aber Blähung, stillet den Durchbruch. Das Decoct hievon, so Syru- pus D. Ambrosii genennet wird, treibt den Harn und Schweiß, wird wider die Wassersucht, Nieren-Stein, Wechsel-Fieber, Pocken und Ma- sern sehr gelobet.
Milium solis, Lithospermum,Meer-Hirse, Stein-Saame, wächst an rauhen Orten, auch wohl wild in den Gärten und unter dem Getreyde, blühet im Majo: der Saame bricht den Stein, treibt den Stein, Menses, Geburth und Affter-Geburth, dienet wider den Saamen- Fluß und tägliche Fieber.
Millefolium,Garbe, Tausendblatt, Schaaf-Garbe, wächst an den Wegen und Aeckern, blühet im Junio; die Blätter und Blumen dienen für das Bluten der Nasen, Mutter, Wunden, güldene Ader, ro- the Ruhr, weissen Fluß, Trippert, Blut Harnen; äusserlich sind sie gut für die Geschwülste, Entzündung, Zahn-Weh.
Millegranium, siehe Herniaria.
Millepedes,Keller-Würmer, siehe Aselli.
Milphae, Milphosis, das Ausfallen der Haare aus den Augbranen.
Minera, heist insgemein die Erde, woraus die Metalle und Mine- ralien ihr Wachsthum haben. Ferner wird auch hierunter die kränckli- che entfernete Ursach, aus welcher eine Kranckheit entspringet, verstanden.
Minera antimonii, siehe Antimonium.
Minera arsenicalis, deren werden unterschiedene gefunden, denn es begiebt sich zuweilen, daß ein solch arsenicalisch Sulphur bald mit den Mi- neris des Silbers, vornemlich roth Gülden-Ertz, oder des Kupfers, Bleyes und Zinnes vermischet ist.
Minera martis,Eisen-Ertz, ist ein Eisen-Stein, gemeiniglich braun, oder wie verrostet Eisen anzusehen, wiewol der beste und gar rauhe Ei- sen-Stein auch eine blaulichte Farbe hat, und dem gediegenen Eisen nahe kommt.
Minera martis solaris, Terra martialis, die Casselische Gold-Erde, wird an verschiedenen Orten in Hessen gefunden, steckt gemeiniglich in ei- nem Letten oder Thon in runden Stücken, wie Eyer formiret, wird auch deßwegen Ovum philosophicum genennet; ist schwartz-grau, mit gläntzen- den Ertz-Stücklein, wie das Antimonium, vermischet, und hat einen recht vitriolischen Geschmack. Am meisten aber dienet diese Erde wider das übermäßige Brechen, verlohrnen Appetit, Miltz-Beschwerung, Spuhl- Würmer etc. wird von gr. x. bis xx. eingegeben.
Minera
MI
aber Blaͤhung, ſtillet den Durchbruch. Das Decoct hievon, ſo Syru- pus D. Ambroſii genennet wird, treibt den Harn und Schweiß, wird wider die Waſſerſucht, Nieren-Stein, Wechſel-Fieber, Pocken und Ma- ſern ſehr gelobet.
Milium ſolis, Lithoſpermum,Meer-Hirſe, Stein-Saame, waͤchſt an rauhen Orten, auch wohl wild in den Gaͤrten und unter dem Getreyde, bluͤhet im Majo: der Saame bricht den Stein, treibt den Stein, Menſes, Geburth und Affter-Geburth, dienet wider den Saamen- Fluß und taͤgliche Fieber.
Millefolium,Garbe, Tauſendblatt, Schaaf-Garbe, waͤchſt an den Wegen und Aeckern, bluͤhet im Junio; die Blaͤtter und Blumen dienen fuͤr das Bluten der Naſen, Mutter, Wunden, guͤldene Ader, ro- the Ruhr, weiſſen Fluß, Trippert, Blut Harnen; aͤuſſerlich ſind ſie gut fuͤr die Geſchwuͤlſte, Entzuͤndung, Zahn-Weh.
Millegranium, ſiehe Herniaria.
Millepedes,Keller-Wuͤrmer, ſiehe Aſelli.
Milphæ, Milphoſis, das Ausfallen der Haare aus den Augbranen.
Minera, heiſt insgemein die Erde, woraus die Metalle und Mine- ralien ihr Wachsthum haben. Ferner wird auch hierunter die kraͤnckli- che entfernete Urſach, aus welcher eine Kranckheit entſpringet, verſtanden.
Minera antimonii, ſiehe Antimonium.
