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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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richten, was jener thut, die Holländer sollen ihn aus Ceylon bringen,
Einige halten dafür, es sey ein gemachtes Saltz aus -co, ,
comm.
und ; andere meynen, er bestehe aus und ; andere hal-
ten dafür, daß der Borrax eine natürliche Minera sey, welche in Jndien
soll gefunden werden. Pomet nennet solche rohen Borras, und schrei-
bet, daß dessen zwey Species aus Jndien kämen, eine, so eine röthlichte
Fettigkeit um sich hätte, die andere aber graulicht, welche die Venetia-
ner in solvirten, und über baumwollenen Seilern oder andern Stäng-
lein zu Crystallen machten. Dem sey nun wie ihm wolle, so ist doch zu
observiren, daß der Borrax grob, weiß, schön, hell und durchsichtig seyn
muß, auch gebe man Achtung, daß er nicht mit Allaun vermischet sey, wel-
cher im Feuer nicht so aufschwellt, wie der Borrax: er dienet in der Me-
dicin
vortrefflich, die Geburt zu befördern, sonderlich, wenn bey einer
gewaltigen Haemorrhagie der Gebähr-Mutter ein Abortus fortzutrei-
ben ist.

Botargum, ist das so genannte Boutarque, so von den Eyern eines
Fisches, der Mugil oder Cephalus heisset, gemachet, welches zu Tunis in
der Barbarey, und zu Martegne, 8. Meilen von Marsilien, praepariret,
und von dar in Jtalien gesendet wird. Es wird also praepariret: sie
nehmen die gantzen Rögen oder Eyer-Stöck, streuen grob Saltz darüber,
und bedecken es 4. oder 5. Stunden. Nachgehends pressen und beschwe-
ren sie es zwischen 2. Bretern Tag und Nacht, und wenn sie esgewaschen,
trocknen sie es 13. oder 14. Tage lang in der Sonnen, und thun es alle
Nacht unter Dach, oder hangen es auch in den Rauch, doch weit von
der Flamme, daß es nicht zu warm werde: soll guten Appetit zum Essen
und Trincken machen, und dem Wein einen bessern Geschmack geben;
das beste ist röthlich, und wird in der Fasten mit Baumöl und Citronen-
Safft genossen.

Bothrion, ein Grüblein, eine iede Grube, worinnen die Zähue
sitzen, die Zahn-Lade; (2) heist es auch ein tieffes kleines Geschwür
am Horn-Häutlein des Auges.

Botium, siehe Bronchocele.

Botrys, Trauben-Kraut, Türckischer Beysuß, Bufonum herba,
wird in den Gärten, auch auf den Aeckern gefunden, das Kraut wehret
der Fäule, ist gut zur Brust, Keuchen, schweren Athem, langwierigen
Husten, Schwind- und Lungen-Sucht verstopffte Menses, Bauch-Weh
und Grimmen.

Bovina

BO
richten, was jener thut, die Hollaͤnder ſollen ihn aus Ceylon bringen,
Einige halten dafuͤr, es ſey ein gemachtes Saltz aus 🜔🝐-co, 🜕, 🜔
comm.
und 🜿; andere meynen, er beſtehe aus 🜕 und 🝕; andere hal-
ten dafuͤr, daß der Borrax eine natuͤrliche Minera ſey, welche in Jndien
ſoll gefunden werden. Pomet nennet ſolche rohen Borras, und ſchrei-
bet, daß deſſen zwey Species aus Jndien kaͤmen, eine, ſo eine roͤthlichte
Fettigkeit um ſich haͤtte, die andere aber graulicht, welche die Venetia-
ner in 🜄 ſolvirten, und uͤber baumwollenen Seilern oder andern Staͤng-
lein zu Cryſtallen machten. Dem ſey nun wie ihm wolle, ſo iſt doch zu
obſerviren, daß der Borrax grob, weiß, ſchoͤn, hell und durchſichtig ſeyn
muß, auch gebe man Achtung, daß er nicht mit Allaun vermiſchet ſey, wel-
cher im Feuer nicht ſo aufſchwellt, wie der Borrax: er dienet in der Me-
dicin
vortrefflich, die Geburt zu befoͤrdern, ſonderlich, wenn bey einer
gewaltigen Hæmorrhagie der Gebaͤhr-Mutter ein Abortus fortzutrei-
ben iſt.

