wolle, natürlich oder künstlich, wenn es nur weiß ist: also in der Anato- mie album oculi, das Weisse im Auge, in der Chymie, wird für album, Cerussa oder Bleyweiß verstanden.
Album graecum,weisser Hunds-Dreck; der beste wird vom Hunde, welcher Knochen genaget, und so im May gesammlet, recommandiret; wird von Paulini in seiner Dreck-Apothecke wider drey- und viertägiges Fieber, Dysenterie, und Colic gelobet; äusserlich dienet er wider die Bräu- ne, böse Geschwüre, erweichet die Tumores, vertreibt die Wartzen, er soll ein unbetrüglich Mittel wider die Kröpffe seyn, in specie der schwartze Dreck von einem Schaaf-Hunde.
Album nigrum, Muscerda,Mäuse-Dreck,laxiret admirabel, ist ein gemein Experiment der Weiber für die Kinder, indem sie gr. j. bis jjj. in Muß oder Brey eingeben, oder nehmen jv. v. oder vj. solcher Kötel, zerreiben sie mit Milch, drucken den Safft durch ein Tuch, und gebens dann ein.
Albumen, das Weisse im Ey: kühlet, wird deßwegen wider Ent- zündung der Augen gebrauchet.
Alburnum, das Weisse am Holtz, zunächst der Borck oder Rinde, der Spint.
Alcahest, ist gleichsam so viel als alcali est, heist bey den Chymicis das allgemeine geistreiche Solvens, ein stetswährender unwandelbarer Li- quor, der ieden sichtbaren Cörper in einen Safft seiner Natur bringet, und zwar ohne einige Verderbung der Saamen-Kräffte, und daß die natürliche wesentliche Form ohne Schaden bleibet, wie Paracelsus und Helmond wollen; kurtz, es ist ein solch Menstruum, das tüchtig alle Cörper aufzulösen ist. Ob solch ein Menstruum zu finden, ist billig zu zweiffeln, weil kein Gefäß zu finden, worinnen es aufgehoben werden möge.
Alcali sal, siehe Sal alcali.
Alcalinum, bedeutet ein irdisch Corpus, welches vom Sale alcali Theilgen bey sich, oder doch mit ihm gleiche Effecten hat.
Alcanna, siehe Anchusa.
Alce, ein Elend, ist ein ziemlich groß und hier wohlbekanntes Thier, mit einem breiten Geweyh, als die Hirsche haben, wird auch von einigen Equicervus, von andern Animal magnum genannt; von diesem Thier sind die Klauen und Hörner officinal; Ungula und Cornua Alcis dienen wider die schwere Noth, Pocken und Masern, die Würckung kommt von dessen
flüchti-
AL
wolle, natuͤrlich oder kuͤnſtlich, wenn es nur weiß iſt: alſo in der Anato- mie album oculi, das Weiſſe im Auge, in der Chymie, wird fuͤr album, Ceruſſa oder Bleyweiß verſtanden.
Album græcum,weiſſer Hunds-Dreck; der beſte wird vom Hunde, welcher Knochen genaget, und ſo im May geſammlet, recommandiret; wird von Paulini in ſeiner Dreck-Apothecke wider drey- und viertaͤgiges Fieber, Dyſenterie, und Colic gelobet; aͤuſſerlich dienet er wider die Braͤu- ne, boͤſe Geſchwuͤre, erweichet die Tumores, vertreibt die Wartzen, er ſoll ein unbetruͤglich Mittel wider die Kroͤpffe ſeyn, in ſpecie der ſchwartze Dreck von einem Schaaf-Hunde.
Album nigrum, Muſcerda,Maͤuſe-Dreck,laxiret admirabel, iſt ein gemein Experiment der Weiber fuͤr die Kinder, indem ſie gr. j. bis jjj. in Muß oder Brey eingeben, oder nehmen jv. v. oder vj. ſolcher Koͤtel, zerreiben ſie mit Milch, drucken den Safft durch ein Tuch, und gebens dann ein.
Albumen, das Weiſſe im Ey: kuͤhlet, wird deßwegen wider Ent- zuͤndung der Augen gebrauchet.