Minera arſenicalis, deren werden unterſchiedene gefunden, denn es begiebt ſich zuweilen, daß ein ſolch arſenicaliſch Sulphur bald mit den Mi- neris des Silbers, vornemlich roth Guͤlden-Ertz, oder des Kupfers, Bleyes und Zinnes vermiſchet iſt.
Minera martis,Eiſen-Ertz, iſt ein Eiſen-Stein, gemeiniglich braun, oder wie verroſtet Eiſen anzuſehen, wiewol der beſte und gar rauhe Ei- ſen-Stein auch eine blaulichte Farbe hat, und dem gediegenen Eiſen nahe kommt.
Minera martis ſolaris, Terra martialis, die Caſſeliſche Gold-Erde, wird an verſchiedenen Orten in Heſſen gefunden, ſteckt gemeiniglich in ei- nem Letten oder Thon in runden Stuͤcken, wie Eyer formiret, wird auch deßwegen Ovum philoſophicum genennet; iſt ſchwartz-grau, mit glaͤntzen- den Ertz-Stuͤcklein, wie das Antimonium, vermiſchet, und hat einen recht vitrioliſchen Geſchmack. Am meiſten aber dienet dieſe Erde wider das uͤbermaͤßige Brechen, verlohrnen Appetit, Miltz-Beſchwerung, Spuhl- Wuͤrmer ꝛc. wird von gr. x. bis xx. eingegeben.
Minera
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0595"n="583"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq"><hirendition="#b"><hirendition="#g">MI</hi></hi></hi></fw><lb/>
aber Blaͤhung, ſtillet den Durchbruch. Das <hirendition="#aq">Decoct</hi> hievon, ſo <hirendition="#aq">Syru-<lb/>
pus D. Ambroſii</hi> genennet wird, treibt den Harn und Schweiß, wird<lb/>
wider die Waſſerſucht, Nieren-Stein, Wechſel-Fieber, Pocken und Ma-<lb/>ſern ſehr gelobet.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Milium ſolis, Lithoſpermum,</hi><hirendition="#fr">Meer-Hirſe, Stein-Saame,</hi><lb/>
waͤchſt an rauhen Orten, auch wohl wild in den Gaͤrten und unter dem<lb/>
Getreyde, bluͤhet im <hirendition="#aq">Majo:</hi> der Saame bricht den Stein, treibt den<lb/>
Stein, <hirendition="#aq">Menſes,</hi> Geburth und Affter-Geburth, dienet wider den Saamen-<lb/>
Fluß und taͤgliche Fieber.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Millefolium,</hi><hirendition="#fr">Garbe, Tauſendblatt, Schaaf-Garbe,</hi> waͤchſt an<lb/>
den Wegen und Aeckern, bluͤhet im <hirendition="#aq">Junio;</hi> die Blaͤtter und Blumen<lb/>
dienen fuͤr das Bluten der Naſen, Mutter, Wunden, guͤldene Ader, ro-<lb/>
the Ruhr, weiſſen Fluß, Trippert, Blut Harnen; aͤuſſerlich ſind ſie gut<lb/>
fuͤr die Geſchwuͤlſte, Entzuͤndung, Zahn-Weh.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Millegranium,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Herniaria.</hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Millepedes,</hi><hirendition="#fr">Keller-Wuͤrmer,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Aſelli.</hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Milphæ, Milphoſis,</hi> das Ausfallen der Haare aus den Augbranen.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Minera,</hi> heiſt insgemein die Erde, woraus die Metalle und <hirendition="#aq">Mine-<lb/>
rali</hi>en ihr Wachsthum haben. Ferner wird auch hierunter die kraͤnckli-<lb/>
che entfernete Urſach, aus welcher eine Kranckheit entſpringet, verſtanden.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Minera antimonii,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Antimonium.</hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Minera arſenicalis,</hi> deren werden unterſchiedene gefunden, denn es<lb/>
begiebt ſich zuweilen, daß ein ſolch <hirendition="#aq">arſenicali</hi>ſch <hirendition="#aq">Sulphur</hi> bald mit den <hirendition="#aq">Mi-<lb/>
neris</hi> des Silbers, vornemlich roth Guͤlden-Ertz, oder des Kupfers, Bleyes<lb/>
