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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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Cerae q. s.
f. Emplastr.

Wollen diese Mittel nicht anschlagen, so müssen die Varices feste gebun-
den werden; so auch dieses nicht helffen will, so ist die Punctura mit der
Nadel das letzte Mittel.

Vas, ein Gefäß, hat eine zwiefache Bedeutung, (1) heist also
ein iedes Instrument, welches man, Liquores, Säffte oder andere Dinge
hinein zu thun, brauchet, (2) werden hierunter die Röhren oder Canäle
in unserm Leibe verstanden, welche einen gewissen Liquorem führen; in
diesem Verstande werden alle Wasser-Gefässe, Blut- und Puls-Adern
also genennet. Und solche kommen in Anatomicis viel und mancherley
vor, als:

Vas breve, das kurtze Gefäß, sind viel Sprößlinge der Miltz-
Blut-Ader, welche, indem die Miltz nahe am Magen lieget, gar kurtz
sind, und zu dem Magen gehen.

Vasa adiposa, die Fett-Adern der Nieren, sind die eigenen Blut-
und Puls-Adern der Nieren.

Vasa deferentia, die Saamen-abführenden Gefässe, sind (1)
die Epididymides, oder Oberhödlein, (2) das abführende Gefäß, und
(3) die Saamen-Bläslein.

Vasa ejaculantia, die Saamen - auswerffenden Gefässe, sind
(1) die Prostatae oder Vorsteher, und (2) das männliche Glied.

Vasa emulgentia, die aussaugenden Gefässe, sind die Puls- und
Blut-Adern der Nieren.

Vasa epigastrica, die Oberschmeer-Bauchs-Gefässe.

fellea, die Gallen-Gefässe, sind Gänge, welche dem Gallen-
Bläslein allein zustehen; solche sind zweyerley Art, einer, so die Galle ins
Bläslein bringet; der andere, welcher solche wieder ausführet.

Vasa lactea, die Milch-Gefässe, sind, welche den Chylum zum
Blut führen.

Vasa lymphatica, die Wasser-Gefässe oder Adern, sind kleine
Röhren, bestehen aus einem sehr dünnen und durchsichtigen Häutlein,
und führen ein überaus reines Wasser dem Geblüte zu; sie werden fast
in allen Theilen des Leibes gefunden, wo nicht das Gehirn davon ausge-
nommen wird.

Vasa pampiniformia, die Weinreben-förmigen Gefässe, sind die
Blut- und Puls-Adern der Hoden, werden also genennet, weil ihre Aefte

und
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Ceræ q. ſ.
f. Emplaſtr.

Wollen dieſe Mittel nicht anſchlagen, ſo muͤſſen die Varices feſte gebun-
den werden; ſo auch dieſes nicht helffen will, ſo iſt die Punctura mit der
Nadel das letzte Mittel.

Vas, ein Gefaͤß, hat eine zwiefache Bedeutung, (1) heiſt alſo
ein iedes Inſtrument, welches man, Liquores, Saͤffte oder andere Dinge
hinein zu thun, brauchet, (2) werden hierunter die Roͤhren oder Canaͤle
in unſerm Leibe verſtanden, welche einen gewiſſen Liquorem fuͤhren; in
dieſem Verſtande werden alle Waſſer-Gefaͤſſe, Blut- und Puls-Adern
alſo genennet. Und ſolche kommen in Anatomicis viel und mancherley
vor, als:

Vas breve, das kurtze Gefaͤß, ſind viel Sproͤßlinge der Miltz-
Blut-Ader, welche, indem die Miltz nahe am Magen lieget, gar kurtz
ſind, und zu dem Magen gehen.

Vaſa adipoſa, die Fett-Adern der Nieren, ſind die eigenen Blut-
und Puls-Adern der Nieren.

Vaſa deferentia, die Saamen-abfuͤhrenden Gefaͤſſe, ſind (1)
die Epididymides, oder Oberhoͤdlein, (2) das abfuͤhrende Gefaͤß, und
(3) die Saamen-Blaͤslein.

Vaſa ejaculantia, die Saamen - auswerffenden Gefaͤſſe, ſind
(1) die Proſtatæ oder Vorſteher, und (2) das maͤnnliche Glied.

