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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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nicht vertragen kan, also verändert wird, daß es entweder gantz, oder doch
zwangweise die Gewalt des Feuers ertragen mag.

Flamma, eine Flamme, Feuers-Flamme.

Flammula cordis, oder vitalis, die Hertz- oder Lebens-Flamme;
solche wird von einigen statuiret, und für die würckende Ursach der Blut-
machung gehalten; eigentlich aber werden hierunter die Lebens-Geister
verstanden.

Flammula Jovis, Brenn-Wurtz, in Oesterreich und Siebenbürgen
wächst es wild, und anderswo wird es in Gärten unterhalten; das Kraut
zerstossen und aufgeleget, ziehet Blasen.

Flatus, Flatulentia, Winde, Blähungen im Unter-Leibe, wer-
den offters eine Ursach der Colic und anderer Schmertzen. Sie haben
ordinair ihren Ursprung von blähenden Sachen, Garten-Früchten und
Küchen-Kräutern, unter welchen sonderlich der sonsten gesunde Rettig ein
unangenehmer Sprach-Meister ist. Hiebey wird nicht uneben gefraget,
warum die flatus stincken, wenn sie per posteriora weggehen? Die Ant-
wort ist aus der Chymie zu geben: Es ist bekannt, daß die schwefelicht-
und fetten Dinge, wann sie von den alcalibus solviret, und von acidis prae-
cipiti
ret werden, einen abscheulichen Gestanck von sich geben, solches bezeu-
get die Praeparation des Croci Metallorum, oder Reguli Antimonii mit
Antimonio, Tartaro und Nitro, allwo die Scoriae oder Schlacken nichts
anders, als ein vom alcali solvirtes Sulphur Antimonii sind, welches, wenn
es von simplic. solviret worden, keinen Geruch giebet, wenn aber diese
Solution von acidis, als Spirit. Nitri, Vitrioli, Acet. dest. &c. praecipitiret
wird, entstehet ein unerträglicher Gestanck: und also stincken auch die fla-
tus,
in Ansehung, daß sie mit der zustossenden Galle entspringen, deren
flüchtiges Sal und resolvirtes eigen Oel vom acido praecipitiret, solche stin-
ckende flatus giebet. Die Winde nun zu zertheilen und abzuführen, brau-
chet man eintzig Carminativa, als rad. Galang. Zedoar. sem. Aneth. Foe-
nicul. flores Chamomill.
und Sambuci, bacc. Laur. cortic. Aurant. Citri,
O carminativ. de tribus, theriacal. Nitri dulcis, Menth. essentific. tinct.
Castor.
und äusserlich Emplastr. de baccis Lauri, de crusta panis &c.

Flavedo, gelb, gelbfarbig, wie in dem lctero angemercket wird.

Flos, eine Blume, eine Blüte, ist dasjenige, was einen Menschen
vergnüget, und von der verlangten Frucht Hoffnung machet: Denn
wenn die Blume verflossen, so folget Frucht oder Saamen. Die Flores
oder Blumen haben ihre sonderlichen Theile; erstlich sind die Häusgen oder

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nicht vertragen kan, alſo veraͤndert wird, daß es entweder gantz, oder doch
zwangweiſe die Gewalt des Feuers ertragen mag.

Flamma, eine Flamme, Feuers-Flamme.

Flammula cordis, oder vitalis, die Hertz- oder Lebens-Flamme;
ſolche wird von einigen ſtatuiret, und fuͤr die wuͤrckende Urſach der Blut-
machung gehalten; eigentlich aber werden hierunter die Lebens-Geiſter
verſtanden.

Flammula Jovis, Brenn-Wurtz, in Oeſterreich und Siebenbuͤrgen
waͤchſt es wild, und anderswo wird es in Gaͤrten unterhalten; das Kraut
zerſtoſſen und aufgeleget, ziehet Blaſen.