und Zinnes vermiſchet iſt.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Minera martis,</hi><hirendition="#fr">Eiſen-Ertz,</hi> iſt ein Eiſen-Stein, gemeiniglich braun,<lb/>
oder wie verroſtet Eiſen anzuſehen, wiewol der beſte und gar rauhe Ei-<lb/>ſen-Stein auch eine blaulichte Farbe hat, und dem gediegenen Eiſen nahe<lb/>
kommt.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Minera martis ſolaris, Terra martialis,</hi> die <hirendition="#fr">Caſſeliſche Gold-Erde,</hi><lb/>
wird an verſchiedenen Orten in Heſſen gefunden, ſteckt gemeiniglich in ei-<lb/>
nem Letten oder Thon in runden Stuͤcken, wie Eyer <hirendition="#aq">formi</hi>ret, wird auch<lb/>
deßwegen <hirendition="#aq">Ovum philoſophicum</hi> genennet; iſt ſchwartz-grau, mit glaͤntzen-<lb/>
den Ertz-Stuͤcklein, wie das <hirendition="#aq">Antimonium,</hi> vermiſchet, und hat einen recht<lb/><hirendition="#aq">vitrioli</hi>ſchen Geſchmack. Am meiſten aber dienet dieſe Erde wider das<lb/>
uͤbermaͤßige Brechen, verlohrnen <hirendition="#aq">Appetit,</hi> Miltz-Beſchwerung, Spuhl-<lb/>
Wuͤrmer ꝛc. wird von <hirendition="#aq">gr. x.</hi> bis <hirendition="#aq">xx.</hi> eingegeben.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">Minera</hi></fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[583/0595]
MI
aber Blaͤhung, ſtillet den Durchbruch. Das Decoct hievon, ſo Syru-
pus D. Ambroſii genennet wird, treibt den Harn und Schweiß, wird
wider die Waſſerſucht, Nieren-Stein, Wechſel-Fieber, Pocken und Ma-
ſern ſehr gelobet.
Milium ſolis, Lithoſpermum, Meer-Hirſe, Stein-Saame,
waͤchſt an rauhen Orten, auch wohl wild in den Gaͤrten und unter dem
Getreyde, bluͤhet im Majo: der Saame bricht den Stein, treibt den
Stein, Menſes, Geburth und Affter-Geburth, dienet wider den Saamen-
Fluß und taͤgliche Fieber.
Millefolium, Garbe, Tauſendblatt, Schaaf-Garbe, waͤchſt an
den Wegen und Aeckern, bluͤhet im Junio; die Blaͤtter und Blumen
dienen fuͤr das Bluten der Naſen, Mutter, Wunden, guͤldene Ader, ro-
the Ruhr, weiſſen Fluß, Trippert, Blut Harnen; aͤuſſerlich ſind ſie gut
fuͤr die Geſchwuͤlſte, Entzuͤndung, Zahn-Weh.
Millegranium, ſiehe Herniaria.
Millepedes, Keller-Wuͤrmer, ſiehe Aſelli.
Milphæ, Milphoſis, das Ausfallen der Haare aus den Augbranen.
Minera, heiſt insgemein die Erde, woraus die Metalle und Mine-
ralien ihr Wachsthum haben. Ferner wird auch hierunter die kraͤnckli-
che entfernete Urſach, aus welcher eine Kranckheit entſpringet, verſtanden.
Minera antimonii, ſiehe Antimonium.
Minera arſenicalis, deren werden unterſchiedene gefunden, denn es
begiebt ſich zuweilen, daß ein ſolch arſenicaliſch Sulphur bald mit den Mi-
neris des Silbers, vornemlich roth Guͤlden-Ertz, oder des Kupfers, Bleyes
und Zinnes vermiſchet iſt.
Minera martis, Eiſen-Ertz, iſt ein Eiſen-Stein, gemeiniglich braun,
oder wie verroſtet Eiſen anzuſehen, wiewol der beſte und gar rauhe Ei-
ſen-Stein auch eine blaulichte Farbe hat, und dem gediegenen Eiſen nahe
kommt.
Minera martis ſolaris, Terra martialis, die Caſſeliſche Gold-Erde,
wird an verſchiedenen Orten in Heſſen gefunden, ſteckt gemeiniglich in ei-
nem Letten oder Thon in runden Stuͤcken, wie Eyer formiret, wird auch
deßwegen Ovum philoſophicum genennet; iſt ſchwartz-grau, mit glaͤntzen-
den Ertz-Stuͤcklein, wie das Antimonium, vermiſchet, und hat einen recht
vitrioliſchen Geſchmack. Am meiſten aber dienet dieſe Erde wider das
uͤbermaͤßige Brechen, verlohrnen Appetit, Miltz-Beſchwerung, Spuhl-
Wuͤrmer ꝛc. wird von gr. x. bis xx. eingegeben.
Minera
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 583. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/595>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.