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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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gehalten, welche so gifftig ist, daß sie auch durch das blosse Ansehen alle
Thiere tödtet, allein sie wird ietzo unter die Weiber-Mährlein gerech-
net, siehe Bartholin. exercit. Misc. II. pag. 46. Die Monstra aber, welche
die Marckschreyer unter dem Namen Basilisc herum führen, werden von
dem Fisch, Raja genannt, gemacht, wie aus dem Musaeo Calceolariauo
pag.
91. zu sehen.

Basioglossi, Ypsiloglossi, werden die zwey Zungen-Mäuslein ge-
nannt, welche von dem Zungen-Bein entspringen, und sich mitten in
der Zungen enden: diese Mäuslein ziehen die Zunge gegen den Grund
des zwey-hörnichten Beins, und also rückwärts.

Basis, heist insgemein ein Grund: in der Anatomie wird das
breite Theil des Hertzens oben, wo die zwey Hertz-Oehrlein sind, also
genannt.

Bathmis, ist die Fläche der Höle eines Beins, in welches ein an-
der Bein eingelencket wird, z. E. die Krümme des Ellenbogens, wor-
ein das unterste Theil des Arms als eine Thür-Angel eingelencket
wird.

Batia, siehe Retorta.

Batrachites, Lapis bufonius, der Kröten-Stein, von diesem Stein
werden viel abergläubische Meynungen geheget, wie er nemlich im Ge-
hirn der alten Kröten gezeuget, oder auf den König der Kröten von andern
gespiehen, nachmalen aber von solchem, wenn er auf ein roth Tuch gesetzet
werde, ausgeworffen würde; allein solches alles ist falsch und ohne Grund,
wie Boetius de gemm. & lapid. pag. 301. beweiset, auch mit den heutigen
Natur-Kündigern dafür hält, daß diese Steinlein, wie andere Edelge-
steine, aus der Erden kommen, und gleichsam wie Schwämmlein an an-
dern Steinen und Felsen wachsen; wiewol Mervet. Act. Societ. Angel.
Vol. I. pag.
301. behaupten will, daß solche nichts anders als die Backen-
Zähne von dem See-Wolff, oder Lupo marino, seyn: es sind derselben
zweyerley Arten, eine rund, die andere oval, beyde sind gelb-braun, wie
Haar-Farb, oben gewölbt und glatt, unten aber entweder etwas hol, oder
platt, sind an sich selbsten nicht kostbar, werden wider der Bienen Stiche
und andere Inflammationes, wenn er nur drauf gehalten wird, item wider
die Stein-Schmertzen und Wassersucht gerühmet: daß er aber schwi-
tzen und gleichsam weinen soll, wenn ihm Gifft zu nahe kommt, ist gantz
abergläubisch.

Batra-

BA
gehalten, welche ſo gifftig iſt, daß ſie auch durch das bloſſe Anſehen alle
Thiere toͤdtet, allein ſie wird ietzo unter die Weiber-Maͤhrlein gerech-
net, ſiehe Bartholin. exercit. Miſc. II. pag. 46. Die Monſtra aber, welche
die Marckſchreyer unter dem Namen Baſiliſc herum fuͤhren, werden von
dem Fiſch, Raja genannt, gemacht, wie aus dem Muſæo Calceolariauo
pag.
91. zu ſehen.

Baſiogloſſi, Ypſilogloſſi, werden die zwey Zungen-Maͤuslein ge-
nannt, welche von dem Zungen-Bein entſpringen, und ſich mitten in
der Zungen enden: dieſe Maͤuslein ziehen die Zunge gegen den Grund
des zwey-hoͤrnichten Beins, und alſo ruͤckwaͤrts.

Baſis, heiſt insgemein ein Grund: in der Anatomie wird das
breite Theil des Hertzens oben, wo die zwey Hertz-Oehrlein ſind, alſo
genannt.

Bathmis, iſt die Flaͤche der Hoͤle eines Beins, in welches ein an-
der Bein eingelencket wird, z. E. die Kruͤmme des Ellenbogens, wor-
ein das unterſte Theil des Arms als eine Thuͤr-Angel eingelencket
wird.

Batia, ſiehe Retorta.

