Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

Bild:
<< vorherige Seite
AN
Bol. Armen.
sigillat.
Thuris an jv.
Aloes.
Mastich.
sangv. Dracon. an ßj.
Farin. volatil.
pilor. Lepor. incis. an ß.
album. Ovor. q. s.
f. Anacollema.

Anagallis aquatica, Beccabunga, Wasser-Gauchheil, Bachbun-
gen,
wächst häuffig an den Ufern, blühet im Majo und Junio, wird mit
grossem Nutzen wider den Scharbock mit Löffelkraut und Brunnkressen
gebrauchet; hievon ist praepariret destillat. der ausgepreßte Safft und
Syrupus: der Safft vertreibet die Flechten, Sommer-Sprossen und Fin-
nen im Gesicht, wenn solche damit bestrichen werden.

Anagallis terrestris, mas und foemina, Gauchheil, Männlein und
Weiblein, wächst in Gärten und auch auf den Aeckern, an schattichten
Orten, blühet im Majo: und dann den gantzen Sommer; ist ein gut
Wund- und Schmertz-stillend Kräutlein; in den Händen gehalten, stil-
let das Nasen-Bluten: hievon ist destillat. succus und oleum. D. Mi-
chael
hat aus Anagallide, Hyperico und Esels-Blut eine Essenz bereitet,
mit welcher er auch angefesselte Maniacos curiret hat.

Anagyris non foetida, siehe Laburnum Dodonaei.

Analeptica, sind solche Artzney-Mittel, welche die mangelnden Le-
dens-Geister ersetzen, und die verlohrnen Kräffte stärcken und wieder-
bringen, als Spanischer Wein, Sect etc. alle mit oder Wein abge-
zogene und O, wie Magnanimit. Mastichin. Carbuncul. Apople-
ctic. O Meliss. flor. Tiliae, Lilior. convall. Cerasor. nigror. Cheiri, Rubi
idaei, Cydonior. syrup. Aurantior. Citri, Meliss. essent. Ambrae, Moschi &c.

sind vortrefflich gut wider Hunger, Diarrhoeam, Haemorrhagien, Miß-
brauch des Venus-Spiels, vieles Wachen, übermäßigen Schweiß und
Schwachheit des Leibes.

Ananas, ist eine sehr schöne und überaus liebliche Jndianische Frucht,
beynahe wie ein Tannzapffen formiret, aber mit weichen und safftigen
Schuppen begabet; ist so groß als eine Melon, und hat oben, wo sie an-
fangs Feuer-roth wie Zinnober, nachmalen aber bleicher ist, einen Straus

von
F 3
AN
℞ Bol. Armen.
🜃 ſigillat.
Thuris ā ℈jv.
Aloës.
Maſtich.
ſangv. Dracon. ā ʒj.
Farin. volatil.
pilor. Lepor. inciſ. ā 🝲ß.
album. Ovor. q. ſ.
f. Anacollema.

Anagallis aquatica, Beccabunga, Waſſer-Gauchheil, Bachbun-
gen,
waͤchſt haͤuffig an den Ufern, bluͤhet im Majo und Junio, wird mit
groſſem Nutzen wider den Scharbock mit Loͤffelkraut und Brunnkreſſen
gebrauchet; hievon iſt præpariret 🜄 deſtillat. der ausgepreßte Safft und
Syrupus: der Safft vertreibet die Flechten, Sommer-Sproſſen und Fin-
nen im Geſicht, wenn ſolche damit beſtrichen werden.

Anagallis terreſtris, mas und fœmina, Gauchheil, Maͤnnlein und
Weiblein, waͤchſt in Gaͤrten und auch auf den Aeckern, an ſchattichten
Orten, bluͤhet im Majo: und dann den gantzen Sommer; iſt ein gut
Wund- und Schmertz-ſtillend Kraͤutlein; in den Haͤnden gehalten, ſtil-
let das Naſen-Bluten: hievon iſt 🜄 deſtillat. ſuccus und oleum. D. Mi-
chael
hat aus Anagallide, Hyperico und Eſels-Blut eine Eſſenz bereitet,
mit welcher er auch angefeſſelte Maniacos curiret hat.

Anagyris non fœtida, ſiehe Laburnum Dodonæi.

Analeptica, ſind ſolche Artzney-Mittel, welche die mangelnden Le-
dens-Geiſter erſetzen, und die verlohrnen Kraͤffte ſtaͤrcken und wieder-
bringen, als Spaniſcher Wein, Sect ꝛc. alle mit 🜈 oder Wein abge-
zogene 🜄 und Ω, wie 🜄 Magnanimit. Maſtichin. Carbuncul. Apople-
ctic. Ω Meliſſ. flor. Tiliæ, Lilior. convall. Ceraſor. nigror. Cheiri, Rubi
idæi, Cydonior. ſyrup. Aurantior. Citri, Meliſſ. eſſent. Ambræ, Moſchi &c.

