LAbium, Labrum, die Lippe, Leffze,Labia, die Lippen, derer sind zwey, die obere und die untere, so einem ieden bekannt sind: die aus- wendigen Theile der Lippen werden Prolabia, Vorlippen genennet: ferner werden, wegen einiger Gleichheit, die Lappen der weiblichen Scham Labia Vulvae, ingleichen die beyden Seiten einer Wunden Labia Vulneris ge- nannt. Von denen Kranckheiten der Lippen werden vornemlich folgende gefunden:
Labium leporinum, eine Hasen-Scharte, Hasen-Lippe; solche wird gar selten ohne Schnitt weggebracht, und wird diese Operation ins- gemein den Marcktschreyern überlassen; doch aber bemühen sich einige, solche durch Hefft-Pflaster, andere mit diesem Liniment wegzu- bringen:
olei Olivar.
Pic. comm.
Pingved. Canis,
Taxi ana j.
Laß diese am schmeltzen, hernach
dissolvire darinnen
Galban.
Mastich.
Oliban. ana ßiß.
f. Unguent.
Dieses Liniment wird des Tages dreymal mit Tüchern den andern Tag gleich nach der Geburt aufgeleget.
Labiorum fissurae,gespaltene oder aufgesprungene Lippen: so, wie diese insgemein von rauh- und scharffer Lufft herkommen, also wer- den sie auch gar leicht mit Pomade oder Unguent. de Lithargyr. de Ceruss. cum Camphor. oder auch einem Unguent aus
ol. Olivar. oder
Papaver. vj.
Cerae alb. ßx.
Ceruss. Antimon. ßxv.
f. Unguent. gehoben.
Labio-
LA
L.
LAbium, Labrum, die Lippe, Leffze,Labia, die Lippen, derer ſind zwey, die obere und die untere, ſo einem ieden bekannt ſind: die aus- wendigen Theile der Lippen werden Prolabia, Vorlippen genennet: ferner werden, wegen einiger Gleichheit, die Lappen der weiblichen Scham Labia Vulvæ, ingleichen die beyden Seiten einer Wunden Labia Vulneris ge- nannt. Von denen Kranckheiten der Lippen werden vornemlich folgende gefunden:
Labium leporinum, eine Haſen-Scharte, Haſen-Lippe; ſolche wird gar ſelten ohne Schnitt weggebracht, und wird dieſe Operation ins- gemein den Marcktſchreyern uͤberlaſſen; doch aber bemuͤhen ſich einige, ſolche durch Hefft-Pflaſter, andere mit dieſem Liniment wegzu- bringen:
℞ olei Olivar.
Pic. comm.
Pingved. Canis,
Taxi ana ℥j.
Laß dieſe am 🜂 ſchmeltzen, hernach
diſſolvire darinnen
Galban.
Maſtich.
Oliban. ana ʒiß.
f. Unguent.
Dieſes Liniment wird des Tages dreymal mit Tuͤchern den andern Tag gleich nach der Geburt aufgeleget.
Labiorum fiſſuræ,geſpaltene oder aufgeſprungene Lippen: ſo, wie dieſe insgemein von rauh- und ſcharffer Lufft herkommen, alſo wer- den ſie auch gar leicht mit Pomade oder Unguent. de Lithargyr. de Ceruſſ. cum Camphor. oder auch einem Unguent aus
ol. Olivar. oder
Papaver. ℥vj.
Ceræ alb. ʒx.
Ceruſſ. Antimon. ʒxv.
f. Unguent. gehoben.
