gebracht werden, wenn man sie zuvor in aqua simpl. welches mit gemei- nen Saltz, oder sale Tartari, Tartaro crudo oder Nitro impraegniret, wei- chet; weil aber alle Saltze, insonderheit die Alcalia, die Sulphura in sich ziehen und absorbiren, so scheinet diese Methode gar nicht profitabel zu seyn. (4) Alle destillirten Oele sind einer weißlichen, bald gelben, bald rothen Farbe; die einzige Chamomill giebet eine blaue Couleur, aber in gantz geringer Quantität, es wäre denn, daß man, nach Anleitung des Herrn Junckenii, Chym. experim. nov. p. 152. solche Blumen mit oleo Petrae destillirte. (5) Die meisten dieser Oele, nemlich, die aus einem Marien-Bad oder Blasen destillirten, können ohne einige Rectisi- cation gebrauchet werden; einige aber müssen durch Zusatz der Aschen, lebendigen Kalckes, gebrannten Hirsch-Horns, oder eines salis alcalici, oder durch den spiritum Vini, oder Aufgiessung einer häuffigen Quantität Wassers subtilisiret und erhöhet werden.
Nach diesen gegebenen Sätzen kan man folgende Oele also destilliren:
Oleum destillatum absinthii, destillirt Wermuth-Oel: Die obersten Spitzen mit Knospen von Wermuth, wenn der Saame bey- nahe reiff ist q. v. zerstosse sie, und laß sie drey oder vier Tage in fon- tan. q. s. maceriren, dann thue ein wenig Saltz darzu, und destillir es nach der Kunst aus der Blasen. Das auf dem Wasser schwimmende Oel wird mit einem Separatorio oder mit Baumwolle abgesondert.
Eben auf diese Art und Weise werden auch folgende Oele destilliret:
[Spaltenumbruch]
Oleum destillatum anethi,
ceresolii,
hyssopi,
majoranae,
melissae,
petroselini,
pulegii,
rorismarini,rt
rutae,
sabinae,
salviae,
saturejae,
serpilli,
tanaceti,
thymi,
destillirt
[Spaltenumbruch]
Dillen-
Kerbel-
Ysop-
Majoran-
Melissen-
Petersilgen-
Poley-
Rosmarin-
Rauten-
Saden-
Baum-
Salbey-
Satureyen-
Feldkümmel-
Rainfaren-
Thymian-
Oel.
Oleum
OL
gebracht werden, wenn man ſie zuvor in aqua ſimpl. welches mit gemei- nen Saltz, oder ſale Tartari, Tartaro crudo oder Nitro imprægniret, wei- chet; weil aber alle Saltze, inſonderheit die Alcalia, die Sulphura in ſich ziehen und abſorbiren, ſo ſcheinet dieſe Methode gar nicht profitabel zu ſeyn. (4) Alle deſtillirten Oele ſind einer weißlichen, bald gelben, bald rothen Farbe; die einzige Chamomill giebet eine blaue Couleur, aber in gantz geringer Quantitaͤt, es waͤre denn, daß man, nach Anleitung des Herrn Junckenii, Chym. experim. nov. p. 152. ſolche Blumen mit oleo Petræ deſtillirte. (5) Die meiſten dieſer Oele, nemlich, die aus einem Marien-Bad oder Blaſen deſtillirten, koͤnnen ohne einige Rectiſi- cation gebrauchet werden; einige aber muͤſſen durch Zuſatz der Aſchen, lebendigen Kalckes, gebrannten Hirſch-Horns, oder eines ſalis alcalici, oder durch den ſpiritum Vini, oder Aufgieſſung einer haͤuffigen Quantitaͤt Waſſers ſubtiliſiret und erhoͤhet werden.
Nach dieſen gegebenen Saͤtzen kan man folgende Oele alſo deſtilliren:
Oleum deſtillatum abſinthii, deſtillirt Wermuth-Oel: ℞ Die oberſten Spitzen mit Knoſpen von Wermuth, wenn der Saame bey- nahe reiff iſt q. v. zerſtoſſe ſie, und laß ſie drey oder vier Tage in 🜄 fon- tan. q. ſ. maceriren, dann thue ein wenig Saltz darzu, und deſtillir es nach der Kunſt aus der Blaſen. Das auf dem Waſſer ſchwimmende Oel wird mit einem Separatorio oder mit Baumwolle abgeſondert.