ſind vortrefflich gut wider Hunger, Diarrhœam, Hæmorrhagien, Miß-
brauch des Venus-Spiels, vieles Wachen, uͤbermaͤßigen Schweiß und
Schwachheit des Leibes.

Ananas, iſt eine ſehr ſchoͤne und uͤberaus liebliche Jndianiſche Frucht,
beynahe wie ein Tannzapffen formiret, aber mit weichen und ſafftigen
Schuppen begabet; iſt ſo groß als eine Melon, und hat oben, wo ſie an-
fangs Feuer-roth wie Zinnober, nachmalen aber bleicher iſt, einen Straus

von
F 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0057" n="45"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">AN</hi> </hi> </hi> </fw><lb/>
          <list>
            <item> <hi rendition="#aq">&#x211E; Bol. Armen.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">&#x1F703; &#x017F;igillat.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Thuris a&#x0304; &#x2108;jv.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Aloës.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Ma&#x017F;tich.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">&#x017F;angv. Dracon. a&#x0304; &#x0292;j.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Farin. volatil.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">pilor. Lepor. inci&#x017F;. a&#x0304; &#x1F772;<hi rendition="#i">ß.</hi></hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">album. Ovor. q. &#x017F;.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">f. Anacollema.</hi> </hi> </item>
          </list><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Anagallis aquatica, Beccabunga,</hi><hi rendition="#fr">Wa&#x017F;&#x017F;er-Gauchheil, Bachbun-<lb/>
gen,</hi> wa&#x0364;ch&#x017F;t ha&#x0364;uffig an den Ufern, blu&#x0364;het im <hi rendition="#aq">Majo</hi> und <hi rendition="#aq">Junio,</hi> wird mit<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;em Nutzen wider den Scharbock mit Lo&#x0364;ffelkraut und Brunnkre&#x017F;&#x017F;en<lb/>
gebrauchet; hievon i&#x017F;t <hi rendition="#aq">præpari</hi>ret <hi rendition="#aq">&#x1F704; de&#x017F;tillat.</hi> der ausgepreßte Safft und<lb/><hi rendition="#aq">Syrupus:</hi> der Safft vertreibet die Flechten, Sommer-Spro&#x017F;&#x017F;en und Fin-<lb/>
nen im Ge&#x017F;icht, wenn &#x017F;olche damit be&#x017F;trichen werden.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Anagallis terre&#x017F;tris, mas</hi> und <hi rendition="#aq">f&#x0153;mina,</hi> <hi rendition="#fr">Gauchheil, Ma&#x0364;nnlein</hi> und<lb/><hi rendition="#fr">Weiblein,</hi> wa&#x0364;ch&#x017F;t in Ga&#x0364;rten und auch auf den Aeckern, an &#x017F;chattichten<lb/>
Orten, blu&#x0364;het im <hi rendition="#aq">Majo:</hi> und dann den gantzen Sommer; i&#x017F;t ein gut<lb/>
Wund- und Schmertz-&#x017F;tillend Kra&#x0364;utlein; in den Ha&#x0364;nden gehalten, &#x017F;til-<lb/>
let das Na&#x017F;en-Bluten: hievon i&#x017F;t <hi rendition="#aq">&#x1F704; de&#x017F;tillat. &#x017F;uccus</hi> und <hi rendition="#aq">oleum. D. Mi-<lb/>
chael</hi> hat aus <hi rendition="#aq">Anagallide, Hyperico</hi> und E&#x017F;els-Blut eine <hi rendition="#aq">E&#x017F;&#x017F;enz</hi> bereitet,<lb/>
mit welcher er auch angefe&#x017F;&#x017F;elte <hi rendition="#aq">Maniacos curi</hi>ret hat.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Anagyris non f&#x0153;tida,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Laburnum Dodonæi.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Analeptica,</hi> &#x017F;ind &#x017F;olche Artzney-Mittel, welche die mangelnden Le-<lb/>
