Nieren, Blasen; Der Syrupus ist wider den weissen Fluß gut; die Wurtzel mit radic. Scrophular. und Rusci vermischet im Decoct oder Pulver, wird wider Kröpffe recommandiret.
Filix,Fahren-Krant, wächset an schattichten Oertern, die Wur- tzel nutzet wider die verstopfften Eingeweide, Miltz und Mutter, todtet die Würmer.
Filtratio, siehe Colatio.
Filtrum, heist (1) dasjenige Jnstrument, welches man zur Filtration oder Durchgiessung gebrauchet, es mag ein Trichter, Tuch, Filtz, oder Lösch-Blatt seyn. (2) Heist Filtrum auch ein Stein-Schwamm, wird in West-Jndien an etlichen Oertern des Mericanischen Meer-Busens gefunden, weil man das gemeine dadurch gleichsam filtriren und von allen Unreinigkeiten reinigen kan: so wird er also auch Lapis Mexica- nus genennet: sein Gebrauch ist, das Wasser von aller Unreinigkeit zu saubern.
Filius ante patrem, siehe Tussilago.
Filius rubeus solis
siehe Aurum.
Fissura, eine Spalte oder Schlitz, am Holtz oder Bein.
Fissura magna, Cunnus, Natura, Porcus, die Sehlitz in der weibli- chen Scham.
Fistula, eine Fistel, hierunter werden mancherley Dinge verstan- den, 1) ein Musicalisch Jnstrument, eine Flöte, 2) die Röhre an der Clystir-Blasen, 3) die Röhre des männlichen Gliedes, 4) die Lufft-Röh- re, 5) das Marck in dem Rückgrad, Fistula sacra, und endlich 6) so hie- her gehöret, ein tieffhölichtes und von oben harthäutiges Geschwür, ins- gemein ein fistulirter Schade, ein Röhr- oder Hol-Geschwür genannt. Es wird ein grosser Unterscheid dieser Schäden observiret, dann einige sind kurtz, und gehen nur bis an die Musculen, andere lang und tieff, bis an die Krospel und Beine, ja sie dringen wol in die Höle der Brust und des Unter-Leibes; bald haben sie ein, bald zwey Orificia, sind gleich, krumm, schrege, bald geben sie Blut, bald wäßrige und andere Materie, bald sind sie trocken, bald greiffen sie die Blut-Gefässe, Nerven, Drü- sen, Wasser-Gefässe, Membranen und andere Theile des Leibes an, und endigen sich darinnen. Die wahre Ursach ist ein verdorben Serum, wel- ches innerlich stecket, und die Theile corrodiret, dahero folgen sie gar leicht nach tieff und verborgenen Geschwüren, oder nach Wunden, welche gar
zu zei-
FI
Nieren, Blaſen; Der Syrupus iſt wider den weiſſen Fluß gut; die Wurtzel mit radic. Scrophular. und Ruſci vermiſchet im Decoct oder Pulver, wird wider Kroͤpffe recommandiret.
Filix,Fahren-Krant, waͤchſet an ſchattichten Oertern, die Wur- tzel nutzet wider die verſtopfften Eingeweide, Miltz und Mutter, todtet die Wuͤrmer.
Filtratio, ſiehe Colatio.
Filtrum, heiſt (1) dasjenige Jnſtrument, welches man zur Filtration oder Durchgieſſung gebrauchet, es mag ein Trichter, Tuch, Filtz, oder Loͤſch-Blatt ſeyn. (2) Heiſt Filtrum auch ein Stein-Schwamm, wird in Weſt-Jndien an etlichen Oertern des Mericaniſchen Meer-Buſens gefunden, weil man das gemeine 🜄 dadurch gleichſam filtriren und von allen Unreinigkeiten reinigen kan: ſo wird er alſo auch Lapis Mexica- nus genennet: ſein Gebrauch iſt, das Waſſer von aller Unreinigkeit zu ſaubern.
Filius ante patrem, ſiehe Tuſſilago.
Filius rubeus ſolis
ſiehe Aurum.
Fiſſura, eine Spalte oder Schlitz, am Holtz oder Bein.
Fiſſura magna, Cunnus, Natura, Porcus, die Sehlitz in der weibli- chen Scham.
