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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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OP OR

Optica, heissen die Artzney-Mittel, welche wider die Augen-Män-
gel gebrauchet werden, siehe Ophthalmica.

Opticus nervus, suche unter dem Titul Nervus.

Orantium, siehe Antirrhinum.

Orbiculae, Rotulae, Tessel[l]e, Küchlein, werden den Kindern zu gut
bereitet; siehe davon Rotulae.

Orbiculare os, siehe Os.

Orbiculi, die Knie-Scheiben, siehe Os molae.

Orbita oculi, die Augen-Leise, Augen-Höle.

Orcanette, wird von den Frantzosen die radix Anchusae genannt,
vornemlich die orientalische, welche über Constantinopel kommt: ist eine
dicke, gleichsam aus vielen Blättern, wie Taback, zusammen gesponnene
rothe Wurtzel, sie giebet eine schönere und bessere Farbe als die gemeine.

Orchis, eine Hode, davon siehe Testes; siehe auch Satyrium.

Orchotomus, wird derjenige genannt, welcher die Hoden ausschnei-
det, auf die Art, wie die Thiere verschnitten werden.

Orexis, die Lust, oder der natürliche Trieb zum essen.

Organum, ein Werckzeug, siehe Instrumentum.

Orgasmus, das Aufwallen und Gähren, wird hauptsächlich vom
Blut verstanden, dahero kommt auch

Orgasmus sanguinis, das Aufwallen des Bluts; dessen eigent-
liche Haupt-Ursach die Lebens-Geister sind, denn man observiret, daß
alle dasjenige, was die Lebens-Geister in eine Bewegung treibet, die Er-
hitzung und das Aufwallen verursache; dieser Art sind die hitzigen Fieber,
Zorn und Erbitterung, hefftige Bewegung des Leibes, Tantzen, Reiten etc.
und eben aus dieser Haupt-Ursach entstehet auch Orgasmus seminis, das
Aufwallen des Saamens.

Orichalcum, Meßing, ist ein bekannt Metall, wird zuweilen, aber
sehr selten, natürlich gefunden, meistens aus vier Theil Alt-Kupffer
und einem Theil Galmey geschmoltzen: Also wird auch aus sechs Theil
Kupffer und einem Theil Zinck das gelbe Kupffer oder Printz-Metall
bereitet.

Orificium, heist insgemein ein Mund-Loch, es sey woran es wolle;
in-der Anatomie kommen zwey vor, als

Orisicium uteri, das Mund-Loch der Gebähr-Mutter, und

Orifi-
O o o o 3
OP OR

Optica, heiſſen die Artzney-Mittel, welche wider die Augen-Maͤn-
gel gebrauchet werden, ſiehe Ophthalmica.

Opticus nervus, ſuche unter dem Titul Nervus.

Orantium, ſiehe Antirrhinum.

Orbiculæ, Rotulæ, Teſſel[l]e, Kuͤchlein, werden den Kindern zu gut
bereitet; ſiehe davon Rotulæ.

Orbiculare os, ſiehe Os.

Orbiculi, die Knie-Scheiben, ſiehe Os molæ.

Orbita oculi, die Augen-Leiſe, Augen-Hoͤle.

Orcanette, wird von den Frantzoſen die radix Anchuſæ genannt,
vornemlich die orientaliſche, welche uͤber Conſtantinopel kommt: iſt eine
dicke, gleichſam aus vielen Blaͤttern, wie Taback, zuſammen geſponnene
rothe Wurtzel, ſie giebet eine ſchoͤnere und beſſere Farbe als die gemeine.

Orchis, eine Hode, davon ſiehe Teſtes; ſiehe auch Satyrium.

Orchotomus, wird derjenige genannt, welcher die Hoden ausſchnei-
det, auf die Art, wie die Thiere verſchnitten werden.

Orexis, die Luſt, oder der natuͤrliche Trieb zum eſſen.

Organum, ein Werckzeug, ſiehe Inſtrumentum.