dens-Gei&#x017F;ter er&#x017F;etzen, und die verlohrnen Kra&#x0364;ffte &#x017F;ta&#x0364;rcken und wieder-<lb/>
bringen, als Spani&#x017F;cher Wein, Sect &#xA75B;c. alle mit &#x1F708; oder Wein abge-<lb/>
zogene &#x1F704; und &#x03A9;, wie <hi rendition="#aq">&#x1F704; Magnanimit. Ma&#x017F;tichin. Carbuncul. Apople-<lb/>
ctic. &#x03A9; Meli&#x017F;&#x017F;. flor. Tiliæ, Lilior. convall. Cera&#x017F;or. nigror. Cheiri, Rubi<lb/>
idæi, Cydonior. &#x017F;yrup. Aurantior. Citri, Meli&#x017F;&#x017F;. e&#x017F;&#x017F;ent. Ambræ, Mo&#x017F;chi &amp;c.</hi><lb/>
&#x017F;ind vortrefflich gut wider Hunger, <hi rendition="#aq">Diarrh&#x0153;am, Hæmorrhagi</hi>en, Miß-<lb/>
brauch des <hi rendition="#aq">Venus-</hi>Spiels, vieles Wachen, u&#x0364;berma&#x0364;ßigen Schweiß und<lb/>
Schwachheit des Leibes.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Ananas,</hi> i&#x017F;t eine &#x017F;ehr &#x017F;cho&#x0364;ne und u&#x0364;beraus liebliche Jndiani&#x017F;che Frucht,<lb/>
beynahe wie ein Tannzapffen <hi rendition="#aq">formi</hi>ret, aber mit weichen und &#x017F;afftigen<lb/>
Schuppen begabet; i&#x017F;t &#x017F;o groß als eine Melon, und hat oben, wo &#x017F;ie an-<lb/>
fangs Feuer-roth wie Zinnober, nachmalen aber bleicher i&#x017F;t, einen Straus<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">F 3</fw><fw place="bottom" type="catch">von</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[45/0057] AN ℞ Bol. Armen. 🜃 ſigillat. Thuris ā ℈jv. Aloës. Maſtich. ſangv. Dracon. ā ʒj. Farin. volatil. pilor. Lepor. inciſ. ā 🝲ß. album. Ovor. q. ſ. f. Anacollema. Anagallis aquatica, Beccabunga, Waſſer-Gauchheil, Bachbun- gen, waͤchſt haͤuffig an den Ufern, bluͤhet im Majo und Junio, wird mit groſſem Nutzen wider den Scharbock mit Loͤffelkraut und Brunnkreſſen gebrauchet; hievon iſt præpariret 🜄 deſtillat. der ausgepreßte Safft und Syrupus: der Safft vertreibet die Flechten, Sommer-Sproſſen und Fin- nen im Geſicht, wenn ſolche damit beſtrichen werden. Anagallis terreſtris, mas und fœmina, Gauchheil, Maͤnnlein und Weiblein, waͤchſt in Gaͤrten und auch auf den Aeckern, an ſchattichten Orten, bluͤhet im Majo: und dann den gantzen Sommer; iſt ein gut Wund- und Schmertz-ſtillend Kraͤutlein; in den Haͤnden gehalten, ſtil- let das Naſen-Bluten: hievon iſt 🜄 deſtillat. ſuccus und oleum. D. Mi- chael hat aus Anagallide, Hyperico und Eſels-Blut eine Eſſenz bereitet, mit welcher er auch angefeſſelte Maniacos curiret hat. Anagyris non fœtida, ſiehe Laburnum Dodonæi. Analeptica, ſind ſolche Artzney-Mittel, welche die mangelnden Le- dens-Geiſter erſetzen, und die verlohrnen Kraͤffte ſtaͤrcken und wieder- bringen, als Spaniſcher Wein, Sect ꝛc. alle mit 🜈 oder Wein abge- zogene 🜄 und Ω, wie 🜄 Magnanimit. Maſtichin. Carbuncul. Apople- ctic. Ω Meliſſ. flor. Tiliæ, Lilior. convall. Ceraſor. nigror. Cheiri, Rubi idæi, Cydonior. ſyrup. Aurantior. Citri, Meliſſ. eſſent. Ambræ, Moſchi &c. ſind vortrefflich gut wider Hunger, Diarrhœam, Hæmorrhagien, Miß- brauch des Venus-Spiels, vieles Wachen, uͤbermaͤßigen Schweiß und Schwachheit des Leibes. Ananas, iſt eine ſehr ſchoͤne und uͤberaus liebliche Jndianiſche Frucht, beynahe wie ein Tannzapffen formiret, aber mit weichen und ſafftigen Schuppen begabet; iſt ſo groß als eine Melon, und hat oben, wo ſie an- fangs Feuer-roth wie Zinnober, nachmalen aber bleicher iſt, einen Straus von F 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/57
Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/57>, abgerufen am 24.11.2024.