Anagallis aquatica, Beccabunga,Wasser-Gauchheil, Bachbun- gen, wächst häuffig an den Ufern, blühet im Majo und Junio, wird mit grossem Nutzen wider den Scharbock mit Löffelkraut und Brunnkressen gebrauchet; hievon ist praepariret destillat. der ausgepreßte Safft und Syrupus: der Safft vertreibet die Flechten, Sommer-Sprossen und Fin- nen im Gesicht, wenn solche damit bestrichen werden.
Anagallis terrestris, mas und foemina,Gauchheil, Männlein und Weiblein, wächst in Gärten und auch auf den Aeckern, an schattichten Orten, blühet im Majo: und dann den gantzen Sommer; ist ein gut Wund- und Schmertz-stillend Kräutlein; in den Händen gehalten, stil- let das Nasen-Bluten: hievon ist destillat. succus und oleum. D. Mi- chael hat aus Anagallide, Hyperico und Esels-Blut eine Essenz bereitet, mit welcher er auch angefesselte Maniacos curiret hat.
Anagyris non foetida, siehe Laburnum Dodonaei.
Analeptica, sind solche Artzney-Mittel, welche die mangelnden Le- dens-Geister ersetzen, und die verlohrnen Kräffte stärcken und wieder- bringen, als Spanischer Wein, Sect etc. alle mit oder Wein abge- zogene und O, wie Magnanimit. Mastichin. Carbuncul. Apople- ctic. O Meliss. flor. Tiliae, Lilior. convall. Cerasor. nigror. Cheiri, Rubi idaei, Cydonior. syrup. Aurantior. Citri, Meliss. essent. Ambrae, Moschi &c. sind vortrefflich gut wider Hunger, Diarrhoeam, Haemorrhagien, Miß- brauch des Venus-Spiels, vieles Wachen, übermäßigen Schweiß und Schwachheit des Leibes.
Ananas, ist eine sehr schöne und überaus liebliche Jndianische Frucht, beynahe wie ein Tannzapffen formiret, aber mit weichen und safftigen Schuppen begabet; ist so groß als eine Melon, und hat oben, wo sie an- fangs Feuer-roth wie Zinnober, nachmalen aber bleicher ist, einen Straus
von
F 3
AN
℞ Bol. Armen.
🜃 ſigillat.
Thuris ā ℈jv.
Aloës.
Maſtich.
ſangv. Dracon. ā ʒj.
Farin. volatil.
pilor. Lepor. inciſ. ā 🝲ß.
album. Ovor. q. ſ.
f. Anacollema.
Anagallis aquatica, Beccabunga,Waſſer-Gauchheil, Bachbun- gen, waͤchſt haͤuffig an den Ufern, bluͤhet im Majo und Junio, wird mit groſſem Nutzen wider den Scharbock mit Loͤffelkraut und Brunnkreſſen gebrauchet; hievon iſt præpariret 🜄 deſtillat. der ausgepreßte Safft und Syrupus: der Safft vertreibet die Flechten, Sommer-Sproſſen und Fin- nen im Geſicht, wenn ſolche damit beſtrichen werden.
Anagallis terreſtris, mas und fœmina,Gauchheil, Maͤnnlein und Weiblein, waͤchſt in Gaͤrten und auch auf den Aeckern, an ſchattichten Orten, bluͤhet im Majo: und dann den gantzen Sommer; iſt ein gut Wund- und Schmertz-ſtillend Kraͤutlein; in den Haͤnden gehalten, ſtil- let das Naſen-Bluten: hievon iſt 🜄 deſtillat. ſuccus und oleum. D. Mi- chael hat aus Anagallide, Hyperico und Eſels-Blut eine Eſſenz bereitet, mit welcher er auch angefeſſelte Maniacos curiret hat.
Anagyris non fœtida, ſiehe Laburnum Dodonæi.
