Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

Bild:
<< vorherige Seite

CE
Cochleariae bereiteten Essentia bis 60. gutt. gegeben, wie D. Hoffmann
angemercket, und Lic. Aulieb. in seiner 1704. gehaltenen Inaugural-
Disputation de Purgantibus selectis & minus cognitis
angeführet. Es
dienen auch die Blumen und Blätter wider die Verstopffung der Leber,
Miltz und Mutter, verlohrnen Appetit; äusserlich wider Flecken der
Haut, Sommer-Sprossen, blöd Gesicht. Praeparata sind , O, Ex-
tractum
und sal.

Centaurium minerale Cardilucii ist des Antimonii sulphur.

Centrium, ist ein Zuwort eines Pflasters; ein Stich-Pflaster.

Centrum, heist eigentlich eines Circkels Mittel-Punct, oder
Mitte. Sonst wird dieses Wort auf mancherley Art genommen, und
für den Grund-Sitz und vornehmsten Theil eines Dinges gehalten: also
heist Homo, der Mensch, Centrum omnium creaturarum, das Fundament
oder Punct aller Geschöpffe; Stomachus, der Magen, Centrum morbo-
rum,
die Quelle der Kranckheiten; Centrum mulieris, die Gebähr-Mut-
ter; Centrum ovi, die Dotter im Ey; Cor, das Hertz, Centrum vitae,
der Grund des Lebens etc.

Centimorbia, siehe Nummularia.

Centumnodia, siehe Polygonum.

Centuncularis, Centunculus, siehe Gnaphalium.

Cepa, Zwiebel, werden in Gärten erzogen: sie reinigen, treiben
den Harn und Schweiß, lösen den Schleim von der Lungen; in Honig
gekochet und gegessen, treiben den Stein und Würmer; in Eßig maceri-
ret, die Menses: äusserlich zeitigen sie, und eröffnen die Geschwür und
Pest-Beulen, nützen wider den tollen Hundes-Biß; man hält dafür, daß
die Wunden, so mit einem Messer, damit Zwiebeln geschnitten worden,
geschehen, nicht leichtlich heilen, die aber mit einem Degen, so mit Zwie-
bel-Safft bestrichen, geschehen, gar tödtlich seyn sollen.

Cephalaea, und Cephalalgia, das Haupt-Weh, wird von dem Dolaeo
Oper. Tom. I. pag.
2. 6. also genommen, daß Cephalaea ein langwie-
riger offt wiederkommender Schmertz des gantzen Hauptes
heisset:
Cephalalgia aber ein gantz geringes Haupt-Weh oder Schmertz ge-
nennet wird, so von einem Fieber, Sonnen-Hitze, starcker Bewegung,
Berauschung oder andern äusserlichen Ursachen herrühret. Ferner wird
auch von den Practicis Hemicrania angemercket, wenn nur das halbe
Haupt schmertzet
und weh thut. Es finden sich aber viel und mancher-
ley Ursachen, welche diesen Schmertzen erwecken, von solchen sind einige

inner-
A a

CE
Cochleariæ bereiteten Eſſentia bis 60. gutt. gegeben, wie D. Hoffmann
angemercket, und Lic. Aulieb. in ſeiner 1704. gehaltenen Inaugural-
Diſputation de Purgantibus ſelectis & minus cognitis
angefuͤhret. Es
dienen auch die Blumen und Blaͤtter wider die Verſtopffung der Leber,
Miltz und Mutter, verlohrnen Appetit; aͤuſſerlich wider Flecken der
Haut, Sommer-Sproſſen, bloͤd Geſicht. Præparata ſind 🜄, Ω, Ex-
tractum
und ſal.

Centaurium minerale Cardilucii iſt des Antimonii ſulphur.

Centrium, iſt ein Zuwort eines Pflaſters; ein Stich-Pflaſter.