Batrachites, Lapis bufonius, der Kroͤten-Stein, von dieſem Stein
werden viel aberglaͤubiſche Meynungen geheget, wie er nemlich im Ge-
hirn der alten Kroͤten gezeuget, oder auf den Koͤnig der Kroͤten von andern
geſpiehen, nachmalen aber von ſolchem, wenn er auf ein roth Tuch geſetzet
werde, ausgeworffen wuͤrde; allein ſolches alles iſt falſch und ohne Grund,
wie Boëtius de gemm. & lapid. pag. 301. beweiſet, auch mit den heutigen
Natur-Kuͤndigern dafuͤr haͤlt, daß dieſe Steinlein, wie andere Edelge-
ſteine, aus der Erden kommen, und gleichſam wie Schwaͤmmlein an an-
dern Steinen und Felſen wachſen; wiewol Mervet. Act. Societ. Angel.
Vol. I. pag.
301. behaupten will, daß ſolche nichts anders als die Backen-
Zaͤhne von dem See-Wolff, oder Lupo marino, ſeyn: es ſind derſelben
zweyerley Arten, eine rund, die andere oval, beyde ſind gelb-braun, wie
Haar-Farb, oben gewoͤlbt und glatt, unten aber entweder etwas hol, oder
platt, ſind an ſich ſelbſten nicht koſtbar, werden wider der Bienen Stiche
und andere Inflammationes, wenn er nur drauf gehalten wird, item wider
die Stein-Schmertzen und Waſſerſucht geruͤhmet: daß er aber ſchwi-
tzen und gleichſam weinen ſoll, wenn ihm Gifft zu nahe kommt, iſt gantz
aberglaͤubiſch.

Batra-
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[118/0130] BA gehalten, welche ſo gifftig iſt, daß ſie auch durch das bloſſe Anſehen alle Thiere toͤdtet, allein ſie wird ietzo unter die Weiber-Maͤhrlein gerech- net, ſiehe Bartholin. exercit. Miſc. II. pag. 46. Die Monſtra aber, welche die Marckſchreyer unter dem Namen Baſiliſc herum fuͤhren, werden von dem Fiſch, Raja genannt, gemacht, wie aus dem Muſæo Calceolariauo pag. 91. zu ſehen. Baſiogloſſi, Ypſilogloſſi, werden die zwey Zungen-Maͤuslein ge- nannt, welche von dem Zungen-Bein entſpringen, und ſich mitten in der Zungen enden: dieſe Maͤuslein ziehen die Zunge gegen den Grund des zwey-hoͤrnichten Beins, und alſo ruͤckwaͤrts. Baſis, heiſt insgemein ein Grund: in der Anatomie wird das breite Theil des Hertzens oben, wo die zwey Hertz-Oehrlein ſind, alſo genannt. Bathmis, iſt die Flaͤche der Hoͤle eines Beins, in welches ein an- der Bein eingelencket wird, z. E. die Kruͤmme des Ellenbogens, wor- ein das unterſte Theil des Arms als eine Thuͤr-Angel eingelencket wird. Batia, ſiehe Retorta. Batrachites, Lapis bufonius, der Kroͤten-Stein, von dieſem Stein werden viel aberglaͤubiſche Meynungen geheget, wie er nemlich im Ge- hirn der alten Kroͤten gezeuget, oder auf den Koͤnig der Kroͤten von andern geſpiehen, nachmalen aber von ſolchem, wenn er auf ein roth Tuch geſetzet werde, ausgeworffen wuͤrde; allein ſolches alles iſt falſch und ohne Grund, wie Boëtius de gemm. & lapid. pag. 301. beweiſet, auch mit den heutigen Natur-Kuͤndigern dafuͤr haͤlt, daß dieſe Steinlein, wie andere Edelge- ſteine, aus der Erden kommen, und gleichſam wie Schwaͤmmlein an an- dern Steinen und Felſen wachſen; wiewol Mervet. Act. Societ. Angel. Vol. I. pag. 301. behaupten will, daß ſolche nichts anders als die Backen- Zaͤhne von dem See-Wolff, oder Lupo marino, ſeyn: es ſind derſelben zweyerley Arten, eine rund, die andere oval, beyde ſind gelb-braun, wie Haar-Farb, oben gewoͤlbt und glatt, unten aber entweder etwas hol, oder platt, ſind an ſich ſelbſten nicht koſtbar, werden wider der Bienen Stiche und andere Inflammationes, wenn er nur drauf gehalten wird, item wider die Stein-Schmertzen und Waſſerſucht geruͤhmet: daß er aber ſchwi- tzen und gleichſam weinen ſoll, wenn ihm Gifft zu nahe kommt, iſt gantz aberglaͤubiſch. Batra-

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/130>, abgerufen am 23.11.2024.