Analeptica, ſind ſolche Artzney-Mittel, welche die mangelnden Le- dens-Geiſter erſetzen, und die verlohrnen Kraͤffte ſtaͤrcken und wieder- bringen, als Spaniſcher Wein, Sect ꝛc. alle mit 🜈 oder Wein abge- zogene 🜄 und Ω, wie 🜄 Magnanimit. Maſtichin. Carbuncul. Apople- ctic. Ω Meliſſ. flor. Tiliæ, Lilior. convall. Ceraſor. nigror. Cheiri, Rubi idæi, Cydonior. ſyrup. Aurantior. Citri, Meliſſ. eſſent. Ambræ, Moſchi &c. ſind vortrefflich gut wider Hunger, Diarrhœam, Hæmorrhagien, Miß- brauch des Venus-Spiels, vieles Wachen, uͤbermaͤßigen Schweiß und Schwachheit des Leibes.
Ananas, iſt eine ſehr ſchoͤne und uͤberaus liebliche Jndianiſche Frucht, beynahe wie ein Tannzapffen formiret, aber mit weichen und ſafftigen Schuppen begabet; iſt ſo groß als eine Melon, und hat oben, wo ſie an- fangs Feuer-roth wie Zinnober, nachmalen aber bleicher iſt, einen Straus
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℞ Bol. Armen.
🜃 ſigillat.
Thuris ā ℈jv.
Aloës.
Maſtich.
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Farin. volatil.
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album. Ovor. q. ſ.
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Anagallis aquatica, Beccabunga, Waſſer-Gauchheil, Bachbun-
gen, waͤchſt haͤuffig an den Ufern, bluͤhet im Majo und Junio, wird mit
groſſem Nutzen wider den Scharbock mit Loͤffelkraut und Brunnkreſſen
gebrauchet; hievon iſt præpariret 🜄 deſtillat. der ausgepreßte Safft und
Syrupus: der Safft vertreibet die Flechten, Sommer-Sproſſen und Fin-
nen im Geſicht, wenn ſolche damit beſtrichen werden.
Anagallis terreſtris, mas und fœmina, Gauchheil, Maͤnnlein und
Weiblein, waͤchſt in Gaͤrten und auch auf den Aeckern, an ſchattichten
Orten, bluͤhet im Majo: und dann den gantzen Sommer; iſt ein gut
Wund- und Schmertz-ſtillend Kraͤutlein; in den Haͤnden gehalten, ſtil-
let das Naſen-Bluten: hievon iſt 🜄 deſtillat. ſuccus und oleum. D. Mi-
chael hat aus Anagallide, Hyperico und Eſels-Blut eine Eſſenz bereitet,
mit welcher er auch angefeſſelte Maniacos curiret hat.
Anagyris non fœtida, ſiehe Laburnum Dodonæi.
Analeptica, ſind ſolche Artzney-Mittel, welche die mangelnden Le-
dens-Geiſter erſetzen, und die verlohrnen Kraͤffte ſtaͤrcken und wieder-
bringen, als Spaniſcher Wein, Sect ꝛc. alle mit 🜈 oder Wein abge-
zogene 🜄 und Ω, wie 🜄 Magnanimit. Maſtichin. Carbuncul. Apople-
ctic. Ω Meliſſ. flor. Tiliæ, Lilior. convall. Ceraſor. nigror. Cheiri, Rubi
idæi, Cydonior. ſyrup. Aurantior. Citri, Meliſſ. eſſent. Ambræ, Moſchi &c.
ſind vortrefflich gut wider Hunger, Diarrhœam, Hæmorrhagien, Miß-
brauch des Venus-Spiels, vieles Wachen, uͤbermaͤßigen Schweiß und
Schwachheit des Leibes.
Ananas, iſt eine ſehr ſchoͤne und uͤberaus liebliche Jndianiſche Frucht,
beynahe wie ein Tannzapffen formiret, aber mit weichen und ſafftigen
Schuppen begabet; iſt ſo groß als eine Melon, und hat oben, wo ſie an-
fangs Feuer-roth wie Zinnober, nachmalen aber bleicher iſt, einen Straus
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/57>, abgerufen am 24.11.2024.
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