Welt und Zeit zu dir erheben! dieser erste Mor- gen, der mir ein neues Jahr der Zeit herauf- führt, soll mir ein Vorbild jenes Morgens der Auferstehung seyn, an welchem mir die Ewig- keit aufgehn wird! ich will, erwacht vom lezten Schlummer des verfloßnen Jahres, mich jenes frölichern Erwachens vom lezten Schlummer der vollendeten Zeit, zum unsterblichen Leben, das kein Todesschlaf mehr unterbricht, im vor- aus erfreun! Hat gleich mein Auge nie erblickt, mein Ohr nie gehört, mein Herz auch in der se- ligsten Vorempfindung des Himmels nie es sich deutlich vorgestellt, was du dort an Wonne und Herrlichkeit denen, die dich lieben, bereitet hast; ich halte mich an deinem Worte und bin selig in der Hoffnung. -- O, wie ähnlich auf der ei- nen Seite, und wie verschieden auf der andern, ist dieser Morgen des neuen Jahres, gegen jenen Morgen der Ewigkeit gehalten!
Heute seh ich zurück in das verfloßne Jahr, erinnere mich der Abwechselungen meines Schick- sals, die ich in demselben erfahren, der Wohltha- ten meines Gottes, die ich genoßen, der Hand- lungen, die ich ausgeübt habe: wer unter meinen Nebenmenschen beschäfftigt sich nicht mit ähnli-
chen
Welt und Zeit zu dir erheben! dieſer erſte Mor- gen, der mir ein neues Jahr der Zeit herauf- führt, ſoll mir ein Vorbild jenes Morgens der Auferſtehung ſeyn, an welchem mir die Ewig- keit aufgehn wird! ich will, erwacht vom lezten Schlummer des verfloßnen Jahres, mich jenes frölichern Erwachens vom lezten Schlummer der vollendeten Zeit, zum unſterblichen Leben, das kein Todesſchlaf mehr unterbricht, im vor- aus erfreun! Hat gleich mein Auge nie erblickt, mein Ohr nie gehört, mein Herz auch in der ſe- ligſten Vorempfindung des Himmels nie es ſich deutlich vorgeſtellt, was du dort an Wonne und Herrlichkeit denen, die dich lieben, bereitet haſt; ich halte mich an deinem Worte und bin ſelig in der Hoffnung. — O, wie ähnlich auf der ei- nen Seite, und wie verſchieden auf der andern, iſt dieſer Morgen des neuen Jahres, gegen jenen Morgen der Ewigkeit gehalten!
Heute ſeh ich zurück in das verfloßne Jahr, erinnere mich der Abwechſelungen meines Schick- ſals, die ich in demſelben erfahren, der Wohltha- ten meines Gottes, die ich genoßen, der Hand- lungen, die ich ausgeübt habe: wer unter meinen Nebenmenſchen beſchäfftigt ſich nicht mit ähnli-
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Welt und Zeit zu dir erheben! dieſer erſte Mor-
gen, der mir ein neues Jahr der Zeit herauf-
führt, ſoll mir ein Vorbild jenes Morgens der
Auferſtehung ſeyn, an welchem mir die Ewig-
keit aufgehn wird! ich will, erwacht vom lezten
Schlummer des verfloßnen Jahres, mich jenes
frölichern Erwachens vom lezten Schlummer
der vollendeten Zeit, zum unſterblichen Leben,
das kein Todesſchlaf mehr unterbricht, im vor-
aus erfreun! Hat gleich mein Auge nie erblickt,
mein Ohr nie gehört, mein Herz auch in der ſe-
ligſten Vorempfindung des Himmels nie es ſich
deutlich vorgeſtellt, was du dort an Wonne und
Herrlichkeit denen, die dich lieben, bereitet haſt;
ich halte mich an deinem Worte und bin ſelig in
der Hoffnung. — O, wie ähnlich auf der ei-
nen Seite, und wie verſchieden auf der andern,
iſt dieſer Morgen des neuen Jahres, gegen
jenen Morgen der Ewigkeit gehalten!
Heute ſeh ich zurück in das verfloßne Jahr,
erinnere mich der Abwechſelungen meines Schick-
ſals, die ich in demſelben erfahren, der Wohltha-
ten meines Gottes, die ich genoßen, der Hand-
lungen, die ich ausgeübt habe: wer unter meinen
Nebenmenſchen beſchäfftigt ſich nicht mit ähnli-
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Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784, S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolfrath_freuden_1784/399>, abgerufen am 30.06.2024.
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