Centrum, heiſt eigentlich eines Circkels Mittel-Punct, oder
Mitte. Sonſt wird dieſes Wort auf mancherley Art genommen, und
fuͤr den Grund-Sitz und vornehmſten Theil eines Dinges gehalten: alſo
heiſt Homo, der Menſch, Centrum omnium creaturarum, das Fundament
oder Punct aller Geſchoͤpffe; Stomachus, der Magen, Centrum morbo-
rum,
die Quelle der Kranckheiten; Centrum mulieris, die Gebaͤhr-Mut-
ter; Centrum ovi, die Dotter im Ey; Cor, das Hertz, Centrum vitæ,
der Grund des Lebens ꝛc.

Centimorbia, ſiehe Nummularia.

Centumnodia, ſiehe Polygonum.

Centuncularis, Centunculus, ſiehe Gnaphalium.

Cepa, Zwiebel, werden in Gaͤrten erzogen: ſie reinigen, treiben
den Harn und Schweiß, loͤſen den Schleim von der Lungen; in Honig
gekochet und gegeſſen, treiben den Stein und Wuͤrmer; in Eßig maceri-
ret, die Menſes: aͤuſſerlich zeitigen ſie, und eroͤffnen die Geſchwuͤr und
Peſt-Beulen, nuͤtzen wider den tollen Hundes-Biß; man haͤlt dafuͤr, daß
die Wunden, ſo mit einem Meſſer, damit Zwiebeln geſchnitten worden,
geſchehen, nicht leichtlich heilen, die aber mit einem Degen, ſo mit Zwie-
bel-Safft beſtrichen, geſchehen, gar toͤdtlich ſeyn ſollen.

Cephalæa, und Cephalalgia, das Haupt-Weh, wird von dem Dolæo
Oper. Tom. I. pag.
2. 6. alſo genommen, daß Cephalæa ein langwie-
riger offt wiederkommender Schmertz des gantzen Hauptes
heiſſet:
Cephalalgia aber ein gantz geringes Haupt-Weh oder Schmertz ge-
nennet wird, ſo von einem Fieber, Sonnen-Hitze, ſtarcker Bewegung,
Berauſchung oder andern aͤuſſerlichen Urſachen herruͤhret. Ferner wird
auch von den Practicis Hemicrania angemercket, wenn nur das halbe
Haupt ſchmertzet
und weh thut. Es finden ſich aber viel und mancher-
ley Urſachen, welche dieſen Schmertzen erwecken, von ſolchen ſind einige