Fiſtula, eine Fiſtel, hierunter werden mancherley Dinge verſtan- den, 1) ein Muſicaliſch Jnſtrument, eine Floͤte, 2) die Roͤhre an der Clyſtir-Blaſen, 3) die Roͤhre des maͤnnlichen Gliedes, 4) die Lufft-Roͤh- re, 5) das Marck in dem Ruͤckgrad, Fiſtula ſacra, und endlich 6) ſo hie- her gehoͤret, ein tieffhoͤlichtes und von oben harthaͤutiges Geſchwuͤr, ins- gemein ein fiſtulirter Schade, ein Roͤhr- oder Hol-Geſchwuͤr genannt. Es wird ein groſſer Unterſcheid dieſer Schaͤden obſerviret, dann einige ſind kurtz, und gehen nur bis an die Muſculen, andere lang und tieff, bis an die Kroſpel und Beine, ja ſie dringen wol in die Hoͤle der Bruſt und des Unter-Leibes; bald haben ſie ein, bald zwey Orificia, ſind gleich, krumm, ſchrege, bald geben ſie Blut, bald waͤßrige und andere Materie, bald ſind ſie trocken, bald greiffen ſie die Blut-Gefaͤſſe, Nerven, Druͤ- ſen, Waſſer-Gefaͤſſe, Membranen und andere Theile des Leibes an, und endigen ſich darinnen. Die wahre Urſach iſt ein verdorben Serum, wel- ches innerlich ſtecket, und die Theile corrodiret, dahero folgen ſie gar leicht nach tieff und verborgenen Geſchwuͤren, oder nach Wunden, welche gar
zu zei-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0368"n="356"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq"><hirendition="#b"><hirendition="#g">FI</hi></hi></hi></fw><lb/>
Nieren, Blaſen; Der Syrupus iſt wider den weiſſen Fluß gut; die<lb/>
Wurtzel mit <hirendition="#aq">radic. Scrophular.</hi> und <hirendition="#aq">Ruſci</hi> vermiſchet im <hirendition="#aq">Decoct</hi> oder<lb/>
Pulver, wird wider Kroͤpffe <hirendition="#aq">recommandi</hi>ret.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Filix,</hi><hirendition="#fr">Fahren-Krant,</hi> waͤchſet an ſchattichten Oertern, die Wur-<lb/>
tzel nutzet wider die verſtopfften Eingeweide, Miltz und Mutter, todtet<lb/>
die Wuͤrmer.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Filtratio,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Colatio.</hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Filtrum,</hi> heiſt (1) dasjenige Jnſtrument, welches man zur <hirendition="#aq">Filtration</hi><lb/>
oder Durchgieſſung gebrauchet, es mag ein <hirendition="#fr">Trichter, Tuch, Filtz,</hi> oder<lb/><hirendition="#fr">Loͤſch-Blatt</hi>ſeyn. (2) Heiſt <hirendition="#aq">Filtrum</hi> auch ein <hirendition="#fr">Stein-Schwamm,</hi><lb/>
wird in Weſt-Jndien an etlichen Oertern des Mericaniſchen Meer-Buſens<lb/>
gefunden, weil man das gemeine 🜄 dadurch gleichſam <hirendition="#aq">filtri</hi>ren und von<lb/>
allen Unreinigkeiten reinigen kan: ſo wird er alſo auch <hirendition="#aq">Lapis Mexica-<lb/>
nus</hi> genennet: ſein Gebrauch iſt, das Waſſer von aller Unreinigkeit zu<lb/>ſaubern.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Filius ante patrem,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Tuſſilago.</hi></p><lb/><p><list><item><listrendition="#rightBraced #right"><item><hirendition="#aq">Filius rubeus</hi></item><lb/><item><hirendition="#et"><hirendition="#aq">ſolis</hi></hi></item></list>ſiehe <hirendition="#aq">Aurum.</hi></item></list></p><lb/><p><hirendition="#aq">Fiſſura,</hi> eine <hirendition="#fr">Spalte</hi> oder <hirendition="#fr">Schlitz,</hi> am Holtz oder Bein.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Fiſſura magna, Cunnus, Natura, Porcus,</hi> die Sehlitz in der weibli-<lb/>
chen Scham.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Fiſtula,</hi> eine <hirendition="#fr">Fiſtel,</hi> hierunter werden mancherley Dinge verſtan-<lb/>
den, 1) ein Muſicaliſch Jnſtrument, eine Floͤte, 2) die Roͤhre an der<lb/>
Clyſtir-Blaſen, 3) die Roͤhre des maͤnnlichen Gliedes, 4) die Lufft-Roͤh-<lb/>
