p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Os &#x017F;epiæ,</hi><hi rendition="#fr">wei&#x017F;&#x017F;es Fi&#x017F;chbein,</hi> i&#x017F;t eine wei&#x017F;&#x017F;e leichte Kru&#x017F;t oder Schale,<lb/>
oben und unten erho&#x0364;het und ba&#x0364;uchicht, auf einer Seiten etwas hart<lb/>
und glatt, auf der andern rauh, doch &#x017F;ehr mu&#x0364;rb wie Bim&#x017F;tein; hat ei-<lb/>
nen etwas &#x017F;charffen Ge&#x017F;chmack, findet &#x017F;ich am Ufer des Meers, wie in<lb/>
Holland, allwo es <hi rendition="#fr">See-Schaum</hi> genennet wird; doch bringen die Tyro-<lb/>
ler die &#x017F;cho&#x0364;n&#x017F;ten aus Wel&#x017F;chland auf dem Ru&#x0364;cken, und verkauffen &#x017F;ie<lb/>
tau&#x017F;end-wei&#x017F;e. Der Fi&#x017F;ch, wovon es herru&#x0364;hret, hei&#x017F;&#x017F;et <hi rendition="#aq">Sepia,</hi> <hi rendition="#fr">Black-<lb/>
Fi&#x017F;ch,</hi> oder <hi rendition="#fr">Black-Ku&#x0364;ttel,</hi> und wird, wegen &#x017F;einer ab&#x017F;cheulichen Ge&#x017F;talt,<lb/>
auch eine <hi rendition="#fr">Meer-Spinne</hi> genannt, welcher doch auch in der Spei&#x017F;e ge-<lb/>
noffen wird. Die&#x017F;er Fi&#x017F;ch tra&#x0364;get auf &#x017F;einem Ru&#x0364;cken das &#x017F;ogenannte<lb/>
Fi&#x017F;chbein, von welchem die gro&#x0364;&#x017F;ten Stu&#x0364;cken fu&#x0364;r die be&#x017F;ten gehalten<lb/>
werden; Ver&#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;et alle &#x017F;charffe Sa&#x0364;uere, und ha&#x0364;lt etwas an, wird als<lb/>
ein &#x017F;onderlich Mittel wider <hi rendition="#aq">Gonorrh&#x0153;am,</hi> und den wei&#x017F;&#x017F;en Fluß der<lb/>
Weiber gebrauchet.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">O&#x017F;&#x017F;a &#x017F;e&#x017F;amoidea,</hi> die <hi rendition="#fr">Gleich-Beine,</hi> &#x017F;ind kleine Beine, welche<lb/>
zwi&#x017F;chen den Knoten der Beine, &#x017F;owol der Ha&#x0364;nde als Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e liegen, werden<lb/>
von der Ge&#x017F;talt und Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e des Saamens vom Se&#x017F;am-Kraut genennet.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Os &#x017F;incipitis,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Os bregmatis.</hi></p><lb/>
          <p> <hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">&#x017F;phenoides,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Os ba&#x017F;iliare.</hi></hi> </p><lb/>
          <p><hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">&#x017F;pinæ,</hi> das <hi rendition="#fr">Ru&#x0364;ck-Grad,</hi> <hi rendition="#aq">Acanthis,</hi> auch <hi rendition="#aq">Rhachis</hi> genannt, ha&#x0364;n-</hi><lb/>
get an dem Haupte an, und wird von dannen fa&#x017F;t aus 30. Beinen<lb/>
zu&#x017F;ammen ge&#x017F;etzet.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Os &#x017F;pongio&#x017F;um,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Os eribro&#x017F;um.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">O&#x017F;&#x017F;a &#x017F;quamo&#x017F;a na&#x017F;i,</hi> die &#x017F;chupfichten Na&#x017F;en-Beine.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Os &#x017F;tapes,</hi> das <hi rendition="#fr">Steig-Reiff-Bein,</hi> i&#x017F;t eins von den Geho&#x0364;r-Bei-<lb/>
nen im Ohr.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Os &#x017F;ternum,</hi> das <hi rendition="#fr">Bru&#x017F;t-Bein,</hi> oder <hi rendition="#fr">Hertz-Knorpel,</hi> i&#x017F;t ein &#x017F;chwam-<lb/>
michtes und gleich&#x017F;am halb-knorplichtes Bein, lieget im vordern Theil<lb/>
der Bru&#x017F;t, und nimmt, vermittel&#x017F;t der knorplichten Anha&#x0364;nge, die Rip-<lb/>
pen auf.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Os tali,</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[668/0680] OS Os pubis, ſiehe Os coxæ. puppis, das vordere Schiff- oder Stirn-Bein, ſiehe Os coronale. ſacrum, das heilige Bein, folget gleich nach den Wirbel-Bei- nen, lieget unter den Scham-Theilen, beſtehet aus 5. oder 6. ſelten aus 7. Beinen, die einiger maſſen den Wirbel-Beinen gleich kommen. Os ſcaphoides, ſiehe Os cymbiforme. ſcapulæ, ſiehe Os homoplata. Os ſepiæ, weiſſes Fiſchbein, iſt eine weiſſe leichte Kruſt oder Schale, oben und unten erhoͤhet und baͤuchicht, auf einer Seiten etwas hart und glatt, auf der andern rauh, doch ſehr muͤrb wie Bimſtein; hat ei- nen etwas ſcharffen Geſchmack, findet ſich am Ufer des Meers, wie in Holland, allwo es See-Schaum genennet wird; doch bringen die Tyro- ler die ſchoͤnſten aus Welſchland auf dem Ruͤcken, und verkauffen ſie tauſend-weiſe. Der Fiſch, wovon es herruͤhret, heiſſet Sepia, Black- Fiſch, oder Black-Kuͤttel, und wird, wegen ſeiner abſcheulichen Geſtalt, auch eine Meer-Spinne genannt, welcher doch auch in der Speiſe ge- noffen wird. Dieſer Fiſch traͤget auf ſeinem Ruͤcken das ſogenannte Fiſchbein, von welchem die groͤſten Stuͤcken fuͤr die beſten gehalten werden; Verſuͤſſet alle ſcharffe Saͤuere, und haͤlt etwas an, wird als ein ſonderlich Mittel wider Gonorrhœam, und den weiſſen Fluß der Weiber gebrauchet. Oſſa ſeſamoidea, die Gleich-Beine, ſind kleine Beine, welche zwiſchen den Knoten der Beine, ſowol der Haͤnde als Fuͤſſe liegen, werden von der Geſtalt und Groͤſſe des Saamens vom Seſam-Kraut genennet. Os ſincipitis, ſiehe Os bregmatis. ſphenoides, ſiehe Os baſiliare. ſpinæ, das Ruͤck-Grad, Acanthis, auch Rhachis genannt, haͤn- get an dem Haupte an, und wird von dannen faſt aus 30. Beinen zuſammen geſetzet. Os ſpongioſum, ſiehe Os eribroſum. Oſſa ſquamoſa naſi, die ſchupfichten Naſen-Beine. Os ſtapes, das Steig-Reiff-Bein, iſt eins von den Gehoͤr-Bei- nen im Ohr. Os ſternum, das Bruſt-Bein, oder Hertz-Knorpel, iſt ein ſchwam- michtes und gleichſam halb-knorplichtes Bein, lieget im vordern Theil der Bruſt, und nimmt, vermittelſt der knorplichten Anhaͤnge, die Rip- pen auf. Os tali,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/680
Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 668. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/680>, abgerufen am 22.11.2024.