Labio-
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0482"n="470"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq"><hirendition="#b"><hirendition="#g">LA</hi></hi></hi></fw><lb/><divn="2"><head><hirendition="#aq"><hirendition="#b">L.</hi></hi></head><lb/><p><hirendition="#aq"><hirendition="#in">L</hi>Abium, Labrum,</hi> die <hirendition="#fr">Lippe, Leffze,</hi><hirendition="#aq">Labia,</hi> die <hirendition="#fr">Lippen,</hi> derer ſind<lb/>
zwey, die obere und die untere, ſo einem ieden bekannt ſind: die aus-<lb/>
wendigen Theile der Lippen werden <hirendition="#aq">Prolabia,</hi> Vorlippen genennet: ferner<lb/>
werden, wegen einiger Gleichheit, die Lappen der weiblichen Scham <hirendition="#aq">Labia<lb/>
Vulvæ,</hi> ingleichen die beyden Seiten einer Wunden <hirendition="#aq">Labia Vulneris</hi> ge-<lb/>
nannt. Von denen Kranckheiten der Lippen werden vornemlich folgende<lb/>
gefunden:</p><lb/><p><hirendition="#aq">Labium leporinum,</hi> eine <hirendition="#fr">Haſen-Scharte, Haſen-Lippe;</hi>ſolche<lb/>
wird gar ſelten ohne Schnitt weggebracht, und wird dieſe <hirendition="#aq">Operation</hi> ins-<lb/>
gemein den Marcktſchreyern uͤberlaſſen; doch aber bemuͤhen ſich einige,<lb/>ſolche durch Hefft-Pflaſter, andere mit dieſem <hirendition="#aq">Liniment</hi> wegzu-<lb/>
bringen:</p><lb/><list><item><hirendition="#aq">℞ olei Olivar.</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">Pic. comm.</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">Pingved. Canis,</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">Taxi ana ℥j.</hi></item><lb/><item>Laß dieſe am 🜂ſchmeltzen, hernach</item><lb/><item><hirendition="#aq">diſſolvi</hi>re darinnen</item><lb/><item><hirendition="#aq">Galban.</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">Maſtich.</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">Oliban. ana ʒiß.</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">f. Unguent.</hi></item></list><lb/><p>Dieſes <hirendition="#aq">Liniment</hi> wird des Tages dreymal mit Tuͤchern den andern Tag<lb/>
gleich nach der Geburt aufgeleget.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Labiorum fiſſuræ,</hi><hirendition="#fr">geſpaltene oder aufgeſprungene Lippen:</hi><lb/>ſo, wie dieſe insgemein von rauh- und ſcharffer Lufft herkommen, alſo wer-<lb/>
den ſie auch gar leicht mit Pomade oder <hirendition="#aq">Unguent. de Lithargyr. de Ceruſſ.<lb/>
cum Camphor.</hi> oder auch einem <hirendition="#aq">Unguent</hi> aus</p><lb/><list><item><hirendition="#aq">ol. Olivar.</hi> oder</item><lb/><item><hirendition="#aq">Papaver. ℥vj.</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">Ceræ alb. ʒx.</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">Ceruſſ. Antimon. ʒxv.</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">f. Unguent.</hi> gehoben.</item></list><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">Labio-</hi></fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[470/0482]
LA
L.
LAbium, Labrum, die Lippe, Leffze, Labia, die Lippen, derer ſind
zwey, die obere und die untere, ſo einem ieden bekannt ſind: die aus-
wendigen Theile der Lippen werden Prolabia, Vorlippen genennet: ferner
werden, wegen einiger Gleichheit, die Lappen der weiblichen Scham Labia
Vulvæ, ingleichen die beyden Seiten einer Wunden Labia Vulneris ge-
nannt. Von denen Kranckheiten der Lippen werden vornemlich folgende
gefunden:
Labium leporinum, eine Haſen-Scharte, Haſen-Lippe; ſolche
wird gar ſelten ohne Schnitt weggebracht, und wird dieſe Operation ins-
gemein den Marcktſchreyern uͤberlaſſen; doch aber bemuͤhen ſich einige,
ſolche durch Hefft-Pflaſter, andere mit dieſem Liniment wegzu-
bringen:
℞ olei Olivar.
Pic. comm.
Pingved. Canis,
Taxi ana ℥j.
Laß dieſe am 🜂 ſchmeltzen, hernach
diſſolvire darinnen
Galban.
Maſtich.
Oliban. ana ʒiß.
f. Unguent.
Dieſes Liniment wird des Tages dreymal mit Tuͤchern den andern Tag
gleich nach der Geburt aufgeleget.
Labiorum fiſſuræ, geſpaltene oder aufgeſprungene Lippen:
ſo, wie dieſe insgemein von rauh- und ſcharffer Lufft herkommen, alſo wer-
den ſie auch gar leicht mit Pomade oder Unguent. de Lithargyr. de Ceruſſ.
cum Camphor. oder auch einem Unguent aus
ol. Olivar. oder
Papaver. ℥vj.
Ceræ alb. ʒx.
Ceruſſ. Antimon. ʒxv.
f. Unguent. gehoben.
Labio-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 470. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/482>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.