inner-
A a
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0197" n="185"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">CE</hi></hi></hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">Cochleariæ</hi> bereiteten <hi rendition="#aq">E&#x017F;&#x017F;entia</hi> bis 60. <hi rendition="#aq">gutt.</hi> gegeben, wie <hi rendition="#aq">D.</hi> Hoffmann<lb/>
angemercket, und <hi rendition="#aq">Lic. Aulieb.</hi> in &#x017F;einer 1704. gehaltenen <hi rendition="#aq">Inaugural-<lb/>
Di&#x017F;putation de Purgantibus &#x017F;electis &amp; minus cognitis</hi> angefu&#x0364;hret. Es<lb/>
dienen auch die Blumen und Bla&#x0364;tter wider die Ver&#x017F;topffung der Leber,<lb/>
Miltz und Mutter, verlohrnen <hi rendition="#aq">Appetit;</hi> a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;erlich wider Flecken der<lb/>
Haut, Sommer-Spro&#x017F;&#x017F;en, blo&#x0364;d Ge&#x017F;icht. <hi rendition="#aq">Præparata</hi> &#x017F;ind <hi rendition="#aq">&#x1F704;, &#x03A9;, Ex-<lb/>
tractum</hi> und <hi rendition="#aq">&#x017F;al.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Centaurium minerale Cardilucii</hi> i&#x017F;t des <hi rendition="#aq">Antimonii &#x017F;ulphur.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Centrium,</hi> i&#x017F;t ein Zuwort eines Pfla&#x017F;ters; ein Stich-Pfla&#x017F;ter.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Centrum,</hi> hei&#x017F;t eigentlich eines <hi rendition="#fr">Circkels Mittel-Punct,</hi> oder<lb/><hi rendition="#fr">Mitte.</hi> Son&#x017F;t wird die&#x017F;es Wort auf mancherley Art genommen, und<lb/>
fu&#x0364;r den Grund-Sitz und vornehm&#x017F;ten Theil eines Dinges gehalten: al&#x017F;o<lb/>
hei&#x017F;t <hi rendition="#aq">Homo,</hi> der Men&#x017F;ch, <hi rendition="#aq">Centrum omnium creaturarum,</hi> das <hi rendition="#aq">Fundament</hi><lb/>
oder Punct aller Ge&#x017F;cho&#x0364;pffe; <hi rendition="#aq">Stomachus,</hi> der Magen, <hi rendition="#aq">Centrum morbo-<lb/>
rum,</hi> die Quelle der Kranckheiten; <hi rendition="#aq">Centrum mulieris,</hi> die Geba&#x0364;hr-Mut-<lb/>
ter; <hi rendition="#aq">Centrum ovi,</hi> die Dotter im Ey; <hi rendition="#aq">Cor,</hi> das Hertz, <hi rendition="#aq">Centrum vitæ,</hi><lb/>
der Grund des Lebens &#xA75B;c.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Centimorbia,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Nummularia.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Centumnodia,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Polygonum.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Centuncularis, Centunculus,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Gnaphalium.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Cepa,</hi><hi rendition="#fr">Zwiebel,</hi> werden in Ga&#x0364;rten erzogen: &#x017F;ie reinigen, treiben<lb/>
den Harn und Schweiß, lo&#x0364;&#x017F;en den Schleim von der Lungen; in Honig<lb/>
gekochet und gege&#x017F;&#x017F;en, treiben den Stein und Wu&#x0364;rmer; in Eßig <hi rendition="#aq">maceri-</hi><lb/>
ret, die <hi rendition="#aq">Men&#x017F;es:</hi> a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;erlich zeitigen &#x017F;ie, und ero&#x0364;ffnen die Ge&#x017F;chwu&#x0364;r und<lb/>
Pe&#x017F;t-Beulen, nu&#x0364;tzen wider den tollen Hundes-Biß; man ha&#x0364;lt dafu&#x0364;r, daß<lb/>
die Wunden, &#x017F;o mit einem Me&#x017F;&#x017F;er, damit Zwiebeln ge&#x017F;chnitten worden,<lb/>
ge&#x017F;chehen, nicht leichtlich heilen, die aber mit einem Degen, &#x017F;o mit Zwie-<lb/>