Orgaſmus, das Aufwallen und Gaͤhren, wird hauptſaͤchlich vom
Blut verſtanden, dahero kommt auch

Orgaſmus ſanguinis, das Aufwallen des Bluts; deſſen eigent-
liche Haupt-Urſach die Lebens-Geiſter ſind, denn man obſerviret, daß
alle dasjenige, was die Lebens-Geiſter in eine Bewegung treibet, die Er-
hitzung und das Aufwallen verurſache; dieſer Art ſind die hitzigen Fieber,
Zorn und Erbitterung, hefftige Bewegung des Leibes, Tantzen, Reiten ꝛc.
und eben aus dieſer Haupt-Urſach entſtehet auch Orgaſmus ſeminis, das
Aufwallen des Saamens.

Orichalcum, Meßing, iſt ein bekannt Metall, wird zuweilen, aber
ſehr ſelten, natuͤrlich gefunden, meiſtens aus vier Theil Alt-Kupffer
und einem Theil Galmey geſchmoltzen: Alſo wird auch aus ſechs Theil
Kupffer und einem Theil Zinck das gelbe Kupffer oder Printz-Metall
bereitet.

Orificium, heiſt insgemein ein Mund-Loch, es ſey woran es wolle;
in-der Anatomie kommen zwey vor, als

Oriſicium uteri, das Mund-Loch der Gebaͤhr-Mutter, und

Orifi-
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[661/0673] OP OR Optica, heiſſen die Artzney-Mittel, welche wider die Augen-Maͤn- gel gebrauchet werden, ſiehe Ophthalmica. Opticus nervus, ſuche unter dem Titul Nervus. Orantium, ſiehe Antirrhinum. Orbiculæ, Rotulæ, Teſſelle, Kuͤchlein, werden den Kindern zu gut bereitet; ſiehe davon Rotulæ. Orbiculare os, ſiehe Os. Orbiculi, die Knie-Scheiben, ſiehe Os molæ. Orbita oculi, die Augen-Leiſe, Augen-Hoͤle. Orcanette, wird von den Frantzoſen die radix Anchuſæ genannt, vornemlich die orientaliſche, welche uͤber Conſtantinopel kommt: iſt eine dicke, gleichſam aus vielen Blaͤttern, wie Taback, zuſammen geſponnene rothe Wurtzel, ſie giebet eine ſchoͤnere und beſſere Farbe als die gemeine. Orchis, eine Hode, davon ſiehe Teſtes; ſiehe auch Satyrium. Orchotomus, wird derjenige genannt, welcher die Hoden ausſchnei- det, auf die Art, wie die Thiere verſchnitten werden. Orexis, die Luſt, oder der natuͤrliche Trieb zum eſſen. Organum, ein Werckzeug, ſiehe Inſtrumentum. Orgaſmus, das Aufwallen und Gaͤhren, wird hauptſaͤchlich vom Blut verſtanden, dahero kommt auch Orgaſmus ſanguinis, das Aufwallen des Bluts; deſſen eigent- liche Haupt-Urſach die Lebens-Geiſter ſind, denn man obſerviret, daß alle dasjenige, was die Lebens-Geiſter in eine Bewegung treibet, die Er- hitzung und das Aufwallen verurſache; dieſer Art ſind die hitzigen Fieber, Zorn und Erbitterung, hefftige Bewegung des Leibes, Tantzen, Reiten ꝛc. und eben aus dieſer Haupt-Urſach entſtehet auch Orgaſmus ſeminis, das Aufwallen des Saamens. Orichalcum, Meßing, iſt ein bekannt Metall, wird zuweilen, aber ſehr ſelten, natuͤrlich gefunden, meiſtens aus vier Theil Alt-Kupffer und einem Theil Galmey geſchmoltzen: Alſo wird auch aus ſechs Theil Kupffer und einem Theil Zinck das gelbe Kupffer oder Printz-Metall bereitet. Orificium, heiſt insgemein ein Mund-Loch, es ſey woran es wolle; in-der Anatomie kommen zwey vor, als Oriſicium uteri, das Mund-Loch der Gebaͤhr-Mutter, und Orifi- O o o o 3

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 661. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/673>, abgerufen am 22.11.2024.