gnügungen, zu den wahren hohen Freu- den des Geistes und Herzens; der Schä- tze, die Zeit und Tod zerreiben, zu denen, welche die Ewigkeit unverweslich erhält; der ungewißen Ehre bei Menschen, zu dem Ruhme in Gottes Augen; -- ein- sehen lernen! Wie ruhig, wie aufmun- ternd für sein Herz kann er da, die Arbeit der Jugend, mit ihrem Lohne; die Mü- he seiner Laufbahn, mit dem glorreichen Kleinod am Ziel; die Aussaat mit der Erndte; die sauersten Beschwerden sei- nes Kampfes, mit der wonnevollen Befriedigung des glorreichen Sieges vergleichen! Die Einsamkeit räumt so viel Hinderniße des Zugangs zu Gott hin- weg, macht seinem Herzen die Bahn zu seinem Vater frei und offen: Wohl ihm! da fühlt er sich in seiner allerheiligsten Ge- genwart, Gott ihm, und sich Gott ganz nahe; da durchdringt ihn die feurigste dankbarste Empfindung der Liebe Gottes; da getröstet er sich, für sein ganzes Leben,
des
gnügungen, zu den wahren hohen Freu- den des Geiſtes und Herzens; der Schä- tze, die Zeit und Tod zerreiben, zu denen, welche die Ewigkeit unverweslich erhält; der ungewißen Ehre bei Menſchen, zu dem Ruhme in Gottes Augen; — ein- ſehen lernen! Wie ruhig, wie aufmun- ternd für ſein Herz kann er da, die Arbeit der Jugend, mit ihrem Lohne; die Mü- he ſeiner Laufbahn, mit dem glorreichen Kleinod am Ziel; die Ausſaat mit der Erndte; die ſauerſten Beſchwerden ſei- nes Kampfes, mit der wonnevollen Befriedigung des glorreichen Sieges vergleichen! Die Einſamkeit räumt ſo viel Hinderniße des Zugangs zu Gott hin- weg, macht ſeinem Herzen die Bahn zu ſeinem Vater frei und offen: Wohl ihm! da fühlt er ſich in ſeiner allerheiligſten Ge- genwart, Gott ihm, und ſich Gott ganz nahe; da durchdringt ihn die feurigſte dankbarſte Empfindung der Liebe Gottes; da getröſtet er ſich, für ſein ganzes Leben,
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[XXXIV/0038]
gnügungen, zu den wahren hohen Freu-
den des Geiſtes und Herzens; der Schä-
tze, die Zeit und Tod zerreiben, zu denen,
welche die Ewigkeit unverweslich erhält;
der ungewißen Ehre bei Menſchen, zu
dem Ruhme in Gottes Augen; — ein-
ſehen lernen! Wie ruhig, wie aufmun-
ternd für ſein Herz kann er da, die Arbeit
der Jugend, mit ihrem Lohne; die Mü-
he ſeiner Laufbahn, mit dem glorreichen
Kleinod am Ziel; die Ausſaat mit der
Erndte; die ſauerſten Beſchwerden ſei-
nes Kampfes, mit der wonnevollen
Befriedigung des glorreichen Sieges
vergleichen! Die Einſamkeit räumt ſo
viel Hinderniße des Zugangs zu Gott hin-
weg, macht ſeinem Herzen die Bahn zu
ſeinem Vater frei und offen: Wohl ihm!
da fühlt er ſich in ſeiner allerheiligſten Ge-
genwart, Gott ihm, und ſich Gott ganz
nahe; da durchdringt ihn die feurigſte
dankbarſte Empfindung der Liebe Gottes;
da getröſtet er ſich, für ſein ganzes Leben,
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Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784, S. XXXIV. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolfrath_freuden_1784/38>, abgerufen am 30.06.2024.
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