bel-Safft be&#x017F;trichen, ge&#x017F;chehen, gar to&#x0364;dtlich &#x017F;eyn &#x017F;ollen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Cephalæa,</hi> und <hi rendition="#aq">Cephalalgia,</hi> das <hi rendition="#fr">Haupt-Weh,</hi> wird von dem <hi rendition="#aq">Dolæo<lb/>
Oper. Tom. I. pag.</hi> 2. 6. al&#x017F;o genommen, daß <hi rendition="#aq">Cephalæa</hi> ein <hi rendition="#fr">langwie-<lb/>
riger offt wiederkommender Schmertz des gantzen Hauptes</hi> hei&#x017F;&#x017F;et:<lb/><hi rendition="#aq">Cephalalgia</hi> aber ein <hi rendition="#fr">gantz geringes Haupt-Weh</hi> oder <hi rendition="#fr">Schmertz</hi> ge-<lb/>
nennet wird, &#x017F;o von einem Fieber, Sonnen-Hitze, &#x017F;tarcker Bewegung,<lb/>
Berau&#x017F;chung oder andern a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;erlichen Ur&#x017F;achen herru&#x0364;hret. Ferner wird<lb/>
auch von den <hi rendition="#aq">Practicis Hemicrania</hi> angemercket, wenn nur <hi rendition="#fr">das halbe<lb/>
Haupt &#x017F;chmertzet</hi> und weh thut. Es finden &#x017F;ich aber viel und mancher-<lb/>
ley Ur&#x017F;achen, welche die&#x017F;en Schmertzen erwecken, von &#x017F;olchen &#x017F;ind einige<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">A a</fw><fw place="bottom" type="catch">inner-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[185/0197] CE Cochleariæ bereiteten Eſſentia bis 60. gutt. gegeben, wie D. Hoffmann angemercket, und Lic. Aulieb. in ſeiner 1704. gehaltenen Inaugural- Diſputation de Purgantibus ſelectis & minus cognitis angefuͤhret. Es dienen auch die Blumen und Blaͤtter wider die Verſtopffung der Leber, Miltz und Mutter, verlohrnen Appetit; aͤuſſerlich wider Flecken der Haut, Sommer-Sproſſen, bloͤd Geſicht. Præparata ſind 🜄, Ω, Ex- tractum und ſal. Centaurium minerale Cardilucii iſt des Antimonii ſulphur. Centrium, iſt ein Zuwort eines Pflaſters; ein Stich-Pflaſter. Centrum, heiſt eigentlich eines Circkels Mittel-Punct, oder Mitte. Sonſt wird dieſes Wort auf mancherley Art genommen, und fuͤr den Grund-Sitz und vornehmſten Theil eines Dinges gehalten: alſo heiſt Homo, der Menſch, Centrum omnium creaturarum, das Fundament oder Punct aller Geſchoͤpffe; Stomachus, der Magen, Centrum morbo- rum, die Quelle der Kranckheiten; Centrum mulieris, die Gebaͤhr-Mut- ter; Centrum ovi, die Dotter im Ey; Cor, das Hertz, Centrum vitæ, der Grund des Lebens ꝛc. Centimorbia, ſiehe Nummularia. Centumnodia, ſiehe Polygonum. Centuncularis, Centunculus, ſiehe Gnaphalium. Cepa, Zwiebel, werden in Gaͤrten erzogen: ſie reinigen, treiben den Harn und Schweiß, loͤſen den Schleim von der Lungen; in Honig gekochet und gegeſſen, treiben den Stein und Wuͤrmer; in Eßig maceri- ret, die Menſes: aͤuſſerlich zeitigen ſie, und eroͤffnen die Geſchwuͤr und Peſt-Beulen, nuͤtzen wider den tollen Hundes-Biß; man haͤlt dafuͤr, daß die Wunden, ſo mit einem Meſſer, damit Zwiebeln geſchnitten worden, geſchehen, nicht leichtlich heilen, die aber mit einem Degen, ſo mit Zwie- bel-Safft beſtrichen, geſchehen, gar toͤdtlich ſeyn ſollen. Cephalæa, und Cephalalgia, das Haupt-Weh, wird von dem Dolæo Oper. Tom. I. pag. 2. 6. alſo genommen, daß Cephalæa ein langwie- riger offt wiederkommender Schmertz des gantzen Hauptes heiſſet: Cephalalgia aber ein gantz geringes Haupt-Weh oder Schmertz ge- nennet wird, ſo von einem Fieber, Sonnen-Hitze, ſtarcker Bewegung, Berauſchung oder andern aͤuſſerlichen Urſachen herruͤhret. Ferner wird auch von den Practicis Hemicrania angemercket, wenn nur das halbe Haupt ſchmertzet und weh thut. Es finden ſich aber viel und mancher- ley Urſachen, welche dieſen Schmertzen erwecken, von ſolchen ſind einige inner- A a

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/197
Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/197>, abgerufen am 18.12.2024.