Flatus, Flatulentia, Winde, Blaͤhungen im Unter-Leibe, wer-
den offters eine Urſach der Colic und anderer Schmertzen. Sie haben
ordinair ihren Urſprung von blaͤhenden Sachen, Garten-Fruͤchten und
Kuͤchen-Kraͤutern, unter welchen ſonderlich der ſonſten geſunde Rettig ein
unangenehmer Sprach-Meiſter iſt. Hiebey wird nicht uneben gefraget,
warum die flatus ſtincken, wenn ſie per poſteriora weggehen? Die Ant-
wort iſt aus der Chymie zu geben: Es iſt bekannt, daß die ſchwefelicht-
und fetten Dinge, wann ſie von den alcalibus ſolviret, und von acidis præ-
cipiti
ret werden, einen abſcheulichen Geſtanck von ſich geben, ſolches bezeu-
get die Præparation des Croci Metallorum, oder Reguli Antimonii mit
Antimonio, Tartaro und Nitro, allwo die Scoriæ oder Schlacken nichts
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Solution von acidis, als Spirit. Nitri, Vitrioli, Acet. deſt. &c. præcipitiret
wird, entſtehet ein unertraͤglicher Geſtanck: und alſo ſtincken auch die fla-
tus,
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ckende flatus giebet. Die Winde nun zu zertheilen und abzufuͤhren, brau-
chet man eintzig Carminativa, als rad. Galang. Zedoar. ſem. Aneth. Fœ-
nicul. flores Chamomill.
und Sambuci, bacc. Laur. cortic. Aurant. Citri,
Ω carminativ. de tribus, theriacal. Nitri dulcis, Menth. eſſentific. tinct.
Caſtor.
und aͤuſſerlich Emplaſtr. de baccis Lauri, de cruſta panis &c.

Flavedo, gelb, gelbfarbig, wie in dem lctero angemercket wird.

Flos, eine Blume, eine Bluͤte, iſt dasjenige, was einen Menſchen
vergnuͤget, und von der verlangten Frucht Hoffnung machet: Denn
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oder Blumen haben ihre ſonderlichen Theile; erſtlich ſind die Haͤusgen oder

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[359/0371] FL nicht vertragen kan, alſo veraͤndert wird, daß es entweder gantz, oder doch zwangweiſe die Gewalt des Feuers ertragen mag. Flamma, eine Flamme, Feuers-Flamme. Flammula cordis, oder vitalis, die Hertz- oder Lebens-Flamme; ſolche wird von einigen ſtatuiret, und fuͤr die wuͤrckende Urſach der Blut- machung gehalten; eigentlich aber werden hierunter die Lebens-Geiſter verſtanden. Flammula Jovis, Brenn-Wurtz, in Oeſterreich und Siebenbuͤrgen waͤchſt es wild, und anderswo wird es in Gaͤrten unterhalten; das Kraut zerſtoſſen und aufgeleget, ziehet Blaſen. Flatus, Flatulentia, Winde, Blaͤhungen im Unter-Leibe, wer- den offters eine Urſach der Colic und anderer Schmertzen. Sie haben ordinair ihren Urſprung von blaͤhenden Sachen, Garten-Fruͤchten und Kuͤchen-Kraͤutern, unter welchen ſonderlich der ſonſten geſunde Rettig ein unangenehmer Sprach-Meiſter iſt. Hiebey wird nicht uneben gefraget, warum die flatus ſtincken, wenn ſie per poſteriora weggehen? Die Ant- wort iſt aus der Chymie zu geben: Es iſt bekannt, daß die ſchwefelicht- und fetten Dinge, wann ſie von den alcalibus ſolviret, und von acidis præ- cipitiret werden, einen abſcheulichen Geſtanck von ſich geben, ſolches bezeu- get die Præparation des Croci Metallorum, oder Reguli Antimonii mit Antimonio, Tartaro und Nitro, allwo die Scoriæ oder Schlacken nichts anders, als ein vom alcali ſolvirtes Sulphur Antimonii ſind, welches, wenn es von 🜄 ſimplic. ſolviret worden, keinen Geruch giebet, wenn aber dieſe Solution von acidis, als Spirit. Nitri, Vitrioli, Acet. deſt. &c. præcipitiret wird, entſtehet ein unertraͤglicher Geſtanck: und alſo ſtincken auch die fla- tus, in Anſehung, daß ſie mit der zuſtoſſenden Galle entſpringen, deren fluͤchtiges Sal und reſolvirtes eigen Oel vom acido præcipitiret, ſolche ſtin- ckende flatus giebet. Die Winde nun zu zertheilen und abzufuͤhren, brau- chet man eintzig Carminativa, als rad. Galang. Zedoar. ſem. Aneth. Fœ- nicul. flores Chamomill. und Sambuci, bacc. Laur. cortic. Aurant. Citri, Ω carminativ. de tribus, theriacal. Nitri dulcis, Menth. eſſentific. tinct. Caſtor. und aͤuſſerlich Emplaſtr. de baccis Lauri, de cruſta panis &c. Flavedo, gelb, gelbfarbig, wie in dem lctero angemercket wird. Flos, eine Blume, eine Bluͤte, iſt dasjenige, was einen Menſchen vergnuͤget, und von der verlangten Frucht Hoffnung machet: Denn wenn die Blume verfloſſen, ſo folget Frucht oder Saamen. Die Flores oder Blumen haben ihre ſonderlichen Theile; erſtlich ſind die Haͤusgen oder Kno-

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 359. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/371>, abgerufen am 25.11.2024.