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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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Avellana, die Hasel-Nuß; man hat davon dreyerley Sorten,
1) communes, die gemeinen, 2) Lamperti, Lamperts-Nüsse, welche
etwas grösser sind, und um den Kern eine rothe Schale haben, 3) Cellen-
ses,
welche von Zelle bey Würtzburg hergebracht, und daher Zeller-Nüsse
genennet werden.

Avena sativa, glatter Haber, mit etwas gepregeltem Saltz in ei-
nem Säcklein warm auf den Leib geleget, stillet das Grimmen und
Mutter-Weh; geschält und gekochter Haber dienet wider entzündeten
Hals, Heischerkeit, Husten, Schwämmgen; der Grütze ist den Febri-
citant
en gesund; von Haber-Suppe mit Zucker wird der Syrupus Lu-
theri
gemachet, ist wider die Colic gut.

Avena sterilis, AEgilops, tauber Haber, wächst wild bey der Gerste
an den Wegen. Das Gewächs ist zu den Geschwüren und Fisteln der
Augen und entzündeten harten Geschwülsten zu stossen, Pflaster-weise
oder den Safft mit Mehl vermischet, und übergelegt, gut.

Aves Cypriae und Aviculae Cypriae, auch Candelae odoratae pro
fumo,
und Baculi, werden diejenigen langen Stücklein und Stänglein
genennet, welche bisweilen in den Apothecken aus einer wohlriechenden
Räucher-Kertzlein-Massa bereitet, und an statt der Räucher-Kertzlein
gebrauchet werden.

Aves Hermeticae, werden die aufsteigenden Geister bey der Destil-
lation
genannt; ingleichen der allgemeine Welt-Geist, weil er in der
Lufft herum fleugt.

Aves paradisiacae, Paradis-Vögel, also genannt, weil die gemei-
nen Leute dafür halten, als kämen sie aus dem irdischen Paradis der
Türcken, da doch unläugbar, daß sie nicht aus der Türckey, sondern aus
Ost-Jndien, und zwar aus den Moluckischen Jnsuln kommen: so nennen
sie andere Lateiner Manucodiatas; sie haben ein artiges Ansehen; es giebt
auch der gemeine Mann vor, daß diese Vögel keine Füsse haben, ist aber
gewiß, daß solche von den Jndianern abgeschnitten worden, es sey nun
solches deßwegen, daß sie sich ohne Füsse besser praepariren und halten, oder,
wie andere meynen, besser an die Casquetten und Hüte zu Plumagen heff-
ten liessen; nachdem aber die Moluccischen Jnsuln unter die Regierung
von Bantam gekommen, werden, auf Veranlassung der Holländer, die
Füsse nun an den Vögeln gelassen.

Aviculae Hermetis, bedeutet das Saltz, welches, nach Sendivogii
Anweisung, aus dem Thau zu colligiren ist.

Aura, siehe Calidum innatum.

Aures
AV

Avellana, die Haſel-Nuß; man hat davon dreyerley Sorten,
1) communes, die gemeinen, 2) Lamperti, Lamperts-Nuͤſſe, welche
etwas groͤſſer ſind, und um den Kern eine rothe Schale haben, 3) Cellen-
ſes,
welche von Zelle bey Wuͤrtzburg hergebracht, und daher Zeller-Nuͤſſe
genennet werden.

Avena ſativa, glatter Haber, mit etwas gepregeltem Saltz in ei-
nem Saͤcklein warm auf den Leib geleget, ſtillet das Grimmen und
Mutter-Weh; geſchaͤlt und gekochter Haber dienet wider entzuͤndeten
Hals, Heiſcherkeit, Huſten, Schwaͤmmgen; der Gruͤtze iſt den Febri-
citant
en geſund; von Haber-Suppe mit Zucker wird der Syrupus Lu-
theri
gemachet, iſt wider die Colic gut.

Avena ſterilis, Ægilops, tauber Haber, waͤchſt wild bey der Gerſte
an den Wegen. Das Gewaͤchs iſt zu den Geſchwuͤren und Fiſteln der
Augen und entzuͤndeten harten Geſchwuͤlſten zu ſtoſſen, Pflaſter-weiſe
oder den Safft mit Mehl vermiſchet, und uͤbergelegt, gut.

Aves Cypriæ und Aviculæ Cypriæ, auch Candelæ odoratæ pro
fumo,
und Baculi, werden diejenigen langen Stuͤcklein und Staͤnglein
genennet, welche bisweilen in den Apothecken aus einer wohlriechenden
Raͤucher-Kertzlein-Maſſa bereitet, und an ſtatt der Raͤucher-Kertzlein
gebrauchet werden.

Aves Hermeticæ, werden die aufſteigenden Geiſter bey der Deſtil-
lation
genannt; ingleichen der allgemeine Welt-Geiſt, weil er in der
Lufft herum fleugt.

