Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
VU

Wenn demnach die Wunde suppuriret, und das contundirte separiret
worden, ist ein gut Mundificativ, um die Unreinigkeit zu abstergiren,
und die Ulcera zu trocknen, aufzulegen. Es haben einige Practici im
Gebrauch, daß sie in der ersten Verbindung die von der Kugel erweckte
Hitze zu corrigiren, ein Liniment aus Kalck, Milch oder Schmand mit
Honig vermischet, brauchen, so doch nicht allezeit nöthig ist; ist es aber
nöthig, so

Calcis viv. iij.
Mellis despum.
Schmand ana iß.
Misce.

applicir es mitweichen Wieken; es wird kaum über drey oder vier Stun-
den drauf liegen gelassen.

Vulnus venenatum und malignum, eine gifftige und böse Wun-
de, geschiehet mit einem mit Gifft angemachten Instrument, oder vom Stich
und Biß gifftiger Thiere. Wenn denn nun eine Wunde durch vergiff-
tete Waffen oder Gewehr geschehen, da ist Fleiß anzuwenden, daß die
gifftige Virulenz ausgezogen werde, deßwegen applicire man ein Cata-
plasma aus Theriac, gekochten Zwiebeln, Ziegen-Koth, ol. Scorpion. Honig,
Wachs etc. oder auch das Emplastrum magnetic. Angel. Sal. oder auch
des Guidonis Emplastrum von dieser Description:

Asae foetid.
Galban.
Myrrh.
Piper.
Opoponac.
Sagapen.
Sulphur. ana ß.
Menth.
Calaminth. an j.
stercor. Anat.
columbin. ana ij.

Die Gummata werden in Wein dissolviret, die übrigen Ingredientia aber
mit ol. Hyperic. vermischet, & F. Emplastr. Jnnerlich brauche man
darbey Alexipharmaca, als acet. dest. mit Theriac, oder elect. diascord.
Fracastor. tinct. Bezoardic. spirit. theriacal. camphorat. diaphoretic.
bezoardic. mineral. Myrrh. &c. nachgehends wird die Wunde methodo

consueta
VU

Wenn demnach die Wunde ſuppuriret, und das contundirte ſepariret
worden, iſt ein gut Mundificativ, um die Unreinigkeit zu abſtergiren,
und die Ulcera zu trocknen, aufzulegen. Es haben einige Practici im
Gebrauch, daß ſie in der erſten Verbindung die von der Kugel erweckte
Hitze zu corrigiren, ein Liniment aus Kalck, Milch oder Schmand mit
Honig vermiſchet, brauchen, ſo doch nicht allezeit noͤthig iſt; iſt es aber
noͤthig, ſo

℞ Calcis viv. ℥iij.
Mellis deſpum.
Schmand ana ℥iß.
Miſce.

applicir es mitweichen Wieken; es wird kaum uͤber drey oder vier Stun-
den drauf liegen gelaſſen.

Vulnus venenatum und malignum, eine gifftige und boͤſe Wun-
de, geſchiehet mit einem mit Gifft angemachten Inſtrument, oder vom Stich
und Biß gifftiger Thiere. Wenn denn nun eine Wunde durch vergiff-
tete Waffen oder Gewehr geſchehen, da iſt Fleiß anzuwenden, daß die
gifftige Virulenz ausgezogen werde, deßwegen applicire man ein Cata-
plaſma aus Theriac, gekochten Zwiebeln, Ziegen-Koth, ol. Scorpion. Honig,
Wachs ꝛc. oder auch das Emplaſtrum magnetic. Angel. Sal. oder auch
des Guidonis Emplaſtrum von dieſer Deſcription:

℞ Aſæ fœtid.
Galban.
Myrrh.
Piper.
Opoponac.
Sagapen.
Sulphur. ana ℥ß.
Menth.
Calaminth. ã ℥j.
ſtercor. Anat.
columbin. ana ℥ij.

Die Gummata werden in Wein diſſolviret, die uͤbrigen Ingredientia aber
mit ol. Hyperic. vermiſchet, & F. Emplaſtr. Jnnerlich brauche man
darbey Alexipharmaca, als acet. deſt. mit Theriac, oder elect. diaſcord.
Fracaſtor. tinct. Bezoardic. ſpirit. theriacal. camphorat. ♁ diaphoretic.
bezoardic. mineral. Myrrh. &c. nachgehends wird die Wunde methodo

