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Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784.

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XXVI.
Der schnelle Flug der Zeit.
Ein Neujahrsgebet.


So ist denn abermal,
Von meiner Tage Zahl
Ein Jahr verstrichen!
Wie leise war sein Schritt!
Wie flügelschnell der Schnitt!
So ists entwichen!
Kaum naht es sich, und schon
Jsts ewig mir entflohn: --
Wer hieß es eilen?
Wer hält in seinem Lauf
Den Strom der Zeiten auf?
Zwingt ihn zu weilen?
Nicht einen Augenblick
Säumt er; kehrt nie zurück; --
Vor uns verschwunden
Verlieren plötzlich, weit
Jns Meer der Ewigkeit
Sich seine Stunden.
Uns


XXVI.
Der ſchnelle Flug der Zeit.
Ein Neujahrsgebet.


So iſt denn abermal,
Von meiner Tage Zahl
Ein Jahr verſtrichen!
Wie leiſe war ſein Schritt!
Wie flügelſchnell der Schnitt!
So iſts entwichen!
Kaum naht es ſich, und ſchon
Jſts ewig mir entflohn: —
Wer hieß es eilen?
Wer hält in ſeinem Lauf
Den Strom der Zeiten auf?
Zwingt ihn zu weilen?
Nicht einen Augenblick
Säumt er; kehrt nie zurück; —
Vor uns verſchwunden
Verlieren plötzlich, weit
Jns Meer der Ewigkeit
Sich ſeine Stunden.
Uns
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[365/0417] XXVI. Der ſchnelle Flug der Zeit. Ein Neujahrsgebet. So iſt denn abermal, Von meiner Tage Zahl Ein Jahr verſtrichen! Wie leiſe war ſein Schritt! Wie flügelſchnell der Schnitt! So iſts entwichen! Kaum naht es ſich, und ſchon Jſts ewig mir entflohn: — Wer hieß es eilen? Wer hält in ſeinem Lauf Den Strom der Zeiten auf? Zwingt ihn zu weilen? Nicht einen Augenblick Säumt er; kehrt nie zurück; — Vor uns verſchwunden Verlieren plötzlich, weit Jns Meer der Ewigkeit Sich ſeine Stunden. Uns

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Zitationshilfe: Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolfrath_freuden_1784/417>, abgerufen am 28.09.2024.