Alburnum, das Weiſſe am Holtz, zunaͤchſt der Borck oder Rinde, der Spint.
Alcaheſt, iſt gleichſam ſo viel als alcali eſt, heiſt bey den Chymicis das allgemeine geiſtreiche Solvens, ein ſtetswaͤhrender unwandelbarer Li- quor, der ieden ſichtbaren Coͤrper in einen Safft ſeiner Natur bringet, und zwar ohne einige Verderbung der Saamen-Kraͤffte, und daß die natuͤrliche weſentliche Form ohne Schaden bleibet, wie Paracelſus und Helmond wollen; kurtz, es iſt ein ſolch Menſtruum, das tuͤchtig alle Coͤrper aufzuloͤſen iſt. Ob ſolch ein Menſtruum zu finden, iſt billig zu zweiffeln, weil kein Gefaͤß zu finden, worinnen es aufgehoben werden moͤge.
Alcali ſal, ſiehe Sal alcali.
Alcalinum, bedeutet ein irdiſch Corpus, welches vom Sale alcali Theilgen bey ſich, oder doch mit ihm gleiche Effecten hat.
Alcanna, ſiehe Anchuſa.
Alce, ein Elend, iſt ein ziemlich groß und hier wohlbekanntes Thier, mit einem breiten Geweyh, als die Hirſche haben, wird auch von einigen Equicervus, von andern Animal magnum genannt; von dieſem Thier ſind die Klauen und Hoͤrner officinal; Ungula und Cornua Alcis dienen wider die ſchwere Noth, Pocken und Maſern, die Wuͤrckung kommt von deſſen
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[26/0038]
AL
wolle, natuͤrlich oder kuͤnſtlich, wenn es nur weiß iſt: alſo in der Anato-
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Album græcum, weiſſer Hunds-Dreck; der beſte wird vom Hunde,
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wird von Paulini in ſeiner Dreck-Apothecke wider drey- und viertaͤgiges
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ein unbetruͤglich Mittel wider die Kroͤpffe ſeyn, in ſpecie der ſchwartze
Dreck von einem Schaaf-Hunde.
Album nigrum, Muſcerda, Maͤuſe-Dreck, laxiret admirabel, iſt
ein gemein Experiment der Weiber fuͤr die Kinder, indem ſie gr. j. bis jjj.
in Muß oder Brey eingeben, oder nehmen jv. v. oder vj. ſolcher Koͤtel,
zerreiben ſie mit Milch, drucken den Safft durch ein Tuch, und gebens
dann ein.
Albumen, das Weiſſe im Ey: kuͤhlet, wird deßwegen wider Ent-
zuͤndung der Augen gebrauchet.
Alburnum, das Weiſſe am Holtz, zunaͤchſt der Borck oder Rinde,
der Spint.
Alcaheſt, iſt gleichſam ſo viel als alcali eſt, heiſt bey den Chymicis
das allgemeine geiſtreiche Solvens, ein ſtetswaͤhrender unwandelbarer Li-
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und zwar ohne einige Verderbung der Saamen-Kraͤffte, und daß die
natuͤrliche weſentliche Form ohne Schaden bleibet, wie Paracelſus und
Helmond wollen; kurtz, es iſt ein ſolch Menſtruum, das tuͤchtig alle
Coͤrper aufzuloͤſen iſt. Ob ſolch ein Menſtruum zu finden, iſt billig zu
zweiffeln, weil kein Gefaͤß zu finden, worinnen es aufgehoben werden
moͤge.
Alcali ſal, ſiehe Sal alcali.
Alcalinum, bedeutet ein irdiſch Corpus, welches vom Sale alcali
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Alcanna, ſiehe Anchuſa.
Alce, ein Elend, iſt ein ziemlich groß und hier wohlbekanntes Thier,
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die Klauen und Hoͤrner officinal; Ungula und Cornua Alcis dienen wider
die ſchwere Noth, Pocken und Maſern, die Wuͤrckung kommt von deſſen
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/38>, abgerufen am 21.11.2024.
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