die ihn lieben, und seine Gebote halten, wohl- thun bis ins tausendste Glied, wohlthun bis in Ewigkeit.
Es könnte unmöglich so viel Gleichgültig- keit gegen Gott, so viel Unglaube und zügellose Lasterhaftigkeit unter den Menschen gefunden wer- den: wenn wir alle redlich bemüht wären, Gott von der erhabnen, und zugleich liebenswürdigen Seite, zu kennen, von welcher seine Werke uns ihn darstellen; wenn jeder die liebevolle Stimme vernehmen wollte, die durch die ganze Natur aus jedem Geschöpfe uns zuruft: wie gut Gott es mit uns meint, wie wohl es ewig dem ist, der ihn zum Freunde hat! Aus jeder Betrach- tung der Natur, die uns zu Gott führt, kommt die Seele weiser, edler und zufriedner zurücke. In einer Stunde der Andacht im Tempel der Natur, auf einer blumigten Wiese, auf einem fruchtbaren Kornfelde, in einem schattigten Haine, auf einer reizenden Anhöhe, glüht das Herz eines wahren Verehrers Gottes, eben so sehr vor Liebe und Anbetung, wird eben so innig von der feurigsten Dankbarkeit, und den heilig- sten Gelübden, ihm sich ganz aufzuopfern, durch- drungen, als in dem gottesdienstlichen Ver- sammlungshause der Christen.
Wo
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die ihn lieben, und ſeine Gebote halten, wohl- thun bis ins tauſendſte Glied, wohlthun bis in Ewigkeit.
Es könnte unmöglich ſo viel Gleichgültig- keit gegen Gott, ſo viel Unglaube und zügelloſe Laſterhaftigkeit unter den Menſchen gefunden wer- den: wenn wir alle redlich bemüht wären, Gott von der erhabnen, und zugleich liebenswürdigen Seite, zu kennen, von welcher ſeine Werke uns ihn darſtellen; wenn jeder die liebevolle Stimme vernehmen wollte, die durch die ganze Natur aus jedem Geſchöpfe uns zuruft: wie gut Gott es mit uns meint, wie wohl es ewig dem iſt, der ihn zum Freunde hat! Aus jeder Betrach- tung der Natur, die uns zu Gott führt, kommt die Seele weiſer, edler und zufriedner zurücke. In einer Stunde der Andacht im Tempel der Natur, auf einer blumigten Wieſe, auf einem fruchtbaren Kornfelde, in einem ſchattigten Haine, auf einer reizenden Anhöhe, glüht das Herz eines wahren Verehrers Gottes, eben ſo ſehr vor Liebe und Anbetung, wird eben ſo innig von der feurigſten Dankbarkeit, und den heilig- ſten Gelübden, ihm ſich ganz aufzuopfern, durch- drungen, als in dem gottesdienſtlichen Ver- ſammlungshauſe der Chriſten.
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die ihn lieben, und ſeine Gebote halten, wohl-
thun bis ins tauſendſte Glied, wohlthun bis
in Ewigkeit.
Es könnte unmöglich ſo viel Gleichgültig-
keit gegen Gott, ſo viel Unglaube und zügelloſe
Laſterhaftigkeit unter den Menſchen gefunden wer-
den: wenn wir alle redlich bemüht wären, Gott
von der erhabnen, und zugleich liebenswürdigen
Seite, zu kennen, von welcher ſeine Werke uns
ihn darſtellen; wenn jeder die liebevolle Stimme
vernehmen wollte, die durch die ganze Natur
aus jedem Geſchöpfe uns zuruft: wie gut Gott
es mit uns meint, wie wohl es ewig dem iſt,
der ihn zum Freunde hat! Aus jeder Betrach-
tung der Natur, die uns zu Gott führt, kommt
die Seele weiſer, edler und zufriedner zurücke.
In einer Stunde der Andacht im Tempel der
Natur, auf einer blumigten Wieſe, auf einem
fruchtbaren Kornfelde, in einem ſchattigten
Haine, auf einer reizenden Anhöhe, glüht das
Herz eines wahren Verehrers Gottes, eben ſo
ſehr vor Liebe und Anbetung, wird eben ſo innig
von der feurigſten Dankbarkeit, und den heilig-
ſten Gelübden, ihm ſich ganz aufzuopfern, durch-
drungen, als in dem gottesdienſtlichen Ver-
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Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolfrath_freuden_1784/75>, abgerufen am 24.11.2024.
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