conſueta
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f1042" n="1030"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">VU</hi> </hi> </hi> </fw><lb/>
          <p>Wenn demnach die Wunde <hi rendition="#aq">&#x017F;uppuri</hi>ret, und das <hi rendition="#aq">contundi</hi>rte <hi rendition="#aq">&#x017F;epari</hi>ret<lb/>
worden, i&#x017F;t ein gut <hi rendition="#aq">Mundificativ,</hi> um die Unreinigkeit zu <hi rendition="#aq">ab&#x017F;tergi</hi>ren,<lb/>
und die <hi rendition="#aq">Ulcera</hi> zu trocknen, aufzulegen. Es haben einige <hi rendition="#aq">Practici</hi> im<lb/>
Gebrauch, daß &#x017F;ie in der er&#x017F;ten Verbindung die von der Kugel erweckte<lb/>
Hitze zu <hi rendition="#aq">corrigi</hi>ren, ein <hi rendition="#aq">Liniment</hi> aus Kalck, Milch oder Schmand mit<lb/>
Honig vermi&#x017F;chet, brauchen, &#x017F;o doch nicht allezeit no&#x0364;thig i&#x017F;t; i&#x017F;t es aber<lb/>
no&#x0364;thig, &#x017F;o</p><lb/>
          <list>
            <item> <hi rendition="#aq">&#x211E; Calcis viv. &#x2125;iij.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Mellis de&#x017F;pum.</hi> </item><lb/>
            <item>Schmand <hi rendition="#aq">ana &#x2125;i<hi rendition="#i">ß.</hi></hi></item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Mi&#x017F;ce.</hi> </item>
          </list><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">applici</hi>r es mitweichen Wieken; es wird kaum u&#x0364;ber drey oder vier Stun-<lb/>
den drauf liegen gela&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Vulnus venenatum</hi> und <hi rendition="#aq">malignum,</hi> eine <hi rendition="#fr">gifftige und bo&#x0364;&#x017F;e Wun-<lb/>
de,</hi> ge&#x017F;chiehet mit einem mit Gifft angemachten <hi rendition="#aq">In&#x017F;trument,</hi> oder vom Stich<lb/>
und Biß gifftiger Thiere. Wenn denn nun eine Wunde durch <hi rendition="#fr">vergiff-<lb/>
tete Waffen</hi> oder <hi rendition="#fr">Gewehr</hi> ge&#x017F;chehen, da i&#x017F;t Fleiß anzuwenden, daß die<lb/>
gifftige <hi rendition="#aq">Virulenz</hi> ausgezogen werde, deßwegen <hi rendition="#aq">applici</hi>re man ein <hi rendition="#aq">Cata-<lb/>
pla&#x017F;ma</hi> aus <hi rendition="#aq">Theriac,</hi> gekochten Zwiebeln, Ziegen-Koth, <hi rendition="#aq">ol. Scorpion.</hi> Honig,<lb/>
Wachs &#xA75B;c. oder auch das <hi rendition="#aq">Empla&#x017F;trum magnetic. Angel. Sal.</hi> oder auch<lb/>
des <hi rendition="#aq">Guidonis Empla&#x017F;trum</hi> von die&#x017F;er <hi rendition="#aq">De&#x017F;cription:</hi></p><lb/>
          <list>
            <item> <hi rendition="#aq">&#x211E; A&#x017F;æ f&#x0153;tid.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Galban.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Myrrh.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Piper.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Opoponac.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Sagapen.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Sulphur. ana &#x2125;ß.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Menth.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Calaminth. a&#x0303; &#x2125;j.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">&#x017F;tercor. Anat.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">columbin. ana &#x2125;ij.</hi> </item>
          </list><lb/>
          <p>Die <hi rendition="#aq">Gummata</hi> werden in Wein <hi rendition="#aq">di&#x017F;&#x017F;olvi</hi>ret, die u&#x0364;brigen <hi rendition="#aq">Ingredientia</hi> aber<lb/>
mit <hi rendition="#aq">ol. Hyperic.</hi> vermi&#x017F;chet, <hi rendition="#aq">&amp; F. Empla&#x017F;tr.</hi> Jnnerlich brauche man<lb/>
darbey <hi rendition="#aq">Alexipharmaca,</hi> als <hi rendition="#aq">acet. de&#x017F;t.</hi> mit <hi rendition="#aq">Theriac,</hi> oder <hi rendition="#aq">elect. dia&#x017F;cord.<lb/>
Fraca&#x017F;tor. tinct. Bezoardic. &#x017F;pirit. theriacal. camphorat. &#x2641; diaphoretic.<lb/>
bezoardic. mineral. Myrrh. &amp;c.</hi> nachgehends wird die Wunde <hi rendition="#aq">methodo</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">con&#x017F;ueta</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1030/1042] VU Wenn demnach die Wunde ſuppuriret, und das contundirte ſepariret worden, iſt ein gut Mundificativ, um die Unreinigkeit zu abſtergiren, und die Ulcera zu trocknen, aufzulegen. Es haben einige Practici im Gebrauch, daß ſie in der erſten Verbindung die von der Kugel erweckte Hitze zu corrigiren, ein Liniment aus Kalck, Milch oder Schmand mit Honig vermiſchet, brauchen, ſo doch nicht allezeit noͤthig iſt; iſt es aber noͤthig, ſo ℞ Calcis viv. ℥iij. Mellis deſpum. Schmand ana ℥iß. Miſce. applicir es mitweichen Wieken; es wird kaum uͤber drey oder vier Stun- den drauf liegen gelaſſen. Vulnus venenatum und malignum, eine gifftige und boͤſe Wun- de, geſchiehet mit einem mit Gifft angemachten Inſtrument, oder vom Stich und Biß gifftiger Thiere. Wenn denn nun eine Wunde durch vergiff- tete Waffen oder Gewehr geſchehen, da iſt Fleiß anzuwenden, daß die gifftige Virulenz ausgezogen werde, deßwegen applicire man ein Cata- plaſma aus Theriac, gekochten Zwiebeln, Ziegen-Koth, ol. Scorpion. Honig, Wachs ꝛc. oder auch das Emplaſtrum magnetic. Angel. Sal. oder auch des Guidonis Emplaſtrum von dieſer Deſcription: ℞ Aſæ fœtid. Galban. Myrrh. Piper. Opoponac. Sagapen. Sulphur. ana ℥ß. Menth. Calaminth. ã ℥j. ſtercor. Anat. columbin. ana ℥ij. Die Gummata werden in Wein diſſolviret, die uͤbrigen Ingredientia aber mit ol. Hyperic. vermiſchet, & F. Emplaſtr. Jnnerlich brauche man darbey Alexipharmaca, als acet. deſt. mit Theriac, oder elect. diaſcord. Fracaſtor. tinct. Bezoardic. ſpirit. theriacal. camphorat. ♁ diaphoretic. bezoardic. mineral. Myrrh. &c. nachgehends wird die Wunde methodo conſueta

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/1042
Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 1030. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/1042>, abgerufen am 25.11.2024.