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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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und Kindern, die Schwachen können um den andern Tag, die Starcken
aber alle Tage, bis sich die Salivation sehen lässet, geschmieret werden. Die
Oerter, wo geschmieret wird, sind die Juncturen an Arm und Bein, zuwei-
len wird auch wol der Rückgrad geschmieret; wenn nun hierdurch die Sa-
livation
vor der Thür ist, so wird mit fernerm Schmieren innen gehalten.
Was die andere Art mit einem Gürtel betrifft, so nimmt man ein Leder
oder Tuch zwey Quer-Finger-breit, beschmieret solches mit nach gemeiner
Art in Schwein-Fett getödteten Mercurio, thut solchen um die Lenden,
trägt ihn ohngefehr 3. Wochen Tag und Nacht; oder man tödtet auch
den Mercurium mit Speichel, mischt ihn mit dem Weissen vom Ey, thut
ihn in Baumwolle, nehet ihn in das Leder, machet einen Gurt oder Arm-
Band davon, und trägt ihn so lange, bis die Salivation erfolget: solcher
Art ist das bekannte Cingulum Rulandinum, darzu:

Mercur. viv. iij.
olei Caryophyll. j.
Vitrioli ß.
Heraclin.
Sulphur. ana ßiij.
Gemmae ßiiß.
Cerae q. s.
f. Massa.

Zur dritten Art, wird das in den Officinen bekannte Emplastrum Vigo-
nis de Ranis cum Mercurio
genommen. An statt dieses kan auch nach-
gehends dienlich seyn:

Emplastr. de Melilot. Lbij.
Terebinth. ij
Mercur. viv. iß.
misce.

Oder auch des Epiph. Ferdin. Histor. Med. 17. von folgender Description:

Emplastr. de Melilot.
Oxycroc. ana Lbj.
Mercur. viv. vj.

mit Terpenthin getödtet, olei lign. sanct. q. s. f. Emplastr. das wird auf
Leder gestrichen, auf Händ und Füß, längst des Rückgrads etc. geleget,
continuirlich Tag und Nacht getragen, drey- oder viermal renoviret;
unterdessen schwitzet der Patient öffters, und das wird so lange conti-
nui
ret, bis daß sich die signa Salivationis sehen lassen. So gefallen auch

einigen

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und Kindern, die Schwachen koͤnnen um den andern Tag, die Starcken
aber alle Tage, bis ſich die Salivation ſehen laͤſſet, geſchmieret werden. Die
Oerter, wo geſchmieret wird, ſind die Juncturen an Arm und Bein, zuwei-
len wird auch wol der Ruͤckgrad geſchmieret; wenn nun hierdurch die Sa-
livation
vor der Thuͤr iſt, ſo wird mit fernerm Schmieren innen gehalten.
Was die andere Art mit einem Guͤrtel betrifft, ſo nimmt man ein Leder
oder Tuch zwey Quer-Finger-breit, beſchmieret ſolches mit nach gemeiner
Art in Schwein-Fett getoͤdteten Mercurio, thut ſolchen um die Lenden,
traͤgt ihn ohngefehr 3. Wochen Tag und Nacht; oder man toͤdtet auch
den Mercurium mit Speichel, miſcht ihn mit dem Weiſſen vom Ey, thut
ihn in Baumwolle, nehet ihn in das Leder, machet einen Gurt oder Arm-
Band davon, und traͤgt ihn ſo lange, bis die Salivation erfolget: ſolcher
Art iſt das bekannte Cingulum Rulandinum, darzu:

℞ Mercur. viv. ℥iij.
olei Caryophyll. ℥j.
Vitrioli ℥ß.
Heraclin.
Sulphur. ana ʒiij.
Gemmæ ʒiiß.
Ceræ q. ſ.
f. Maſſa.

Zur dritten Art, wird das in den Officinen bekannte Emplaſtrum Vigo-
nis de Ranis cum Mercurio
genommen. An ſtatt dieſes kan auch nach-
gehends dienlich ſeyn:

℞ Emplaſtr. de Melilot. ℔ij.
Terebinth. ℥ij
Mercur. viv. ℥iß.
miſce.

Oder auch des Epiph. Ferdin. Hiſtor. Med. 17. von folgender Deſcription:

℞ Emplaſtr. de Melilot.
Oxycroc. ana ℔j.
Mercur. viv. ℥vj.

mit Terpenthin getoͤdtet, olei lign. ſanct. q. ſ. f. Emplaſtr. das wird auf
Leder geſtrichen, auf Haͤnd und Fuͤß, laͤngſt des Ruͤckgrads ꝛc. geleget,
continuirlich Tag und Nacht getragen, drey- oder viermal renoviret;
unterdeſſen ſchwitzet der Patient oͤffters, und das wird ſo lange conti-
nui
ret, bis daß ſich die ſigna Salivationis ſehen laſſen. So gefallen auch

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[514/0526] LU und Kindern, die Schwachen koͤnnen um den andern Tag, die Starcken aber alle Tage, bis ſich die Salivation ſehen laͤſſet, geſchmieret werden. Die Oerter, wo geſchmieret wird, ſind die Juncturen an Arm und Bein, zuwei- len wird auch wol der Ruͤckgrad geſchmieret; wenn nun hierdurch die Sa- livation vor der Thuͤr iſt, ſo wird mit fernerm Schmieren innen gehalten. Was die andere Art mit einem Guͤrtel betrifft, ſo nimmt man ein Leder oder Tuch zwey Quer-Finger-breit, beſchmieret ſolches mit nach gemeiner Art in Schwein-Fett getoͤdteten Mercurio, thut ſolchen um die Lenden, traͤgt ihn ohngefehr 3. Wochen Tag und Nacht; oder man toͤdtet auch den Mercurium mit Speichel, miſcht ihn mit dem Weiſſen vom Ey, thut ihn in Baumwolle, nehet ihn in das Leder, machet einen Gurt oder Arm- Band davon, und traͤgt ihn ſo lange, bis die Salivation erfolget: ſolcher Art iſt das bekannte Cingulum Rulandinum, darzu: ℞ Mercur. viv. ℥iij. olei Caryophyll. ℥j. Vitrioli ℥ß. Heraclin. Sulphur. ana ʒiij. Gemmæ ʒiiß. Ceræ q. ſ. f. Maſſa. Zur dritten Art, wird das in den Officinen bekannte Emplaſtrum Vigo- nis de Ranis cum Mercurio genommen. An ſtatt dieſes kan auch nach- gehends dienlich ſeyn: ℞ Emplaſtr. de Melilot. ℔ij. Terebinth. ℥ij Mercur. viv. ℥iß. miſce. Oder auch des Epiph. Ferdin. Hiſtor. Med. 17. von folgender Deſcription: ℞ Emplaſtr. de Melilot. Oxycroc. ana ℔j. Mercur. viv. ℥vj. mit Terpenthin getoͤdtet, olei lign. ſanct. q. ſ. f. Emplaſtr. das wird auf Leder geſtrichen, auf Haͤnd und Fuͤß, laͤngſt des Ruͤckgrads ꝛc. geleget, continuirlich Tag und Nacht getragen, drey- oder viermal renoviret; unterdeſſen ſchwitzet der Patient oͤffters, und das wird ſo lange conti- nuiret, bis daß ſich die ſigna Salivationis ſehen laſſen. So gefallen auch einigen

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 514. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/526>, abgerufen am 25.11.2024.