Aves paradiſiacæ, Paradis-Voͤgel, alſo genannt, weil die gemei-
nen Leute dafuͤr halten, als kaͤmen ſie aus dem irdiſchen Paradis der
Tuͤrcken, da doch unlaͤugbar, daß ſie nicht aus der Tuͤrckey, ſondern aus
Oſt-Jndien, und zwar aus den Moluckiſchen Jnſuln kommen: ſo nennen
ſie andere Lateiner Manucodiatas; ſie haben ein artiges Anſehen; es giebt
auch der gemeine Mann vor, daß dieſe Voͤgel keine Fuͤſſe haben, iſt aber
gewiß, daß ſolche von den Jndianern abgeſchnitten worden, es ſey nun
ſolches deßwegen, daß ſie ſich ohne Fuͤſſe beſſer præpariren und halten, oder,
wie andere meynen, beſſer an die Caſquetten und Huͤte zu Plumagen heff-
ten lieſſen; nachdem aber die Molucciſchen Jnſuln unter die Regierung
von Bantam gekommen, werden, auf Veranlaſſung der Hollaͤnder, die
Fuͤſſe nun an den Voͤgeln gelaſſen.

Aviculæ Hermetis, bedeutet das Saltz, welches, nach Sendivogii
Anweiſung, aus dem Thau zu colligiren iſt.

Aura, ſiehe Calidum innatum.

Aures
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[103/0115] AV Avellana, die Haſel-Nuß; man hat davon dreyerley Sorten, 1) communes, die gemeinen, 2) Lamperti, Lamperts-Nuͤſſe, welche etwas groͤſſer ſind, und um den Kern eine rothe Schale haben, 3) Cellen- ſes, welche von Zelle bey Wuͤrtzburg hergebracht, und daher Zeller-Nuͤſſe genennet werden. Avena ſativa, glatter Haber, mit etwas gepregeltem Saltz in ei- nem Saͤcklein warm auf den Leib geleget, ſtillet das Grimmen und Mutter-Weh; geſchaͤlt und gekochter Haber dienet wider entzuͤndeten Hals, Heiſcherkeit, Huſten, Schwaͤmmgen; der Gruͤtze iſt den Febri- citanten geſund; von Haber-Suppe mit Zucker wird der Syrupus Lu- theri gemachet, iſt wider die Colic gut. Avena ſterilis, Ægilops, tauber Haber, waͤchſt wild bey der Gerſte an den Wegen. Das Gewaͤchs iſt zu den Geſchwuͤren und Fiſteln der Augen und entzuͤndeten harten Geſchwuͤlſten zu ſtoſſen, Pflaſter-weiſe oder den Safft mit Mehl vermiſchet, und uͤbergelegt, gut. Aves Cypriæ und Aviculæ Cypriæ, auch Candelæ odoratæ pro fumo, und Baculi, werden diejenigen langen Stuͤcklein und Staͤnglein genennet, welche bisweilen in den Apothecken aus einer wohlriechenden Raͤucher-Kertzlein-Maſſa bereitet, und an ſtatt der Raͤucher-Kertzlein gebrauchet werden. Aves Hermeticæ, werden die aufſteigenden Geiſter bey der Deſtil- lation genannt; ingleichen der allgemeine Welt-Geiſt, weil er in der Lufft herum fleugt. Aves paradiſiacæ, Paradis-Voͤgel, alſo genannt, weil die gemei- nen Leute dafuͤr halten, als kaͤmen ſie aus dem irdiſchen Paradis der Tuͤrcken, da doch unlaͤugbar, daß ſie nicht aus der Tuͤrckey, ſondern aus Oſt-Jndien, und zwar aus den Moluckiſchen Jnſuln kommen: ſo nennen ſie andere Lateiner Manucodiatas; ſie haben ein artiges Anſehen; es giebt auch der gemeine Mann vor, daß dieſe Voͤgel keine Fuͤſſe haben, iſt aber gewiß, daß ſolche von den Jndianern abgeſchnitten worden, es ſey nun ſolches deßwegen, daß ſie ſich ohne Fuͤſſe beſſer præpariren und halten, oder, wie andere meynen, beſſer an die Caſquetten und Huͤte zu Plumagen heff- ten lieſſen; nachdem aber die Molucciſchen Jnſuln unter die Regierung von Bantam gekommen, werden, auf Veranlaſſung der Hollaͤnder, die Fuͤſſe nun an den Voͤgeln gelaſſen. Aviculæ Hermetis, bedeutet das Saltz, welches, nach Sendivogii Anweiſung, aus dem Thau zu colligiren iſt. Aura, ſiehe Calidum innatum. Aures

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/115>, abgerufen am 27.11.2024.