Vaſa emulgentia, die ausſaugenden Gefaͤſſe, ſind die Puls- und
Blut-Adern der Nieren.

Vaſa epigaſtrica, die Oberſchmeer-Bauchs-Gefaͤſſe.

fellea, die Gallen-Gefaͤſſe, ſind Gaͤnge, welche dem Gallen-
Blaͤslein allein zuſtehen; ſolche ſind zweyerley Art, einer, ſo die Galle ins
Blaͤslein bringet; der andere, welcher ſolche wieder ausfuͤhret.

Vaſa lactea, die Milch-Gefaͤſſe, ſind, welche den Chylum zum
Blut fuͤhren.

Vaſa lymphatica, die Waſſer-Gefaͤſſe oder Adern, ſind kleine
Roͤhren, beſtehen aus einem ſehr duͤnnen und durchſichtigen Haͤutlein,
und fuͤhren ein uͤberaus reines Waſſer dem Gebluͤte zu; ſie werden faſt
in allen Theilen des Leibes gefunden, wo nicht das Gehirn davon ausge-
nommen wird.

Vaſa pampiniformia, die Weinreben-foͤrmigen Gefaͤſſe, ſind die
Blut- und Puls-Adern der Hoden, werden alſo genennet, weil ihre Aefte

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[992/1004] VA Ceræ q. ſ. f. Emplaſtr. Wollen dieſe Mittel nicht anſchlagen, ſo muͤſſen die Varices feſte gebun- den werden; ſo auch dieſes nicht helffen will, ſo iſt die Punctura mit der Nadel das letzte Mittel. Vas, ein Gefaͤß, hat eine zwiefache Bedeutung, (1) heiſt alſo ein iedes Inſtrument, welches man, Liquores, Saͤffte oder andere Dinge hinein zu thun, brauchet, (2) werden hierunter die Roͤhren oder Canaͤle in unſerm Leibe verſtanden, welche einen gewiſſen Liquorem fuͤhren; in dieſem Verſtande werden alle Waſſer-Gefaͤſſe, Blut- und Puls-Adern alſo genennet. Und ſolche kommen in Anatomicis viel und mancherley vor, als: Vas breve, das kurtze Gefaͤß, ſind viel Sproͤßlinge der Miltz- Blut-Ader, welche, indem die Miltz nahe am Magen lieget, gar kurtz ſind, und zu dem Magen gehen. Vaſa adipoſa, die Fett-Adern der Nieren, ſind die eigenen Blut- und Puls-Adern der Nieren. Vaſa deferentia, die Saamen-abfuͤhrenden Gefaͤſſe, ſind (1) die Epididymides, oder Oberhoͤdlein, (2) das abfuͤhrende Gefaͤß, und (3) die Saamen-Blaͤslein. Vaſa ejaculantia, die Saamen - auswerffenden Gefaͤſſe, ſind (1) die Proſtatæ oder Vorſteher, und (2) das maͤnnliche Glied. Vaſa emulgentia, die ausſaugenden Gefaͤſſe, ſind die Puls- und Blut-Adern der Nieren. Vaſa epigaſtrica, die Oberſchmeer-Bauchs-Gefaͤſſe. fellea, die Gallen-Gefaͤſſe, ſind Gaͤnge, welche dem Gallen- Blaͤslein allein zuſtehen; ſolche ſind zweyerley Art, einer, ſo die Galle ins Blaͤslein bringet; der andere, welcher ſolche wieder ausfuͤhret. Vaſa lactea, die Milch-Gefaͤſſe, ſind, welche den Chylum zum Blut fuͤhren. Vaſa lymphatica, die Waſſer-Gefaͤſſe oder Adern, ſind kleine Roͤhren, beſtehen aus einem ſehr duͤnnen und durchſichtigen Haͤutlein, und fuͤhren ein uͤberaus reines Waſſer dem Gebluͤte zu; ſie werden faſt in allen Theilen des Leibes gefunden, wo nicht das Gehirn davon ausge- nommen wird. Vaſa pampiniformia, die Weinreben-foͤrmigen Gefaͤſſe, ſind die Blut- und Puls-Adern der Hoden, werden alſo genennet, weil ihre Aefte und

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 992. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/1004>, abgerufen am 22.11.2024.