Oder auch dieses, sonderlich wenn eine Frau unverhofft erschrecket wor- den, und die Milch darnach verschwunden:
spermat. Ceti ßß.
Antimon. diaphor. j.
lact. Lunae
lapid. 69. ana ß.
ol. dest. Foenicul. gutt. vj.
f. Pulvis.
Oder das decoctum Foeniculi und flor. Sambuci in Milch gekochet. Aeus- serlich dienen herb. Pimpinell. auf die Brüste geleget, ol. Lumbric. str. aufgeschmieret, ein Foment aus decoct. radic. Foenicul. herb. Malv. Menth. flor. Melilot. Sambuc. sem. Nigell. Anisi, Foeniculi in Milch ge- kochet, Mercur. viv. in eine Wall-Nuß-Schale gethan, und um den Hals zwischen die Brüste gehangen; auch kan man die Brüste mit scharffen Tüchern reiben.
Lactis serositas, oder aquositas,wäßrige Milch, rühret bald von einer grossen Serosität des Bluts, bald von einer insufficienten Oeffnung der Milch-Röhrgen her; wird mit Gumm. arabic. Tragacanth. gelatin. C. C. mucilag. radic. Alth. Goldbergens. und glutinösen Speisen etc. verbessert. Hierbey ist obenhin zu mercken, daß die Milch bey den Sechs- wöchnerinnen in den ersten Tagen nach der Geburt, der Natur gemäß, flüs- siger und wäßriger ist, und Colostrum genennet wird; diese, ob sie gleich das Kind zu nähren nicht dienlich scheinet, so ist sie den Kindern dennoch zu- träglich das Meconium zu evacuiren. Denn sie hält Saltz-Theilgen in sich, dahero wird auch an ihr der gesaltzene und etwas bittere Geschmack an- gemercket, es werden die Intestina von der Unreinigkeit dadurch abstergiret, darum muß man sie den Kindern nicht benehmen.
Lactis spissitudo oder visciditas,zähe Milch; solches ist dem Uber- fluß der öhlichten und Mangel der wäßrigen Theilgen des Bluts zuzu- schreiben, wird mit Diluentibus, als infuso Thee, Coffe, Tafel-Bier etc. verbessert.
Lac Lunae,Mond-Milch, auch Agaricus mineralis, petraeus, fossi- lis, saxatilis, ingleichen Fungus petraeus genannt, ist eine weisse, leichte, brüchige und im Wasser leicht zergehende Erde, wird zwischen den Felsen
in
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LA
ol. deſt. Aniſi gutt. xij.
f. Pulv. ſ.
Milch-Pulver, auf etlichemal zu nehmen.
Oder auch dieſes, ſonderlich wenn eine Frau unverhofft erſchrecket wor- den, und die Milch darnach verſchwunden:
℞ ſpermat. Ceti ʒß.
Antimon. diaphor. ℈j.
lact. Lunæ
lapid. 69. ana ℈ß.
ol. deſt. Fœnicul. gutt. vj.
f. Pulvis.
Oder das decoctum Fœniculi und flor. Sambuci in Milch gekochet. Aeuſ- ſerlich dienen herb. Pimpinell. auf die Bruͤſte geleget, ol. Lumbric. 🜃ſtr. aufgeſchmieret, ein Foment aus decoct. radic. Fœnicul. herb. Malv. Menth. flor. Melilot. Sambuc. ſem. Nigell. Aniſi, Fœniculi in Milch ge- kochet, Mercur. viv. in eine Wall-Nuß-Schale gethan, und um den Hals zwiſchen die Bruͤſte gehangen; auch kan man die Bruͤſte mit ſcharffen Tuͤchern reiben.
Lactis ſeroſitas, oder aquoſitas,waͤßrige Milch, ruͤhret bald von einer groſſen Seroſitaͤt des Bluts, bald von einer inſufficienten Oeffnung der Milch-Roͤhrgen her; wird mit Gumm. arabic. Tragacanth. gelatin. C. C. mucilag. radic. Alth. 🜃 Goldbergenſ. und glutinoͤſen Speiſen ꝛc. verbeſſert. Hierbey iſt obenhin zu mercken, daß die Milch bey den Sechs- woͤchnerinnen in den erſten Tagen nach der Geburt, der Natur gemaͤß, fluͤſ- ſiger und waͤßriger iſt, und Coloſtrum genennet wird; dieſe, ob ſie gleich das Kind zu naͤhren nicht dienlich ſcheinet, ſo iſt ſie den Kindern dennoch zu- traͤglich das Meconium zu evacuiren. Denn ſie haͤlt Saltz-Theilgen in ſich, dahero wird auch an ihr der geſaltzene und etwas bittere Geſchmack an- gemercket, es werden die Inteſtina von der Unreinigkeit dadurch abſtergiret, darum muß man ſie den Kindern nicht benehmen.
