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Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784.

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Uns reißt er mit sich fort;
Wir wechseln stets den Ort;
Nahn uns dem Ziele;
Sehn nicht wie schnell wir flohn,
Fliehn sicher fort; -- und schon
Sind wir am Ziele. --
Die Zeit säumt nicht, und wir,
Wir Sichre, trauten ihr
Jn süßen Träumen?
Reißt dich, mein Geist, die Zeit
So schnell zur Ewigkeit:
Wie darfst du säumen?
O! nützest du das Licht
Des Tags der Arbeit nicht
Um auszustreuen:
Wenn nun sichs neigt, wie kann
Am Feyerabend dann
Dein Lohn dich freuen?
Wie? ist bisher dir nicht
Schon manches Tages Licht
Umsonst vergangen?
Wie


Uns reißt er mit ſich fort;
Wir wechſeln ſtets den Ort;
Nahn uns dem Ziele;
Sehn nicht wie ſchnell wir flohn,
Fliehn ſicher fort; — und ſchon
Sind wir am Ziele. —
Die Zeit ſäumt nicht, und wir,
Wir Sichre, trauten ihr
Jn ſüßen Träumen?
Reißt dich, mein Geiſt, die Zeit
So ſchnell zur Ewigkeit:
Wie darfſt du ſäumen?
O! nützeſt du das Licht
Des Tags der Arbeit nicht
Um auszuſtreuen:
Wenn nun ſichs neigt, wie kann
Am Feyerabend dann
Dein Lohn dich freuen?
Wie? iſt bisher dir nicht
Schon manches Tages Licht
Umſonſt vergangen?
Wie
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[366/0418] Uns reißt er mit ſich fort; Wir wechſeln ſtets den Ort; Nahn uns dem Ziele; Sehn nicht wie ſchnell wir flohn, Fliehn ſicher fort; — und ſchon Sind wir am Ziele. — Die Zeit ſäumt nicht, und wir, Wir Sichre, trauten ihr Jn ſüßen Träumen? Reißt dich, mein Geiſt, die Zeit So ſchnell zur Ewigkeit: Wie darfſt du ſäumen? O! nützeſt du das Licht Des Tags der Arbeit nicht Um auszuſtreuen: Wenn nun ſichs neigt, wie kann Am Feyerabend dann Dein Lohn dich freuen? Wie? iſt bisher dir nicht Schon manches Tages Licht Umſonſt vergangen? Wie

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Zitationshilfe: Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784, S. 366. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolfrath_freuden_1784/418>, abgerufen am 28.09.2024.