Eben auf dieſe Art und Weiſe werden auch folgende Oele deſtilliret:
[Spaltenumbruch]
Oleum deſtillatum anethi,
cereſolii,
hyſſopi,
majoranæ,
meliſſæ,
petroſelini,
pulegii,
roriſmarini,rt
rutæ,
ſabinæ,
ſalviæ,
ſaturejæ,
ſerpilli,
tanaceti,
thymi,
deſtillirt
[Spaltenumbruch]
Dillen-
Kerbel-
Yſop-
Majoran-
Meliſſen-
Peterſilgen-
Poley-
Roſmarin-
Rauten-
Saden-
Baum-
Salbey-
Satureyen-
Feldkuͤmmel-
Rainfaren-
Thymian-
Oel.
Oleum
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0660"n="648"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">OL</hi></hi></hi></fw><lb/>
gebracht werden, wenn man ſie zuvor in <hirendition="#aq">aqua ſimpl.</hi> welches mit gemei-<lb/>
nen Saltz, oder <hirendition="#aq">ſale Tartari, Tartaro crudo</hi> oder <hirendition="#aq">Nitro imprægni</hi>ret, wei-<lb/>
chet; weil aber alle Saltze, inſonderheit die <hirendition="#aq">Alcalia,</hi> die <hirendition="#aq">Sulphura</hi> in ſich<lb/>
ziehen und <hirendition="#aq">abſorbi</hi>ren, ſo ſcheinet dieſe <hirendition="#aq">Methode</hi> gar nicht <hirendition="#aq">profitabel</hi> zu<lb/>ſeyn. (4) Alle <hirendition="#aq">deſtilli</hi>rten Oele ſind einer weißlichen, bald gelben, bald<lb/>
rothen Farbe; die einzige <hirendition="#aq">Chamomill</hi> giebet eine blaue <hirendition="#aq">Couleur,</hi> aber in<lb/>
gantz geringer <hirendition="#aq">Quantit</hi>aͤt, es waͤre denn, daß man, nach Anleitung des<lb/>
Herrn <hirendition="#aq">Junckenii, Chym. experim. nov. p.</hi> 152. ſolche Blumen mit <hirendition="#aq">oleo<lb/>
Petræ deſtilli</hi>rte. (5) Die meiſten dieſer Oele, nemlich, die aus einem<lb/>
Marien-Bad oder Blaſen <hirendition="#aq">deſtilli</hi>rten, koͤnnen ohne einige <hirendition="#aq">Rectiſi-<lb/>
cation</hi> gebrauchet werden; einige aber muͤſſen durch Zuſatz der Aſchen,<lb/>
lebendigen Kalckes, gebrannten Hirſch-Horns, oder eines <hirendition="#aq">ſalis alcalici,</hi> oder<lb/>
durch den <hirendition="#aq">ſpiritum Vini,</hi> oder Aufgieſſung einer haͤuffigen <hirendition="#aq">Quantit</hi>aͤt<lb/>
Waſſers <hirendition="#aq">ſubtiliſi</hi>ret und erhoͤhet werden.</p><lb/><p>Nach dieſen gegebenen Saͤtzen kan man folgende Oele alſo <hirendition="#aq">deſtilli</hi>ren:</p><lb/><p><hirendition="#aq">Oleum deſtillatum abſinthii, <hirendition="#i">deſtilli</hi></hi><hirendition="#fr">rt Wermuth-Oel:</hi>℞ Die<lb/>
oberſten Spitzen mit Knoſpen von Wermuth, wenn der Saame bey-<lb/>
nahe reiff iſt <hirendition="#aq">q. v.</hi> zerſtoſſe ſie, und laß ſie drey oder vier Tage in <hirendition="#aq">🜄 fon-<lb/>
tan. q. ſ. maceri</hi>ren, dann thue ein wenig Saltz darzu, und <hirendition="#aq">deſtilli</hi>r es nach<lb/>
der Kunſt aus der Blaſen. Das auf dem Waſſer ſchwimmende Oel<lb/>
wird mit einem <hirendition="#aq">Separatorio</hi> oder mit Baumwolle abgeſondert.</p><lb/><p>Eben auf dieſe Art und Weiſe werden auch folgende Oele <hirendition="#aq">deſtilli</hi>ret:</p><lb/><cb/><list><item><listrendition="#rightBraced #right"><item><hirendition="#aq">Oleum deſtillatum anethi,</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">cereſolii,</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">hyſſopi,</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">majoranæ,</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">meliſſæ,</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">petroſelini,</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">pulegii,</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">roriſmarini,</hi>rt </item><lb/><item><hirendition="#aq">rutæ,</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">ſabinæ,</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">ſalviæ,</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">ſaturejæ,</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">ſerpilli,</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">tanaceti,</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">thymi,</hi></item></list><hirendition="#aq"> deſtilli</hi>rt</item></list><lb/><cb/><list><item><listrendition="#rightBraced #right"><item>Dillen-</item><lb/><item>Kerbel-</item><lb/><item>Yſop-</item><lb/><item>Majoran-</item><lb/><item>Meliſſen-</item><lb/><item>Peterſilgen-</item><lb/><item>Poley-</item><lb/><item>Roſmarin-</item><lb/><item>Rauten-</item><lb/><item>Saden-</item><lb/><item>Baum-</item><lb/><item>Salbey-</item><lb/><item>Satureyen-</item><lb/><item>Feldkuͤmmel-</item><lb/><item>Rainfaren-</item><lb/><item>Thymian-</item></list> Oel.</item></list><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">Oleum</hi></fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[648/0660]
OL
gebracht werden, wenn man ſie zuvor in aqua ſimpl. welches mit gemei-
nen Saltz, oder ſale Tartari, Tartaro crudo oder Nitro imprægniret, wei-
chet; weil aber alle Saltze, inſonderheit die Alcalia, die Sulphura in ſich
ziehen und abſorbiren, ſo ſcheinet dieſe Methode gar nicht profitabel zu
ſeyn. (4) Alle deſtillirten Oele ſind einer weißlichen, bald gelben, bald
rothen Farbe; die einzige Chamomill giebet eine blaue Couleur, aber in
gantz geringer Quantitaͤt, es waͤre denn, daß man, nach Anleitung des
Herrn Junckenii, Chym. experim. nov. p. 152. ſolche Blumen mit oleo
Petræ deſtillirte. (5) Die meiſten dieſer Oele, nemlich, die aus einem
Marien-Bad oder Blaſen deſtillirten, koͤnnen ohne einige Rectiſi-
cation gebrauchet werden; einige aber muͤſſen durch Zuſatz der Aſchen,
lebendigen Kalckes, gebrannten Hirſch-Horns, oder eines ſalis alcalici, oder
durch den ſpiritum Vini, oder Aufgieſſung einer haͤuffigen Quantitaͤt
Waſſers ſubtiliſiret und erhoͤhet werden.
Nach dieſen gegebenen Saͤtzen kan man folgende Oele alſo deſtilliren:
Oleum deſtillatum abſinthii, deſtillirt Wermuth-Oel: ℞ Die
oberſten Spitzen mit Knoſpen von Wermuth, wenn der Saame bey-
nahe reiff iſt q. v. zerſtoſſe ſie, und laß ſie drey oder vier Tage in 🜄 fon-
tan. q. ſ. maceriren, dann thue ein wenig Saltz darzu, und deſtillir es nach
der Kunſt aus der Blaſen. Das auf dem Waſſer ſchwimmende Oel
wird mit einem Separatorio oder mit Baumwolle abgeſondert.
Eben auf dieſe Art und Weiſe werden auch folgende Oele deſtilliret:
Oleum deſtillatum anethi,
cereſolii,
hyſſopi,
majoranæ,
meliſſæ,
petroſelini,
pulegii,
roriſmarini,rt
rutæ,
ſabinæ,
ſalviæ,
ſaturejæ,
ſerpilli,
tanaceti,
thymi,
deſtillirt
Dillen-
Kerbel-
Yſop-
Majoran-
Meliſſen-
Peterſilgen-
Poley-
Roſmarin-
Rauten-
Saden-
Baum-
Salbey-
Satureyen-
Feldkuͤmmel-
Rainfaren-
Thymian-
Oel.
Oleum
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 648. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/660>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.