re, 5) das Marck in dem Ruͤckgrad, <hirendition="#aq">Fiſtula ſacra,</hi> und endlich 6) ſo hie-<lb/>
her gehoͤret, ein tieffhoͤlichtes und von oben harthaͤutiges Geſchwuͤr, ins-<lb/>
gemein ein <hirendition="#fr">fiſtulirter Schade,</hi> ein <hirendition="#fr">Roͤhr-</hi> oder <hirendition="#fr">Hol-Geſchwuͤr</hi> genannt.<lb/>
Es wird ein groſſer Unterſcheid dieſer Schaͤden <hirendition="#aq">obſervi</hi>ret, dann einige<lb/>ſind kurtz, und gehen nur bis an die Muſculen, andere lang und tieff, bis<lb/>
an die Kroſpel und Beine, ja ſie dringen wol in die Hoͤle der Bruſt und<lb/>
des Unter-Leibes; bald haben ſie ein, bald zwey <hirendition="#aq">Orificia,</hi>ſind gleich,<lb/>
krumm, ſchrege, bald geben ſie Blut, bald waͤßrige und andere Materie,<lb/>
bald ſind ſie trocken, bald greiffen ſie die Blut-Gefaͤſſe, Nerven, Druͤ-<lb/>ſen, Waſſer-Gefaͤſſe, <hirendition="#aq">Membran</hi>en und andere Theile des Leibes an, und<lb/>
endigen ſich darinnen. Die wahre Urſach iſt ein verdorben <hirendition="#aq">Serum,</hi> wel-<lb/>
ches innerlich ſtecket, und die Theile <hirendition="#aq">corrodi</hi>ret, dahero folgen ſie gar leicht<lb/>
nach tieff und verborgenen Geſchwuͤren, oder nach Wunden, welche gar<lb/><fwplace="bottom"type="catch">zu zei-</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[356/0368]
FI
Nieren, Blaſen; Der Syrupus iſt wider den weiſſen Fluß gut; die
Wurtzel mit radic. Scrophular. und Ruſci vermiſchet im Decoct oder
Pulver, wird wider Kroͤpffe recommandiret.
Filix, Fahren-Krant, waͤchſet an ſchattichten Oertern, die Wur-
tzel nutzet wider die verſtopfften Eingeweide, Miltz und Mutter, todtet
die Wuͤrmer.
Filtratio, ſiehe Colatio.
Filtrum, heiſt (1) dasjenige Jnſtrument, welches man zur Filtration
oder Durchgieſſung gebrauchet, es mag ein Trichter, Tuch, Filtz, oder
Loͤſch-Blatt ſeyn. (2) Heiſt Filtrum auch ein Stein-Schwamm,
wird in Weſt-Jndien an etlichen Oertern des Mericaniſchen Meer-Buſens
gefunden, weil man das gemeine 🜄 dadurch gleichſam filtriren und von
allen Unreinigkeiten reinigen kan: ſo wird er alſo auch Lapis Mexica-
nus genennet: ſein Gebrauch iſt, das Waſſer von aller Unreinigkeit zu
ſaubern.
Filius ante patrem, ſiehe Tuſſilago.
Filius rubeus
ſolis
ſiehe Aurum.
Fiſſura, eine Spalte oder Schlitz, am Holtz oder Bein.
Fiſſura magna, Cunnus, Natura, Porcus, die Sehlitz in der weibli-
chen Scham.
Fiſtula, eine Fiſtel, hierunter werden mancherley Dinge verſtan-
den, 1) ein Muſicaliſch Jnſtrument, eine Floͤte, 2) die Roͤhre an der
Clyſtir-Blaſen, 3) die Roͤhre des maͤnnlichen Gliedes, 4) die Lufft-Roͤh-
re, 5) das Marck in dem Ruͤckgrad, Fiſtula ſacra, und endlich 6) ſo hie-
her gehoͤret, ein tieffhoͤlichtes und von oben harthaͤutiges Geſchwuͤr, ins-
gemein ein fiſtulirter Schade, ein Roͤhr- oder Hol-Geſchwuͤr genannt.
Es wird ein groſſer Unterſcheid dieſer Schaͤden obſerviret, dann einige
ſind kurtz, und gehen nur bis an die Muſculen, andere lang und tieff, bis
an die Kroſpel und Beine, ja ſie dringen wol in die Hoͤle der Bruſt und
des Unter-Leibes; bald haben ſie ein, bald zwey Orificia, ſind gleich,
krumm, ſchrege, bald geben ſie Blut, bald waͤßrige und andere Materie,
bald ſind ſie trocken, bald greiffen ſie die Blut-Gefaͤſſe, Nerven, Druͤ-
ſen, Waſſer-Gefaͤſſe, Membranen und andere Theile des Leibes an, und
endigen ſich darinnen. Die wahre Urſach iſt ein verdorben Serum, wel-
ches innerlich ſtecket, und die Theile corrodiret, dahero folgen ſie gar leicht
nach tieff und verborgenen Geſchwuͤren, oder nach Wunden, welche gar
zu zei-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 356. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/368>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.