Lactis ſpiſſitudo oder viſciditas,zaͤhe Milch; ſolches iſt dem Uber- fluß der oͤhlichten und Mangel der waͤßrigen Theilgen des Bluts zuzu- ſchreiben, wird mit Diluentibus, als infuſo Thée, Coffé, Tafel-Bier ꝛc. verbeſſert.
Lac Lunæ,Mond-Milch, auch Agaricus mineralis, petræus, foſſi- lis, ſaxatilis, ingleichen Fungus petræus genannt, iſt eine weiſſe, leichte, bruͤchige und im Waſſer leicht zergehende Erde, wird zwiſchen den Felſen
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ol. deſt. Aniſi gutt. xij.
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Milch-Pulver, auf etlichemal zu nehmen.
Oder auch dieſes, ſonderlich wenn eine Frau unverhofft erſchrecket wor-
den, und die Milch darnach verſchwunden:
℞ ſpermat. Ceti ʒß.
Antimon. diaphor. ℈j.
lact. Lunæ
lapid. 69. ana ℈ß.
ol. deſt. Fœnicul. gutt. vj.
f. Pulvis.
Oder das decoctum Fœniculi und flor. Sambuci in Milch gekochet. Aeuſ-
ſerlich dienen herb. Pimpinell. auf die Bruͤſte geleget, ol. Lumbric. 🜃ſtr.
aufgeſchmieret, ein Foment aus decoct. radic. Fœnicul. herb. Malv.
Menth. flor. Melilot. Sambuc. ſem. Nigell. Aniſi, Fœniculi in Milch ge-
kochet, Mercur. viv. in eine Wall-Nuß-Schale gethan, und um den
Hals zwiſchen die Bruͤſte gehangen; auch kan man die Bruͤſte mit
ſcharffen Tuͤchern reiben.
Lactis ſeroſitas, oder aquoſitas, waͤßrige Milch, ruͤhret bald von
einer groſſen Seroſitaͤt des Bluts, bald von einer inſufficienten Oeffnung
der Milch-Roͤhrgen her; wird mit Gumm. arabic. Tragacanth. gelatin.
C. C. mucilag. radic. Alth. 🜃 Goldbergenſ. und glutinoͤſen Speiſen ꝛc.
verbeſſert. Hierbey iſt obenhin zu mercken, daß die Milch bey den Sechs-
woͤchnerinnen in den erſten Tagen nach der Geburt, der Natur gemaͤß, fluͤſ-
ſiger und waͤßriger iſt, und Coloſtrum genennet wird; dieſe, ob ſie gleich
das Kind zu naͤhren nicht dienlich ſcheinet, ſo iſt ſie den Kindern dennoch zu-
traͤglich das Meconium zu evacuiren. Denn ſie haͤlt Saltz-Theilgen in
ſich, dahero wird auch an ihr der geſaltzene und etwas bittere Geſchmack an-
gemercket, es werden die Inteſtina von der Unreinigkeit dadurch abſtergiret,
darum muß man ſie den Kindern nicht benehmen.
Lactis ſpiſſitudo oder viſciditas, zaͤhe Milch; ſolches iſt dem Uber-
fluß der oͤhlichten und Mangel der waͤßrigen Theilgen des Bluts zuzu-
ſchreiben, wird mit Diluentibus, als infuſo Thée, Coffé, Tafel-Bier ꝛc.
verbeſſert.
Lac Lunæ, Mond-Milch, auch Agaricus mineralis, petræus, foſſi-
lis, ſaxatilis, ingleichen Fungus petræus genannt, iſt eine weiſſe, leichte,
bruͤchige und im Waſſer leicht zergehende Erde, wird zwiſchen den Felſen
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 473. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/485>, abgerufen am 22.11.2024.
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