Botargum, iſt das ſo genannte Boutarque, ſo von den Eyern eines
Fiſches, der Mugil oder Cephalus heiſſet, gemachet, welches zu Tunis in
der Barbarey, und zu Martegne, 8. Meilen von Marſilien, præpariret,
und von dar in Jtalien geſendet wird. Es wird alſo præpariret: ſie
nehmen die gantzen Roͤgen oder Eyer-Stoͤck, ſtreuen grob Saltz daruͤber,
und bedecken es 4. oder 5. Stunden. Nachgehends preſſen und beſchwe-
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trocknen ſie es 13. oder 14. Tage lang in der Sonnen, und thun es alle
Nacht unter Dach, oder hangen es auch in den Rauch, doch weit von
der Flamme, daß es nicht zu warm werde: ſoll guten Appetit zum Eſſen
und Trincken machen, und dem Wein einen beſſern Geſchmack geben;
das beſte iſt roͤthlich, und wird in der Faſten mit Baumoͤl und Citronen-
Safft genoſſen.

Bothrion, ein Gruͤblein, eine iede Grube, worinnen die Zaͤhue
ſitzen, die Zahn-Lade; (2) heiſt es auch ein tieffes kleines Geſchwuͤr
am Horn-Haͤutlein des Auges.

Botium, ſiehe Bronchocele.

Botrys, Trauben-Kraut, Tuͤrckiſcher Beyſuß, Bufonum herba,
wird in den Gaͤrten, auch auf den Aeckern gefunden, das Kraut wehret
der Faͤule, iſt gut zur Bruſt, Keuchen, ſchweren Athem, langwierigen
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und Grimmen.

Bovina
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[130/0142] BO richten, was jener thut, die Hollaͤnder ſollen ihn aus Ceylon bringen, Einige halten dafuͤr, es ſey ein gemachtes Saltz aus 🜔🝐-co, 🜕, 🜔 comm. und 🜿; andere meynen, er beſtehe aus 🜕 und 🝕; andere hal- ten dafuͤr, daß der Borrax eine natuͤrliche Minera ſey, welche in Jndien ſoll gefunden werden. Pomet nennet ſolche rohen Borras, und ſchrei- bet, daß deſſen zwey Species aus Jndien kaͤmen, eine, ſo eine roͤthlichte Fettigkeit um ſich haͤtte, die andere aber graulicht, welche die Venetia- ner in 🜄 ſolvirten, und uͤber baumwollenen Seilern oder andern Staͤng- lein zu Cryſtallen machten. Dem ſey nun wie ihm wolle, ſo iſt doch zu obſerviren, daß der Borrax grob, weiß, ſchoͤn, hell und durchſichtig ſeyn muß, auch gebe man Achtung, daß er nicht mit Allaun vermiſchet ſey, wel- cher im Feuer nicht ſo aufſchwellt, wie der Borrax: er dienet in der Me- dicin vortrefflich, die Geburt zu befoͤrdern, ſonderlich, wenn bey einer gewaltigen Hæmorrhagie der Gebaͤhr-Mutter ein Abortus fortzutrei- ben iſt. Botargum, iſt das ſo genannte Boutarque, ſo von den Eyern eines Fiſches, der Mugil oder Cephalus heiſſet, gemachet, welches zu Tunis in der Barbarey, und zu Martegne, 8. Meilen von Marſilien, præpariret, und von dar in Jtalien geſendet wird. Es wird alſo præpariret: ſie nehmen die gantzen Roͤgen oder Eyer-Stoͤck, ſtreuen grob Saltz daruͤber, und bedecken es 4. oder 5. Stunden. Nachgehends preſſen und beſchwe- ren ſie es zwiſchen 2. Bretern Tag und Nacht, und wenn ſie esgewaſchen, trocknen ſie es 13. oder 14. Tage lang in der Sonnen, und thun es alle Nacht unter Dach, oder hangen es auch in den Rauch, doch weit von der Flamme, daß es nicht zu warm werde: ſoll guten Appetit zum Eſſen und Trincken machen, und dem Wein einen beſſern Geſchmack geben; das beſte iſt roͤthlich, und wird in der Faſten mit Baumoͤl und Citronen- Safft genoſſen. Bothrion, ein Gruͤblein, eine iede Grube, worinnen die Zaͤhue ſitzen, die Zahn-Lade; (2) heiſt es auch ein tieffes kleines Geſchwuͤr am Horn-Haͤutlein des Auges. Botium, ſiehe Bronchocele. Botrys, Trauben-Kraut, Tuͤrckiſcher Beyſuß, Bufonum herba, wird in den Gaͤrten, auch auf den Aeckern gefunden, das Kraut wehret der Faͤule, iſt gut zur Bruſt, Keuchen, ſchweren Athem, langwierigen Huſten, Schwind- und Lungen-Sucht verſtopffte Menſes, Bauch-Weh und Grimmen. Bovina

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/142>, abgerufen am 25.11.2024.